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08.11.2018 Nachhaltigkeit: Shopware-Neubau erhält DGNB-Vorzertifikat

Visualisierung: Brüninghoff
Mit der richtigen Bauweise lässt sich die Voraussetzung für ein ökologisches, ökonomisches und somit nachhaltiges Gebäude schaffen. Beispielhaft hierfür steht der von Brüninghoff in Hybridbauweise geplante Bürokubus für das Unternehmen Shopware in Schöppingen. Unlängst wurde das Projekt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. mit dem Gold-Status vorzertifiziert.

Der Neubau der shopware AG im westfälischen Schöppingen zeichnet sich durch ein nachhaltiges Gebäudekonzept aus. Dies wird durch die Vorzertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. bestätigt. Hierbei erreicht das Bauprojekt den Gold-Status, die zweithöchste Auszeichnungsstufe. Das Vorzertifikat der DGNB bewertet die Qualität von Gebäuden im Hinblick auf Nachhaltigkeit bereits in der Planungs- und Bauphase, aber auch in der späteren Nutzungsphase. Es berücksichtigt wichtige Kriterien wie Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und den Standort.

Ökologische und wirtschaftliche Vorteile

Einen wesentlichen Anteil an der positiven Bewertung der DGNB hat die Bauweise des Neubaus. Hier entschied sich der Bauherr ganz bewusst für eine Umsetzung in Holz-Hybridbauweise. Der ökologische Baustoff Holz kommt in den tragenden Außenwänden der Obergeschosse sowie innerhalb der Holz-Beton-Verbund-Geschossdecken zum Einsatz. Die Tragwerkskonstruktion im Erdgeschoss sowie das Treppenhaus sind ausschließlich aus Beton. Diese bauliche Ausführung, in der Holz im Vergleich zu konventionellen Bauweisen weite Teile des Stahlbetons ersetzt, bewirkt vor allem ökologische und wirtschaftliche Vorteile, die sich auch in der Bewertung der DGNB widerspiegeln. Zugleich schafft die Bauweise ein gesundes, komfortables und ansprechendes Umfeld für die Nutzer des Gebäudes.

Positive Ökobilanz

Im Rahmen der Vorzertifizierung überzeugt das Gebäude insbesondere im Hinblick auf seine Ökobilanz in der Errichtungsphase. Eine Schlüsselrolle spielt hier die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz. Durch dessen Einsatz in der Primärkonstruktion konnte der Anteil an Beton – im Vergleich zur konventionellen Massivbauweise – erheblich reduziert werden. Dieser sogenannte Substitutionseffekt verbessert die Ökobilanz zusätzlich zu den positiven ökologischen Eigenschaften, die den nachwachsenden Baustoff Holz auszeichnen. Ein hoher Grad der Vorfertigung gewährleistet dabei zugleich einen bedarfsgerechten Materialeinsatz und somit eine ressourceneffiziente Bauweise. In Bezug auf die Ökobilanz und lebenszyklusorientierte Betrachtung ist auch die energetische Effizienz eines Gebäudes entscheidend.

Trockene Baustelle und zügiger Bauprozess

Zu 100 Prozent wird das Kriterium „Baustelle/Bauprozess“ erfüllt. Der hohe Vorfertigungsgrad der Holz-Hybridbauweise wirkt sich auf diesen Aspekt besonders vorteilhaft aus. So wurden zahlreiche Bauteile wie Außenwände, Stützen, Unterzüge und Deckenelemente bereits im Werk erstellt und auf die Baustelle transportiert. Vor Ort musste dann lediglich die Montage beziehungsweise der Verguss erfolgen. Diese Vorgehensweise sorgt für einen zügigen Baufortschritt, eine trockene Baustelle sowie eine Verringerung der Lärm- und Staubbelastung in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bestand. Durch die Vorfertigung können Abfälle im Werk besser sortiert und verwertet werden und darüber hinaus die Baustellenabfälle erheblich reduziert werden. Die Umsetzung und Erfüllung der Nachhaltigkeitsaspekte wird durch eine gute Bewertung des Kriteriums „Qualitätssicherung der Bauausführung“ bestätigt.

Weiterhin punktet das Gebäude bei den Kriterien „Aufenthaltsqualitäten innen und außen“ sowie „Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit“. Der Neubau bietet in diesem Zusammenhang vielseitige Aufenthaltsmöglichkeiten und eine gute Ausstattungsqualität. Kleine Gebäudeeinheiten mit großen Deckenhöhen und offen konzipierte Flächen lassen sich nach Bedarf schnell umgestalten und an wechselnde Bedürfnisse anpassen.

Begleitet wird die Nachhaltigkeitszertifizierung von Anja Rosen, Architektin und DGNB-Auditorin bei der energum GmbH. Die Verleihung des Vorzertifikats fand im Rahmen der Expo Real in München im Oktober 2018 statt.







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