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09.04.2013 Büromarkt Leipzig lässt es deutlich ruhiger angehen

Nachdem der Leipziger Büromarkt 2012 den zweitbesten Jahresauftakt der vergangenen zehn Jahre erzielt hatte, startet er 2013 deutlich ruhiger. Mit einem Flächenumsatz von 18.000 Quadratmetern im ersten Quartal liegt das Ergebnis ein Drittel unter dem Vorjahreswert. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).

„Wie 2012 sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres noch keine größeren Verträge über 2.000 Quadratmeter abgeschlossen worden“, erläutert Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Leipziger Niederlassungsleiter. Mit knapp 59 Prozent konnte der Großteil des Umsatzes im kleineren Flächensegment bis 500 Quadratmeter generiert werden, weitere 32 Prozent entfallen auf Abschlüsse zwischen 500 und 1.000 Quadratmeter. Die Büromarktzone Innenstadt ist mit gut 26 Prozent erneut die am stärksten nachgefragte Lage, gefolgt vom Teilmarkt Ringlage im Cityrand (knapp 23 %). Auch das Graphische Viertel/Prager Straße kann mit knapp 14 Prozent höhere Umsatzanteile zum Resultat beisteuern.

Die Verteilung des Flächenumsatzes auf die einzelnen Branchengruppen zeigt ein für den Leipziger Markt vertrautes Bild. Klar an erster Stelle rangiert die Sammelgruppe der sonstigen Dienstleistungen, die auf einen Anteil von gut 30 Prozent kommt (in diese Kategorie fallen etwa Immobiliendienstleistungen, private Bildungseinrichtungen oder Zeitarbeitsunternehmen). Drei weitere Branchen erzielen darüber hinaus noch zweistellige Umsatzanteile. Hierzu zählen die in Leipzig ebenfalls traditionell starken Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Beratungsgesellschaften mit jeweils rund 14 Prozent. Auf gut 12 Prozent kommen Unternehmen aus den Bereichen Medien und Werbung, was ein für Leipzig eher ungewöhnliches Ergebnis darstellt. Da es sich hierbei häufig um moderne, innovative Firmen handelt, ist der erfreuliche Umsatzzuwachs unter gesamtwirtschaftlichen Aspekten für Leipzig positiv zu werten.

Im Zuge der weiterhin eher geringen Bautätigkeit bei gleichzeitig guter Nachfrage in den vergangenen Jahren sind die Voraussetzungen für einen anhaltenden Leerstandsabbau gegeben. Mit aktuell 405.000 Quadratmetern liegt das Volumen gut 13 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Im wichtigsten Marktsegment der modernen Flächen beläuft sich der Rückgang sogar auf 18 Prozent. Die größten kurzfristig verfügbaren Reserven befinden sich unverändert in den Büromarktzonen City (84.000 m²) und Ringlage (75.000 m²). Allerdings sind in der Innenstadt kaum moderne Leerstandsflächen vorhanden, was aus Marktsicht als problematisch zu werten ist. Die Leerstandsquote ist weiter gesunken und liegt bei 10,8 Prozent.

Die Flächen im Bau sind innerhalb der vergangenen zwölf Monate drastisch gesunken und erreichen nur noch ein Volumen von 10.000 Quadratmetern. Dies entspricht einem Rückgang um 83 Prozent. Da alle aktuellen Bauvorhaben frühestens 2014 fertig gestellt sein werden, ist es nicht verwunderlich, dass die Büroflächen dem Vermietungsmarkt noch vollständig zur Verfügung stehen. Das hochwertige Neubauangebot, auf das ein Großteil der Nachfrage ausgerichtet ist, verringert sich damit weiter. Das insgesamt verfügbare Flächenangebot (Leerstand plus verfügbare Flächen im Bau) ist um rund 14 Prozent auf 415.000 Quadratmeter gesunken.

Durch das abnehmende Angebot an hochwertigen Flächen in den begehrten Lagen der Innenstadt ist die Höchstmiete zum Jahresende 2012 auf 12 Euro pro Quadratmeter gestiegen und hat sich seither auf diesem Niveau verfestigt. Während die Spitzenmieten auch in den übrigen Büromarktzonen überwiegend stabil geblieben sind, hat sich die Durchschnittsmiete insgesamt leicht erhöht.

Flächenumsatz 2013 um 90.000 Quadratmeter erwartet
„Trotz des relativ ruhigen Jahresauftakts deuten die vorliegenden Gesuche und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf einen leicht steigenden Flächenumsatz im weiteren Jahresverlauf hin. Gleichwohl bleibt es abzuwarten, ob das sehr gute Vorjahresergebnis wieder erreicht werden kann. Ein Resultat im langjährigen Durchschnitt und damit um die 90.000 Quadratmeter erscheint aber realistisch. Die langsame Reduzierung des Leerstands wird sich voraussichtlich fortsetzen, wobei die modernen Flächen beschleunigt abgebaut werden. Das Volumen der Flächen im Bau wird sich aus heutiger Sicht kaum verändern“, prognostiziert Stefan Sachse.


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