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12.04.2013 Helaba übertrifft mit 512 Mio. Euro ihr Vorjahresergebnis

Mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 512 Mio. Euro hat die Helaba ihr bisher bestes Ergebnis aus dem Vorjahr (492 Mio. Euro) noch einmal übertroffen. Hans-Dieter Brenner, Vorsitzender des Vorstands der Helaba: „Wir befinden uns damit seit Jahren auf einem stabil ansteigenden Ertragspfad.“ Das operative Geschäft, das sich insbesondere im Zins- und Provisionsüberschuss niederschlägt, verlief sehr konstant mit steigender Tendenz. Das Handelsergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden.
Brenner ist mit diesem Ergebnis in mehrfacher Hinsicht sehr zufrieden:

• Für die Helaba war das Geschäftsjahr 2012 strategisch ein äußerst bedeutsames und operativ ein sehr erfolgreiches Jahr. Mit einem Anstieg des Ergebnisses vor Steuern um knapp 5 Prozent hat die Bank einen neuen Höchstwert erzielt.
• Das gute Jahresergebnis ermöglicht neben der Bedienung aller Nachrangmittel, Genussrechte und stillen Einlagen eine von 8 auf knapp 11 Prozent erhöhte Ausschüttung an die Kapitalgeber. Auch dies ist ein neuer Höchstwert in der Unternehmensgeschichte. Das Kernkapital wird durch das Jahresergebnis konzernweit um 230 Mio. Euro gestärkt.
• Die Helaba verfügt über eine solide Kapitalausstattung. Durch die Bareinlage der vier neuen Träger in Höhe von 1 Mrd. Euro wurden zur Jahresmitte 2012 dem Stammkapital 112 Mio. Euro und den Kapitalrücklagen 888 Mio. Euro zugeführt. Nach Feststellung des Jahresabschlusses beläuft sich die Kernkapitalquote Ende 2012 auf 11,6 Prozent, die gesamte Eigenmittelquote auf 16,3 Prozent. Auf dieser Grundlage erfüllt die Helaba auch die neuen Eigenkapitalanforderungen nach Basel III und CRD IV.

Bilanz
Durch die Einbeziehung der NRW-Verbundbank zum 1. Juli 2012 hat sich die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Helaba verändert. Die Vergleichbarkeit des Zahlenwerks zu dem des Geschäftsjahres 2011 ist daher eingeschränkt. Von der ehemaligen WestLB hat die Helaba Bestände in Höhe von 43 Mrd. Euro übernommen, die sich im Laufe des zweiten Halbjahres durch Tilgungen und Endfälligkeiten auf rd. 38 Mrd. Euro verringert haben. Insbesondere wegen dieser Transaktion stieg die Konzernbilanzsumme der Helaba um 21,5 Prozent auf 199 Mrd. Euro. Das Geschäftsvolumen nahm um 19,2 Prozent auf 223 Mrd. Euro zu.

Im Kreditgeschäft mit Kunden wurde im mittel- und langfristigen Neugeschäft ein Abschlussvolumen von über 15 Mrd. Euro (Vorjahr: 14 Mrd. Euro) erreicht. Die Forderungen an Kunden nahmen im Helaba-Konzern, auch bedingt durch die zur Jahresmitte erfolgte Übernahme der NRW-Verbundbank, um rund 7 Mrd. Euro beziehungsweise 8 Prozent auf rund 91 Mrd. Euro zu.

