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22.03.2019 Neuer Büro-Campus und Messe-Parkhaus im Hafen Offenbach

Visualisierung: Fischer Architekten
Mit dem Verkauf eines der letzten freien Grundstücke auf der „Festlandseite“
im Westen des Hafens Offenbach geht auch die gewerbliche Entwicklung in
Offenbachs neuem Stadtviertel erfolgreich weiter. Auf dem Parkplatz
Nordring 115 zwischen dem Kulturzentrum „Hafen 2“ und dem EVOKohlelager
sollen Büros sowie zwei Parkhäuser entstehen. Eines davon wird
hauptsächlich der Offenbacher Messe vorbehalten sein.

Die prominent an der Hafenallee nahe dem Büro-Standort Kaiserlei gelegene
Fläche wird zurzeit als „Messeparkplatz“ genutzt und in der messefreien Zeit
als öffentlicher Parkraum bewirtschaftet.

Durch die fortschreitende Bebauung des Hafens drohte der Wegfall der rund
400 Parkplätze. Eine überzeugende Alternative ließ sich zunächst nicht
finden. Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke: „Das hätte die
Wettbewerbsfähigkeit der Messe Offenbach erheblich geschwächt.“
Die Messe mit ihren jährlich Tausenden von Fachbesucherinnen und -
besuchern sei ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort Offenbach, so
OB Schwenke, der gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates der
Mainviertel Gesellschaft und des Verwaltungsrates der Messegesellschaft ist.
Allein die jährlich zweimal veranstaltete Lederwarenmesse ILM ziehe mehr
als 12.000 Gäste aus dem In- und Ausland an.

Gemeinsam mit dem für die Hafenentwicklung verantwortlichen Stadtwerke-
Unternehmen OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH, der
Messe Offenbach GmbH, der Heberger Immobilien GmbH als Investor und
Projektentwickler sowie Stadtplanungsdezernent Paul-Gerhard Weiß konnte
OB Schwenke in intensiven Gesprächen am Ende eine für alle Beteiligten
tragfähige Lösung herbeiführen. „Dafür danke ich allen Beteiligten
ausdrücklich. Der heutige Tag ist ein guter Tag für den Wirtschaftsstandort
Offenbach und für den Messestandort Offenbach“, sagte Schwenke bei der
öffentlichen Vorstellung des Projektes.

Aufgelockertes Ensemble

Der Investor gehört der international agierenden Unternehmensgruppe
Heberger mit Hauptsitz im pfälzischen Schifferstadt an und hat rund 10.100
Quadratmeter des insgesamt etwa 12.100 Quadratmeter großen Baufeldes
von der OPG-Schwester Mainviertel Offenbach GmbH & Co. KG erworben.
Nach den Plänen der Mannheimer Fischer Architekten GmbH, die auch
schon die „Hafengold“-Wohnhäuser der Deutsche Wohnwerte GmbH & Co.
KG auf der Hafeninsel entworfen hat, plant Heberger unter dem vorläufigen
Arbeitstitel „OFSITE“ ein aufgelockertes Gebäudeensemble aus drei
freistehenden Bürohäusern und zwei aneinander gefügten Parkhäusern. Das
Investitionsvolumen beträgt ca. 50 Millionen Euro.

Die beiden Parkhäuser werden die Bürogebäude vom östlich angrenzenden
Kohlelager abschirmen. Das rückwärtige, zum Hafenbecken hin gelegene
und voraussichtlich dreigeschossige Parkhaus wird den Stellplatzbedarf der
ohne Tiefgarage geplanten Bürogebäude decken. Das zweite Parkhaus, das
sich südlich in Richtung Hafenallee anschließt, wird über sieben Geschosse
mit rund 350 Stellplätzen verfügen, die vorwiegend für die Besucher*innen
und Aussteller*innen der Messe reserviert sein werden.

