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01.05.2013 Studie: Familienunternehmen verstärken Expansion durch Zukäufe

Die deutschen Familienunternehmen wachsen im In- und Ausland verstärkt durch strategische Unternehmenskäufe. Dabei expandieren sie bevorzugt in Deutschland, im Ausland sind die USA, Italien, Spanien und die Türkei die attraktivsten Länder. Die interessantesten Branchen für Zukäufe sind der Maschinen- und Anlagenbau, Erneuerbare Energien und Medizintechnik. Wichtigster Stolperstein für erfolgreiche Transaktionen sind zu hohe Kaufpreise. Dies sind die zentralen Ergebnisse der Studie „Expansion deutscher Familienunternehmen“ von Rödl & Partner, die heute in Nürnberg vorgestellt wurde. Für die Studie hat Rödl & Partner im März 2013 führende Banken zu den Zielen der internationalen Expansion deutscher Familienunternehmen exklusiv befragt.

„Westeuropa und die USA sind wieder stärker als Investitionsstandorte gefragt. Auch in Deutschland nimmt die Zahl der Übernahmen deutlich zu“, erklärt der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Rödl & Partner, Prof. Dr. Christian Rödl. „Das Krisenumfeld eröffnet den Unternehmen die Chance, durch Zukäufe neue Märkte zu erschließen. Damit stellen sie sich für den international härter werdenden Wettbewerb besser auf.“

Im Vergleich zum Vorjahr fokussieren sich die Unternehmen bei Akquisitionen stärker auf die Länder der Europäischen Union und Nordamerika. Hinzu kommen europäische Länder außerhalb der EU inklusive der Türkei, die im Interesse der Investoren deutlich zugelegt hat. Die Länder Asiens und Lateinamerikas sind dagegen im Vergleich zum Vorjahr zurückgefallen.

„Unternehmenskäufe ermöglichen es den Familienunternehmen, schnell zu wachsen. Wir beobachten dabei zwei Stoßrichtungen: In Südeuropa sowie teilweise auch in den USA bilden Übernahmen von in die Krise geratenen Unternehmen bei konstant niedrigen Kaufpreisen attraktive Investitionschancen“, betont Partner Michael Wiehl. „In Deutschland und in anderen wirtschaftlich starken Ländern Westeuropas erfolgen strategische Akquisitionen gezielt, um Know-how zu erwerben und Marktanteile zu erschließen. Hier scheitern aber auch viele Transaktionen an den zu hohen Preisvorstellungen auf der Verkäuferseite.“

Mit Blick auf die Zukunft rechnen die befragten Institute mit einer steigenden Zahl an Unternehmenskäufen. Die Aussichten in Bezug auf die Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise werden dagegen eher skeptisch bewertet. 19 Prozent der Bankvertreter erwarten einen wirtschaftlichen Aufschwung, 38 Prozent haben dagegen keine Hoffnung auf Besserung. 27 Prozent geben jedoch an, dass ihre Kunden von der Krise gar nicht betroffen sind.

„Viele deutsche Familienunternehmen haben hohe Liquiditätsreserven und investieren gezielt in strategische Übernahmen. Auch eine Finanzierung über Fremdkapital ist angesichts der guten Eigenkapitalquote in der Regel problemlos möglich“ erklärt der Leiter Corporate Finance von Rödl & Partner, Björn Stübiger. „Die Stärke der mittelständischen Unternehmen zieht allerdings auch immer mehr Investoren aus dem Ausland an, die in den deutschen Markt einsteigen wollen. Darunter sind auch immer mehr Beteiligungsgesellschaften, die den wachstumsstarken deutschen Mittelstand für sich entdeckt haben. Dies verschärft den Wettbewerb und treibt die Preise.“


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