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10.04.2013 Institutionelle Investoren erweitern zunehmend Investitionsfokus bei indirekter Immobilienanlage

Das Investment in Immobilien bleibt für institutionelle Investoren einer der wenigen erfolgversprechenden Wege aus der Zinsfalle, die durch das andauernde Niedrigzinsumfeld entstanden ist. Andere Assetklassen wie Staatsanleihen, jahrzehntelang Rückgrat der Investitionsstrategie von institutionellen Investoren, stehen aus Rendite-Risikoüberlegungen derzeit auf dem Prüfstand. Insbesondere das Interesse von Investoren an indirekten Immobilieninvestments steigt trotz der unverändert anziehenden Preise auf den Kerninvestmentmärkten weiter an, zumal sich die Optionen in Bezug auf Märkte und Vehikel in jüngster Zeit deutlich erweitert haben und entsprechend von institutionellen Investoren zunehmend genutzt werden. Darin waren sich die Experten einig, die am 9. April in München im Rahmen des vierten Institutional Real Estate Symposiums von iii-investments aktuelle Trends, Herausforderungen und Lösungen in der Immobilienanlage diskutiert haben.

Mehr als 80 Teilnehmer, darunter hauptsächlich Vertreter von Versicherungen, Pensionskassen und Versorgungswerken, machten sich dabei mit den neuesten Trends im Markt der professionellen Immobilienanlage vertraut. Zwar bleiben die Immobilieninvestmentmärkte in den Kernländern vergleichsweise teuer, doch zeichnen sich sowohl attraktive Ausweichmöglichkeiten innerhalb der Kernländer in Richtung Core+ Objekte als auch in alternative Investmentmärkte wie Japan ab. Schließlich bieten Darlehensfonds, bei denen iii-investments eine Pionierrolle übernommen hat, einen neuen, interessanten Zugang zu den im Prinzip gleichen Investmentzielen in den Core-Märkten. Dabei sind diese Alternativen nicht nur bei einer Erweiterung des Engagements in Immobilien aus Rendite-Risikogesichtspunkten eine sinnvolle Alternative. Mit Blick auf die derzeit für Core-Objekte etwa in Deutschland zu erzielenden Preise können hier auch Verkaufsgelegenheiten für eine Umschichtung des Portfolios genutzt werden.

Die Experten befassten sich in ihren Beiträgen mit den aktuellen Markt- und regulatorischen Rahmenbedingungen für Immobilieninvestments. Kornelius Purps, Fixed Income Strategist der UniCredit, eröffnete die Veranstaltung mit einem Blick auf die makroökonomische Lage und das Zinsumfeld. Die von ihm als Risikonormalisierung bezeichnete Entwicklung in Europa seit Mitte 2012 führe zu steigenden Aktienkursen und einer Einebnung der Übertreibungen der Zinsspreizung zwischen riskanten und risikoarmen Anlageformen.

Stefan Janotta, Head of Research bei iii-investments, thematisierte den derzeit mit Blick auf das Risiko meist zu geringen Renditeaufschlag bei Immobilien in den Kerninvestmentmärkten, eine Folge der wachsenden Investitions-bereitschaft, die sich aber bisher ganz auf das Core-Segment konzentriert und dort entsprechende Knappheit ausgelöst habe.

Wolfgang Baumann, Consultant bei Towers Watson, stellte in seinem Beitrag insbesondere mit Blick auf Solvency II die zukünftigen Herausforderungen an das Bilanzstrukturmanagement von Versicherungen vor. Mit Blick auf die steigenden Eigenkapitalanforderungen betonte er die Notwendigkeit einer umfassenden Steuerung der Aktiv- wie der Passivseite, um bei Einhaltung der Risikovorgaben überhaupt noch ausreichende Renditen erzielen zu können.

Josef Brinkhaus, Partner Clifford Chance, berichtete den Teilnehmern über die geplanten Änderungen der rechtlichen Rahmen für die gängigen deutschen und luxemburgischen Investment-Vehikel für institutionelle Investoren. Trotz der gemeinsamen Basis, der europäischen AIFM-Richtlinie, gehen die neuen Normen teils in unterschiedliche Richtungen, was Unsicherheit bei den Anwendern auslöst.

Reinhard Mattern, Geschäftsführer von iii-investments, befasste sich mit dem japanischen Immobilienmarkt, in den das Unternehmen nach detaillierter Vorbereitung im vergangenen Jahr eingestiegen ist. Mit Blick auf die aktuelle wirtschaftspolitische Entwicklung identifizierte Mattern eine zunehmende Zahl positiver Investitionsindikatoren.

Prof. Tobias Just, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der IREBS Immobilienakademie, schloss die Veranstaltung schließlich mit einem zehnjährigen Ausblick, der sich auf die Auswirkungen des demografischen Wandels konzentrierte.


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