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25.07.2018 Großflächigen Gewerbeflächen? Bremen Lemwerder geht ins Rennen

Ob die Grundstückssuche des Internetgiganten Alibaba für ein neues Drehkreuz in Deutschland, der Neubau des Batteriefertigungswerks des chinesischen CATL-Konzerns in Thüringen, eine mögliche Neuansiedlung von Jaguar Land Rover im Zuge des Brexit oder diverse Relocation-Absichten infolge des eskalierenden Zollstreits zwischen den USA, China und Europa: Die Geopolitische Neuordnung und der globale Erfolg disruptiver Geschäftsmodelle sortieren auch den Gewerbeflächenmarkt in Deutschland neu. „Deutschlandweit ist in 2018 eine verstärkte Nachfrage nach großen Gewerbeflächen zu beobachten“, sagt Immobilienexperte Peter Kragler. Auch eine traditionsreiche Industriefläche in Bremen Lemwerder rückt mit ihren 140 Hektar in den Fokus.

Die Geschichte des Standortes reicht bis ins Jahr 1934 zurück, als es von der Weser Flugzeugbau GmbH gegründet wurde. Knapp 7.000 Mitarbeiter beschäftigte das Unternehmen. Gebaut wurden Flugzeuge für die Luftwaffe. Nach dem Krieg wurden am Standort amerikanische Kampfflugzeuge (F85) gefertigt, deren Komponente mit dem Schiff aus den USA geliefert wurden. Auch die Noratlas, Vorgängermodell der Transall, wurde in Lemwerder produziert. Nach einer Fusion 1964 mit der Bremer Focke-Wulf-GmbH nannte sich das Unternehmen fortan Vereinigte Flugtechnische Werke GmbH (VFW) und baute das Passagierflugzeug VFW 614. 1981 fusionierte VFW mit dem Konsortium Messerschmitt-Bölkow-Blohm, später bekannt unter MBB-Erno. 1988 beschäftigte das Unternehmen 40.000 Mitarbeiter an 18 Standorten und nahm den dritten Platz in der europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie ein.

In den 1990-iger Jahren fertigte die DASA auf dem Gelände, bis 2010 EADS. Zuletzt produzierte die Carbon Rotec GmbH & Co. KG Rotorblätter für die Windkraftbranche. „Das seit mehr als 80 Jahren existierende Areal eröffnet durch seine infrastrukturelle Ausstattung mit Start- und Landebahn sowie Hochseeanschluss vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Außerdem sind durch die Geschichte vor Ort qualifizierte Fachkräfte verfügbar, nach denen Unternehmen an anderen Standorten händeringend suchen“, erläutert der in Augsburg ansässige Immobilienexperte Kragler. Sein Unternehmen ist mit der Neudefinition und Veräußerung des Geländes betraut. Neben den riesigen Außenflächen verfügt das Areal über Gebäude- und Hallenflächen mit gut 38.000 Quadratmetern.

„Die Flächen überzeugen seit knapp einem Jahrhundert durch ihre Lage unweit von Bremen und Hamburg sowie den Nordsee-Zugang. Eine aktuelle HWWI-Studie aus 2017 sieht Bremen in puncto Zukunftsaussichten unter den Top 30 der größten deutschen Städte. Im Umfeld des Areals haben sich Betriebe der Luft- und Raumfahrtindustrie, der Metall- und Maschinenbaubranche, Logistiker und Spezialschiffsbauwerften angesiedelt. Anfang Juli erwarb zudem die Gustav Zech Stiftung aus Bremen in unmittelbarer Angrenzung ein acht Hektar großes Areal, das zuletzt der Carbon Rotec GmbH & Co. KG gehörte“, sagt Kragler.

Die Eigentümerin des 1,4 Mio. Quadratmeter großen Areals ist die SGL/A&R-Immobiliengesellschaft, die in Besitz der Lemwerderaner Werft Abeking und Rasmussen (A&R) sowie der SGL Group ist. Zusammen mit dem Augsburger Maklerhaus Kragler verfolgen sie das Ziel, die Entwicklung der Liegenschaft aktuellen Trends anzupassen, um über eine sinnvolle Veräußerung dem traditionsreichen Standort wieder eine langfristige Perspektive zu geben.







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