Vom mittel- und langfristigen Neugeschäft entfielen mehr als 7 Mrd. Euro auf Immobilienkredite. Auf den deutschen Markt entfällt davon deutlich mehr als die Hälfte. Die Helaba gehört damit zu den führenden deutschen Immobilienbanken. Das Corporate Finance-Geschäft steuerte 4 Mrd. Euro bei. Unternehmensfinanzierungen bilden weiterhin ein Kerngeschäftsfeld der Bank. Hier hat die Helaba ihre gute Kundenbasis in 2012 deutlich ausgebaut. Auf das Kommunal- und Verbundgeschäft entfallen rund 3 Mrd. Euro. Das Geschäft mit der Öffentlichen Hand war von einer stark steigenden Nachfrage nach Langfristkrediten geprägt. Die Helaba steht auch weiterhin zu ihrer Funktion als Kommunalbank und ist jetzt Zentralbank für gut 40 Prozent aller deutschen Sparkassen. Das kundenbezogene Kapitalmarktgeschäft erzielte sehr gute Ergebnisse. Die Bank arrangierte und platzierte für inländische und ausländische Kunden Schuldscheine im Volumen von fast 4 Mrd. Euro und behauptete ihre führende Marktstellung in diesem Segment. Im Asset Management führte die strategische Weiterentwicklung der Helaba Invest zur Full-Service-KAG zum weiteren Wachstum des verwalteten Gesamtvolumens in Höhe von insgesamt 112 Mrd. Euro. Im Cash Management wurde die Helaba mit der Übernahme der NRW-Verbundbank zum zweitgrößten Zahlungsverkehrsabwickler im Inland. Parallel zum Wachstum des Kundengeschäftes um knapp 1 Mrd. Euro ist der Frankfurter Sparkasse gelungen, ihr Ergebnis vor Steuern nochmals zu verbessern und den seit 2009 bestehenden Aufwärtstrend fortzusetzen.

Gewinn- und Verlustrechnung
Die gegenüber dem vergangenen Geschäftsjahr nochmals verbesserte Ertragslage führt Dr. Detlef Hosemann, Finanzvorstand der Helaba, in erster Linie auf die gute operative Ertragslage sowie auf die Stabilisierung der Finanzmärkte und die damit einhergegangene deutliche Steigerung des Handelsergebnisses zurück.

Der Zinsüberschuss liegt mit gut 1 Mrd. Euro um 78 Mio. Euro über dem Vorjahresergebnis. Profitables Neugeschäft und niedrigere Refinanzierungskosten haben dazu beigetragen.
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft beträgt -238 Mio. Euro (2011: -273 Mio. Euro). Auf Einzelwertberichtigungen und pauschalierte Einzelwertberichtigungen entfiel eine Nettozuführung von -241 Mio. Euro (2011: -179 Mio. Euro). Für nicht akut ausfallgefährdete Engagements besteht zum Jahresende ein Vorsorgepuffer in Form einer Portfoliowertberichtigung von 304 Mio. Euro. Nach Risikovorsorge ist der Zinsüberschuss von 794 Mio. Euro auf 907 Mio. Euro gestiegen.
Der Provisionsüberschuss konnte mit 263 Mio. Euro (2011: 254 Mio. Euro) leicht gesteigert werden. Von dem Anstieg entfallen ca. 9 Mio. Euro auf den Zahlungsverkehr und damit im Wesentlichen auf die Geschäftsausweitung durch die NRW-Verbundbank. Ebenfalls positiv entwickelten sich die Provisionen aus der Vermögensverwaltung der Helaba Invest.
Das Handelsergebnis beläuft sich auf 411 Mio. Euro (2011: -44 Mio. Euro). Dieses sehr gute Ergebnis resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg des zinsbezogenen Geschäftes auf 375 Mio. Euro (2011: -4 Mio. Euro) aufgrund der Beruhigung der europäischen Staatsschuldenkrise in der zweiten Jahreshälfte.

Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Derivaten des Nichthandels liegt bei -111 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr 292 Mio. Euro ausgewiesen wurden. Eine wesentliche Ursache für das negative Ergebnis ist der Umkehreffekt aus der Berücksichtigung der Liquiditätskomponente von Fremdwährungen (Cross Currency Basis Spread) im Rahmen der Derivatebewertung.
Das Ergebnis aus Finanzanlagen inklusive der At-Equity bewerteten Unternehmen hat sich mit minus 13 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betreffen überwiegend die über die Frankfurter Sparkasse gehaltenen Anteile an der Landesbank Berlin.

Das sonstige betriebliche Ergebnis hat sich von 209 Mio. Euro auf 236 Mio. Euro verbessert. Dies ist im Wesentlichen auf das Ergebnis aus dem Abgang einer selbstgenutzten Immobilie zurückzuführen.

