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26.03.2013 RICS: Digitale Welt verändert Nutzung von Immobilien

Die digitale Welt verändert die zukünftige Nutzung von Immobilien. Deswegen thematisiert die RICS Deutschland diesen Fakt auf ihrer eintägigen Konferenz, dem RICS-Focus, am 18. April in Berlin und behandelt u.a. die Auswirkungen auf die Nutzungsarten Wohnen, Büro und Logistik sowie die Situation des Einzelhandels.

Gerhard K. Kemper FRICS, Mitglied des Vorstandes der RICS Deutschland: „Nachdem die beeindruckenden Steigerungsraten des Online-Handels zunächst zu Lasten des klassischen Versandhandels gingen, weht seit 2010 ein anderer Wind: der Online-Handel jagt dem stationären Einzelhandelsumsatz Marktanteile ab. Während viele Einzelhändler sich den neuen Vertriebskanälen nur zögerlich öffnen, sind fortschrittliche Einzelhändler längst zu Jägern geworden und verfolgen eine Mehrkanal-Vertriebsstrategie, das Multi-Channel Retailing.“

„Für die überwiegende Anzahl der Verbraucher ist es klar: Sie wollen beides und zwar nicht nur um zu kaufen, sondern auch um sich vor dem Kauf umfassend zu informieren. Nach den Suchmaschinen folgen auf Platz 2 die Websites der Einzelhändler als bevorzugte Online-Informationsquellen. Händler mit Online-Portalen, die nur ein Rumpfsortiment lieblos präsentieren, vergeben die Chance sich dem Kunden kompetent und attraktiv zu präsentieren. Aber diese Mehrkanalstrategie ist nicht zum Nulltarif zu haben: Wenn der Händler viel Geld in seine Internetpräsenz investiert, hat er weniger für die Eröffnung neuer Läden zur Verfügung und muss die Entscheidung treffen, welche Standorte er nur noch online ohne Laden vor Ort versorgen will. Schwache Einzelhandels-Standorte werden darunter leiden“, führt Kemper aus.

Flagship-Stores an starken Standorten hingegen unterstützen laut RICS die Markenbildung und damit auch das Online-Geschäft. Es ist zu erwarten, dass die in den letzten Jahren schon beobachtete Polarisierung der Lagen und Standorte sich weiter fortsetzen wird.

Mit einer starken Online Präsenz kann der Einzelhändler Click & Collect fördern, d.h. der Kunde bestellt im Internet und lässt sich die Ware zur Abholung in den Laden schicken. Click & Collect hat für den Händler den Vorteil, dass er die Präsenz des Kunden im Laden nutzen kann um Zusatzumsätze zu generieren. Packt der Kunde die Ware dort aus, lassen sich so auch die kostenintensiven Retouren vermeiden. Die Ware kann bei Nichtgefallen an andere verkauft werden ohne sie vorher teuer aufzubereiten. Für Click & Collect sind allerdings größere Nebenflächen, ein leistungsfähiges Warenwirtschaftssystem und auch flexible Anlieferungsmöglichkeiten erforderlich.

„Die Abwanderung von stationären Umsätzen in die Online-Sphäre bedroht in Shopping-Centern das Potenzial neben den Festmieten auch zusätzliche Umsatzmieten zu erwirtschaften. Anders als der Eigentümer eines Geschäftshauses in 1a-Lage können Shopping-Center sich allerdings durch ihr stringentes Management wesentlich schneller und konsequenter geänderten Bedingungen anpassen. Außerdem sind sie in der Lage die stark nachgefragten großen Flächen an den starken Standorten einfacher bereitzustellen“, so Kemper abschließend.



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