Für dieses messeeigene Parkhaus hat die Messe Offenbach GmbH ein
2.000 Quadratmeter großes Teilgrundstück von der Mainviertel Gesellschaft
erworben. Die Hochgarage wird Heberger für die Messegesellschaft planen
und errichten. Das Investitionsvolumen der Messe Offenbach beträgt
insgesamt rund sieben Millionen Euro.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir einen Teil des Grundstücks erwerben
konnten. Das sichert uns eine langfristige Entwicklungsperspektive“, freut
sich Messe-Geschäftsführer Arnd Hinrich Kappe über die erzielte Lösung.
„Es versteht sich von selbst, dass wir als Veranstalter unseren Ausstellern
und Besuchern ein gutes und ausreichendes Angebot an Parkmöglichkeiten
bieten wollen“, so Arnd Hinrich Kappe. Mit dem Parkhaus werde sich die
Stellplatz-Situation für die Messe erheblich verbessern.

In der messefreien Zeit sollen die Messe-Parkplätze ebenso wie die nicht fest
vermieteten Stellplätze in der angrenzenden Hochgarage der Bürohäuser
öffentlich nutzbar sein. Für die beiden Parkhäuser wird noch ein Betreiber
gesucht.

Fließender Übergang

Um einen fließenden räumlichen Übergang zu den Grünflächen im Westen
(„Hafen 2“) zu schaffen, haben die Architekten auf eine geschlossene
Blockrandstruktur verzichtet und einer Einzelhausbebauung mit öffentlich
zugänglichen Grünbereichen zwischen den Gebäuden den Vorzug gegeben.
Entsprechend der einheitlichen Raumkante entlang der Hafenallee werden
die Bürogebäude und das „Messeparkhaus“ 18,5 Meter hoch sein. Die drei
fünfgeschossigen Bürohäuser verfügen über eine Bruttogrundfläche von rund
16.300 Quadratmetern und bieten Raum für über 500 Arbeitsplätze.

Zwar erhalten die drei Bürogebäude, ein L-förmiger und zwei rechteckige
Baukörper, jeweils individuell designte Fassaden. Sie sollen jedoch durch
ihre aufeinander bezogenen Proportionen und durch gemeinsame
Gestaltungsprinzipien als „urbanes Gefüge“ erlebbar sein und zusammen mit
den beiden Parkhäusern einen „harmonischen Campus“ bilden.
Einheitlich dabei wird nicht nur die Konstruktionsart, sondern auch die
Gestaltung der Fassaden aus strukturiertem Sichtbeton sein. In diesem
Fassadenausdruck soll sich der industrielle Charakter des Ortes
wiederfinden.

Industriellen Charme sollen auch die Fassaden der beiden Parkhäuser
verbreiten. Ihre „Außenhaut“ wird aus Stahlkassetten, Lamellen und
Lochblechen bestehen. Durch ihre Größe und Lage werden die beiden
Parkhäuser einen wirksamen Sicht- und Schallschutz gegenüber dem
benachbarten Kohlelager gewähren.

„Wir legen großen Wert auf möglichst große Flexibilität der Gebäude und
hohe Qualität der Bauausführung“, erläutert Jochen Kuppinger,
Geschäftsführer der Heberger Immobilien GmbH, deren
Schwestergesellschaft bereits als Generalunternehmen am Hafenplatz die
„Hafenarkaden“ der Gemeinnützige Siedlungswerk GmbH errichtet hat. Sein
Unternehmen freue sich, Teil der positiven Gewerbeentwicklung in
Offenbach zu sein und werde diesen Trend im Hafen fortsetzen. Jochen
Kuppinger: „Wir werden mehrere Hundert neue Arbeitsplätze nach Offenbach
bringen.“

Das gut an den ÖPNV angeschlossene Bürogebäude-Ensemble mit seiner
einmaligen Lage am Wasser biete nicht nur faszinierende Ausblicke auf den
Hafen Offenbach und die Frankfurter Skyline, sondern mit nahezu stützfreien
Flächen und Raumhöhen von drei Metern auch maximale Flexibilität bei der
Innenraumgestaltung, so der Geschäftsführer.