Der Verwaltungsaufwand ist um 184 Mio. Euro auf knapp 1,2 Mrd. Euro angestiegen. Der Anstieg der Personalaufwendungen entfällt unter anderem auf Aufwendungen für die übergegangenen Verbundbank-Mitarbeiter sowie auf die Tarifanpassung im Jahr 2012. Im Jahresdurchschnitt wurden im Konzern 6.075 Mitarbeiter beschäftigt, gegenüber 5.888 im Vorjahr. Der Sachaufwand hat sich von 449 Mio. Euro im Vorjahr auf 531 Mio. Euro kräftig erhöht. Neben den laufenden und Einmalaufwendungen der NRW-Verbundbank schlägt sich im operativen Bankbetrieb vor allem eine Erhöhung der Umlagen für Sicherungseinrichtungen nieder.

Den Verwaltungsaufwendungen stehen operative Erträge in Höhe von 1.931 Mio. Euro (2011: 1.762 Mio. Euro) gegenüber, so dass sich eine Cost Income Ratio von 61,2 Prozent (2011: 56,6 Prozent) ergibt. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern hat sich von 9,2 Prozent auf 8,4 Prozent vermindert.
Das Konzernergebnis nach Steuern liegt mit 318 Mio. Euro um 79 Mio. Euro niedriger als im Vorjahr, weil die Ertragssteuerbelastung sehr deutlich gestiegen ist. Der, auch im Verhältnis zum Ergebnis vor Steuern, erhöhte Steueraufwand ist im Wesentlichen auf niedrigere steuerfreie Erträge und einen Sondereffekt im Vorjahr aus der Aktivierung latenter Steuern zurückzuführen. Das Gesamtjahresergebnis nach Steuern, das auch das erfolgsneutrale Periodenergebnisse von 56 Mio. Euro beinhaltet, erhöhte sich um 16 Mio. Euro auf 374 Mio. Euro.

Hosemann zeigt sich sowohl mit der Höhe als auch der Qualität des Ergebnisses zufrieden: „Das Gesamtergebnis ist sehr wohl nachhaltig. Es ist strukturell geprägt durch das Ergebnis aus dem Kundengeschäft. Die Übernahme der Verbundbank der WestLB hat sich in diesem Ergebnis aufgrund der Übernahmekosten noch nicht wesentlich positiv niedergeschlagen, jedoch wurde dadurch die kunden- und verbundorientierte Struktur der Ergebnisquellen weiter gestärkt.“

Übernahme der NRW-Verbundbank – wesentlicher strategischer Schritt
Rückwirkend zum 1. Juli 2012 hat die Helaba von der ehemaligen WestLB ein Verbundbank-Portfolio mit einer Bilanzsumme von rund 43 Mrd. Euro, risikogewichteten Aktiva (RWA) in Höhe von knapp 9 Mrd. Euro sowie 415 Beschäftigte übernommen. Gleichzeitig wurde die Bank mit der Übernahme der Sparkassenzentralbankfunktion in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg betraut. Sie betreut seitdem rund 40 Prozent aller deutschen Sparkassen als Verbundbank.

Die Transaktion war verbunden mit einer Barkapitalerhöhung und der Aufnahme von neuen Trägern der Bank. Die Trägerstruktur der Helaba ist seitdem durch einen Sparkassen-Anteil von rund 88 Prozent gekennzeichnet. Brenner: „Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt für die strategische Weiterentwicklung der Helaba. Eine ähnlich tiefe Verankerung in der Sparkassenorganisation weist keine andere Landesbank auf. Die gemeinsame Herausforderung besteht nun darin, die Verbundzusammenarbeit weiter mit Leben zu erfüllen und unsere ambitionierten Ziele gemeinsam zu erreichen. Aus verbundpolitischen wie betriebswirtschaftlichen Gründen haben wir uns mittelfristig eine Verbundquote von 60 bis 80 Prozent als Ziel gesetzt.“
Gemeinsam mit den Sparkassen verfolgt die Helaba das Ziel, überregional und arbeitsteilig ein umfassendes Produkt- und Dienstleistungsangebot anzubieten. Neben der Ausübung der Zentralbankfunktion für die Sparkassen ist die Helaba daher auch als Geschäftsbank in Nordrhein-Westfalen aktiv.

