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18.09.2019 Der Rohbau für das Kriminaltechnische Institut in Kiel steht

Urheber: pbr AG
Auf dem Gelände des Polizeizentrums Eichhof entsteht ein neues kriminaltechnisches Laborgebäude für erkennungsdienstliche und kriminaltechnische Untersuchungen. Das Land investiert rund 29 Millionen Euro in den Neubau, überwiegend aus dem Infrastrukturprogramm IMPULS. Die Fertigstellung des Gebäudes, das unter der Leitung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) entsteht, ist für Frühjahr 2021 geplant. Heute (13. September 2019) feierten Innenminister Hans-Joachim Grote, Finanzstaatssekretärin Dr. Silke Schneider, GMSH-Geschäftsführer Frank Eisoldt und Dr. Attila Kuczmann, Leiter des Kriminaltechnischen Instituts (KTI), das Richtfest.

Bei der Feier sagte Innenminister Grote: „Für die Arbeit von Justiz und Polizei ist die zuverlässige und professionelle Untersuchung und Bewertung der Spurenlagen an Beweismitteln grundlegend. Die Investition in das KT-Gebäude ist deshalb eine Investition in die Arbeitsqualität unserer Sicherheitsbehörden und damit eine Voraussetzung für das Vertrauen in den Rechtsstaat. So wie die angemessene Ausstattung einer jeden Polizistin und eines jeden Polizisten für uns ein zentrales Anliegen war, so ist auch die nicht sichtbare Ausstattung unserer Sicherheitsbehörden von entscheidender Bedeutung. Dieses Gebäude erfüllt höchste Anforderungen an die komplexe Arbeit des kriminaltechnischen Instituts. Es bietet Sicherheit und moderne Informations- und Kommunikationstechnik.“

„Der Neubau des KTI ist ein weiterer Baustein unseres Infrastrukturprogramms IMPULS, mit dem wir den Sanierungsstau im Land schrittweise abbauen und in unsere Zukunft investieren. Gleichzeitig schaffen wir optimale Bedingungen für die zukünftige Arbeit der Landespolizei“, so Staatsekretärin Dr. Silke Schneider.

„Ich freue mich auf den Umzug in das neue KT-Laborgebäude. Er sichert langfristig die hohe Qualität unserer Dienstleistungen für Polizei und Justiz. Hinzu kommen kompetente und hochmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - ein gelungenes Gesamtpaket“, sagte KTI-Leiter Dr. Attila Kuczmann.

„Ich bin sehr froh, dass das Planungsbüro die Initiative übernommen hat, diese Baumaßnahme mit BIM zu planen. Ich gehe davon aus, dass digitale Gebäudemodelle in Zukunft zum Standard werden bei Bau und Betrieb von Immobilien. Die GMSH hat den Anspruch, dafür Vorreiter in Schleswig-Holstein zu sein“, sagte GMSH-Geschäftsführer Frank Eisoldt.

„Das besondere Raumprogramm erfordert besondere Maßnahmen. So planen wir das Gebäude auf Basis der Planungsmethode Building Information Modeling (BIM). Die Arbeitsweise ermöglicht unterschiedlichen Gewerken, gemeinsam an einem 3D-Model zu arbeiten. Das vereinfacht insbesondere die Planung der zahlreichen und unterschiedlichen Laborbereiche.“, sagte Friedemann Jung vom Architektur- und Ingenieurbüro pbr Planungsbüro Rohling AG aus Osnabrück.

Der Neubau ist die erste Baumaßnahme des Landes, bei dem das Planungsbüro einige Gebäudeteile in einem digitalen 3D-Datenmodell geplant hat. Bei der als Building Information Modeling (BIM) bekannten Methode werden Gebäude virtuell am Computer gebaut, bevor die Handwerker auf der Baustelle tätig werden. In das hochkomplexe Datenmodell werden alle Entwicklungen und Veränderungen eingepflegt, sodass alle Gewerke immer den jeweiligen Planungsstand kennen und Störungen des Bauablaufs vermieden werden können.

Das Kriminaltechnische Laborgebäude verfügt über 4.200 Quadratmeter Nutzfläche und hat vier Geschosse, die durch ein Staffelgeschoss auf dem Dach und ein Untergeschoss für die Gebäudetechnik ergänzt werden. Rund 160 Labor-, Funktions- und Büroräume entstehen in dem Neubau. Im Erdgeschoss werden Verwaltungsbüros und die Schusswaffenanalyse eingerichtet, im ersten Obergeschoss die Schriftanalyse und die Materialanalytik. Im zweiten Obergeschoss liegen die Räume für DNA-Analyse, Daktyloskopie und Spurensicherung und im dritten Obergeschoss die Toxikologie, Textilspuren, Brand- und Explosionsanalyse. Das Asservatenlager erhält eine eigene LKW-Einfahrt.

Der Neubau ist erforderlich, weil es immer mehr Untersuchungsaufträge für Beweisgegenstände gibt, für die auch mehr Personal und mehr Analysegeräte notwendig sind. Die verfeinerten Untersuchungsmethoden sind langfristig mit der Lüftungstechnik im Altbau nicht mehr realisierbar. Für eine eindeutige Identifizierung müssen jedoch Kreuzkontaminationen vermieden werden, um eine strikte Trennung von Täter- und Opferspuren sicherzustellen. Dafür muss das Raumklima konstant sein, die Luft frei von Partikeln und die Lichtverhältnisse optimal. Für die Untersuchung von Waffen sind schusssichere Elemente notwendig. Diese polizeispezifischen Anforderungen wird der Neubau erfüllen.






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