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26.04.2013 Shopping-Tourismus prägt Berlins Einzelhandel

Die Einzelhandelsumsätze sind in Berlin auch 2012 weiter angestiegen. Mit über 24 Millionen Übernachtungen im vergangenen Jahr ist Berlin ein international beliebtes Städtereiseziel, das stetig wachsende Touristenströme verzeichnet. "Der Berliner Einzelhandel ist vom Shopping-Tourismus geprägt. Verschiedene Toplagen und über 60 Shopping-Center ziehen jedes Jahr mehrere Millionen Besucher an", erklärt Marcus Kötschau, Leiter des Bereichs Retail Services bei Engel & Völkers Commercial Berlin.

Mieten bis zu 260 Euro pro Quadratmeter

Diese Entwicklung führt vor allem in den traditionell bedeutenden 1a-Einzelhandelslagen in der City West, am Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße sowie in der City Ost in den Lagen Friedrichstraße, Hackescher Markt und Alexanderplatz zu steigenden Mieten und Kaufpreisfaktoren. In der Tauentzienstraße werden Einzelhandelsobjekte bereits zum 20 bis 23-fachen der Nettokaltmiete gehandelt und die Spitzenmieten sind um vier Prozent auf bis zu 260 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Marktreports Retail Services Berlin 2013/2014 von Engel & Völkers Commercial Berlin.

Fast kein Leerstand in den Toplagen am Ku'damm und Tauentzien

Der Kurfürstendamm und die Tauentzienstraße sind weiterhin die gefragtesten Einkaufsziele in Berlin. Mit der Fertigstellung verschiedener Projektentwicklungen im vergangenen Jahr, wie dem Haus Cumberland, ist die Anzahl der Ladenfläche in der 1a-Lage auf 243 Flächen gestiegen. Davon stehen aufgrund der hohen Mieternachfrage lediglich 0,8 Prozent der Flächen leer. Dies spiegelt sich auch in der Mietpreisentwicklung wider. Während in der Tauentzienstraße in der Spitze bereits bis zu 260 Euro pro Quadratmeter erreicht werden, liegt der Kurfürstendamm mit bis zu 210 Euro pro Quadratmeter und damit einer Steigerung um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr nur knapp dahinter. "Mit rund 20 Neuvermietungen ist das Anmietungsvolumen von Ladenflächen auf einem anhaltend hohen Niveau geblieben. Unter den Top-Vermietungen am Kurfürstendamm waren beispielsweise die Luxustextilhändler Escada und Philipp Plein", erläutert Kötschau.

Schloßstraße und Wilmersdorfer Straße wichtigste Stadtteillagen Berlins

Die Schloßstraße profitiert vor allem von ihrem großen Einzugsgebiet und ihrer Ausstrahlungskraft, die über die Stadtgrenze Berlins hinausreicht. Mit vier Shopping-Centern, drei Warenhäusern und 120 Einzelhandelsgeschäften hat sich die Schloßstraße zur wichtigsten Einkaufsstraße im Berliner Südwesten entwickelt. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Eröffnung des Boulevard Berlin im vergangenen Jahr sowie die Eröffnung der ersten Primark Filiale im Schloß-Straßen-Center. Die Mieten bleiben auf einem konstant hohen Niveau zwischen 60 und 100 Euro pro Quadratmeter. Die Leerstandsquote beträgt in den 1a-Lagen etwa 1,7 Prozent. Zu den Top-Vermietungen zählt unter anderem die Vermietung an das hochwertige Fitnessstudio Holmesplace. "Die hohe Konzentration an Shopping-Centern und der enorme Zuwachs an Flächen in den vergangenen Jahren führen zu einem Flächenüberangebot, so dass wir mittelfristig mit stagnierenden Mietpreisen rechnen", kommentiert Kötschau die Entwicklung.
Zweitwichtigste Stadtteillage nach der Schloßstraße ist die Wilmersdorfer Straße. Die 61 Ladenflächen in der Fußgängerzone zwischen dem S-Bahnhof Charlottenburg und der Schillerstraße zeichnen sich durch einen guten Branchenmix und einen hohen Filialisierungsgrad von etwa 90 Prozent aus. "Die Wilmersdorfer Straße hat sich in den vergangenen Jahren gut etabliert. Dies reflektieren auch die konstanten Miet- und Kaufpreise in der Lage. Das Mietniveau zwischen 60 und 90 Euro pro Quadratmeter wird voraussichtlich auch im laufenden Jahr stabil bleiben", erwartet Kötschau.

Friedrichstraße nahezu vollvermietet

Die 155 Ladenflächen in der 1a-Lage der Friedrichstraße sind bis auf drei Flächen vollvermietet. Die bekannteste Einzelhandelslage der City Ost wird durch einen Mix aus mittel- bis hochpreisigen und luxuriösen Modefilialisten geprägt und vor allem von Touristen stark frequentiert. Unter den zehn Neuvertragsabschlüssen des vergangenen Jahres waren unter anderem die Vermietung von 1.400 Quadratmetern an Shoe City sowie die Vermittlung einer Fläche an Maurice Lacroix. Das Mietpreisniveau ist 2012 konstant hoch geblieben. Die Spitzenmiete lag bei bis zu 170 Euro pro Quadratmeter. Der Abschluss der Bauarbeiten Unter den Linden wird weitere positive Impulse für die Frequenzzahlen und die Entwicklung des Standortes geben.

Hackescher Markt wächst mit dem Alexanderplatz zusammen

Der Hackesche Markt ist die führende Trendlage in der City Ost. Die Lage hat sich zu einem imageträchtigen Standort entwickelt, der insbesondere bei individuellen Konzepten und nationalen sowie internationalen Filialisten beliebt ist. Der Filialisierungsgrad der 128 verfügbaren Ladenflächen liegt bei rund 60 Prozent. Die Spitzenmieten sind im vergangenen Jahr leicht auf rund 120 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die Neuanmietungen von & other stories (H&M), Michael Kors und 14oz zählen zu den Top-Vermietungen im vergangenen Jahr. "Am Hackeschen Markt beobachten wir eine zunehmende Verschiebung der Anmietungen in den Osten, so dass das Quartier langsam mit dem Alexanderplatz zusammenwächst", erläutert Kötschau.

Ausblick 2013

Für 2013 werden weiter steigende Besucherzahlen und daraus resultierend wachsende Einzelhandelsumsätze erwartet. "Die dynamischen Umsätze der Berliner Einzelhändler werden auch in diesem Jahr wieder neue Mieter und Investoren anlocken und sich trotz der Eurokrise im europäischen Vergleich positiv abheben", prognostiziert Kötschau für das laufende und kommende Jahr.


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