Regulierung mit Augenmaß
Mit Blick auf die zahlreichen Maßnahmen des regulatorischen Umfeldes – u.a. EU-weite Umsetzung von Basel III, Europäische Bankenaufsicht, Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten, deutscher Gesetzentwurf zum Trennbankenansatz – sagte Brenner: „Ich habe großes Verständnis für die Position, dass zukünftig Bankenrettungen nicht mehr zu Lasten der Steuerzahler erfolgen sollen. Dies hat die Finanzindustrie zu akzeptieren. Der Bankensektor muss seinen Beitrag zur Stabilisierung der Finanzmärkte und zur Rückgewinnung des Vertrauens in unsere Branche leisten. Eine vernünftige und vor allem koordinierte Ausweitung der regulatorischen Anforderungen an Kreditinstitute ist hierfür sicherlich ein geeignetes Instrument. Voraussetzung ist allerdings, dass die Verantwortlichen die ganzheitliche Sicht aller regulatorischen Maßnahmen und ihrer Auswirkungen im Blick behalten. Darüber hinaus muss dafür Sorge getragen werden, dass im Zuge neuer Regulierungsmaßnahmen keine einzelstaatlichen Aktionen vorangetrieben werden, die letztendlich wettbewerbsverzerrend wirken. Ebenfalls sicherzustellen ist eine Gleichbehandlung von Konzernbanken und Verbundorganisationen wie Sparkassen und Genossenschaftsbanken mit ihren jeweiligen Spitzeninstituten. Dies gebietet das Prinzip der ‚aufsichtsrechtlichen Wettbewerbsneutralität‘.“
Auf die mit der zunehmenden Regulierung steigenden Kosten - Kapital- und Liquiditätskosten, die Bankenabgabe sowie die höheren Bankstrukturkosten – und den anziehenden Wettbewerbsdruck reagiert die Bank mit einem Programm zur Prozess- und Ressourcenoptimierung (Helaba PRO). Brenner: „Die Helaba verfügt über ein stabiles und zukunftsorientiertes Geschäftsmodell. Gleichwohl leben wir nicht auf einer Insel der Glückseligen. Wir müssen mehr denn je darum kämpfen, dass wir auch in Zukunft ein gesuchter Partner unserer Kunden bleiben. Das Ziel des Programmes besteht deshalb in der umfassenden Verbesserung der bankweiten Geschäftsprozesse. Hieraus soll der Verwaltungsaufwand für den Konzern spürbar entlastet werden.

Ausblick
Das Jahr 2013 steht für den Helaba-Chef geschäftlich im Zeichen des Aufbruchs. Nach innen werde es ein Jahr der Integration und der Investitionen sein. Die Erweiterung der Kernregion und die Erschließung zusätzlicher Marktpotenziale im Kunden- und Verbundgeschäft stellten eine große Chance dar, die die Helaba nutzen werde. Die Integration der Verbundbank sowie die eingeleitete Prozess- und Kostenoptimierung erforderten aber nennenswerte Sachinvestitionen.
Brenner: „Mit Blick auf das Neugeschäft und die Ertragsentwicklung ist das erste Quartal 2013 erfolgreich angelaufen. Es wäre allerdings vermessen, diesen Trend für das Gesamtjahr fortzuschreiben. Dafür sind die konjunkturellen Aussichten zu unsicher. Und vor allem entziehen sich die regulatorischen Auswirkungen auf die Bankstrukturkosten einer exakten Kalkulation. Im operativen Geschäft erwarten wir bei der Fortsetzung der Niedrigzinsphase eine Verstetigung der Erträge auf dem Niveau der Vorjahre. Insgesamt sind wir deshalb für das Gesamtjahr 2013 verhalten optimistisch.“


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