Bereits Mitte 2020 soll das „Messe-Parkhaus“, bis 2021 auch das Parkhaus
für die Bürohäuser in Betrieb genommen werden. Ebenfalls 2021 soll das
erste der drei Bürohäuser, das L-förmige Bürogebäude, bezugsfertig sein, bis
Ende 2022 dann der gesamte Campus fertiggestellt sein.

Letzte Baulücken füllen sich

Mit dem „OFSITE“-Quartier füllt sich eine der letzten Baulücken im Hafen
Offenbach. „Der ,Messeparkplatz‘ ist ein wichtiges Schlüsselgrundstück und
ein Scharnier zwischen den Gewerbestandorten Hafen und Kaiserlei“, erklärt
OPG- und Mainviertel-Geschäftsführerin Daniela Matha. Zusammen mit
Annette Schroeder-Rupp leitet sie den gesamten Immobilienbereich der
Offenbacher Stadtwerke-Unternehmensgruppe. Daniela Matha: „Wir freuen
uns, gemeinsam mit der Stadt und dem Investor einen attraktiven
Unternehmensstandort in Offenbach zu ermöglichen und damit auch einen
Beitrag zur Zukunftssicherung der Messe zu leisten.“

Mit dem Verkauf des „Messeparkplatzes“ steht die Entwicklung des Hafens
nicht nur als Wohn-, sondern auch als Gewerbestandort kurz vor dem
Abschluss. Bei dem Grundstück handelt es sich um die drittletzte freie
Baufläche im Hafen überhaupt. Die anderen beiden, ebenfalls zwischen
Hafenallee und Hafenbecken gelegenen Grundstücke sind bereits reserviert.

Für den Verkauf des „Box-Club-Areals“ zwischen Kohlelager und neuem
Hochschulstandort laufen Verhandlungen mit einem Investor. In die
Bebauung soll nach Möglichkeit der für seine Integrationsarbeit vielfach
ausgezeichnete und von den Stadtwerken gesponserte Verein „Boxclub
Nordend“ integriert werden. Derzeit wird dazu eine Machbarkeitsstudie
erstellt.

Für den sich östlich anschließenden neuen Standort der Hochschule für
Gestaltung (HfG) ist der Grundstücksvertrag mit dem Land Hessen nahezu
finalisiert. OB Felix Schwenke: „Die Gespräche laufen gut, mehr können wir
derzeit nicht öffentlich sagen.“

Weiter auf der „Festlandseite“ in Richtung Osten ist das Mischquartier
„Marina Gardens“ fast fertiggestellt und soll noch im Mai dieses Jahres
bezogen werden.

Bereits für April ist der erste Spatenstich für das „Lofthaus am Molenpark“ auf
der Hafeninsel geplant. Das Bürogebäude, in das unter anderem die
Offenbacher Werbeagentur taste! food & beverage communication GmbH
einziehen wird, soll bis Ende 2020 bezugsfertig sein.

Bereits im Juni wollen die Rechtsanwälte, Steuerberater und Notare der
Offenbacher Haack Partnerschaftsgesellschaft mbB ihr Wohn- und
Bürogebäude „Mainblick“ auf der Hafeninsel beziehen und dort expandieren.
„Damit kann ein wichtiges Unternehmen durch Umsiedlung am Standort
Offenbach gehalten werden“, freut sich Oberbürgermeister Schwenke.

Für das Bürohochhaus „Main Gate East“ der EYEMAXX Real Estate AG am
Hafenplatz wird 2019 die Stadtwerke-Gesellschaft OPG im Auftrag des
Investors ein Architektenauswahlverfahren mit städte- und hochbaulicher
Studie durchführen. Der Baubeginn ist für Mitte 2020, die Fertigstellung für
Ende 2022 geplant.








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