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09.10.2017 Künstliche Intelligenz: Was Gebäude leisten können und müssen

Digitalisierung, Business Transformation und künstliche Intelligenz sind in aller Munde – und wirken sich auch auf die Planung von Gebäuden aus. Denn es gilt, die baulichen Voraussetzungen so anzulegen, dass sie digitale Strukturen ermöglichen. Noch zögern Unternehmen zu stark, auf derartige Technologien zu setzen. Gewöhnlich dauert der Bau eines Gebäudes mehrere Jahre. Damit hinkt es in der Regel bereits jetzt den aktuellen Entwicklungen hinterher, die weiter voranschreiten und sich sogar beschleunigen. Wer die digitale Wende als eine Chance ergreift und seine Gebäude bereits heute vorausschauend auslegt, hat in absehbarer Zukunft einen Wettbewerbsvorteil.

Zwar werden digitale Technologien bereits oft eingesetzt, aber noch nicht ausreichend miteinander vernetzt. Voneinander unabhängige Sensoriksysteme, unterschiedliche Zutrittskontrollen, veraltete KPIs und Steuerung: Das sind nur wenige Beispiele dafür. Um die Entwicklung und den Betrieb der IT-Infrastrukturen zu meistern, reichen vereinzelte Maßnahmen nicht aus. Vielmehr sind ganzheitliche Digitalisierungskonzepte gefragt, die sich an den individuellen Bedürfnissen des Unternehmens orientieren und einen konkreten Nutzen generieren.

Keine Intelligenz ohne Gehirn

Um mithilfe der modernen Technologien maximale Wertschöpfung zu generieren, ist ein übergreifendes System notwendig. Es vernetzt alle technischen Anlagen im Gebäude und steuert gleichzeitig definierte Prozesse. Denn mithilfe von Sensoren Big Data alleine zu besitzen, bringt keine Vorteile. Erst die Datenauswertung und ihre Anwendung können einen Mehrwert für das Unternehmen generieren. Unsere heutigen Gebäude leisten das nicht, denn sie haben lediglich eine Gebäudeautomation und Gebäudeleittechnik, die bestimmte Hardwaresysteme miteinander verknüpft. Eine Prozesssteuerung ist mit dieser Systematik nicht möglich. Ein sogenanntes „Gehirn“ eines Gebäudes stellt hingegen etwas Neues dar und kann als selbstlernendes System die Optimierung bestehender Abläufe anstoßen oder sogar selbstständig umsetzen. Beispiele beziehen sich auf den Aufbau einer schlanken Zutrittskontrolle und eines intelligenten Abfallentsorgungskonzepts oder auf die Verwaltung von Mobilität und Parkräumen.

Planungs-, Gebäude- und Nutzerdaten fließen bei einem Smart Commercial Building zusammen. Deshalb kann es flexibel auf die aktuellen Bedingungen reagieren: Freie Arbeitsplätze oder Räume werden beispielsweise in einer App bereits beim Betreten des Gebäudes gezeigt. Die Lüftung passt sich der Besucheranzahl und dem CO2-Gehalt an. Mithilfe von sinnvoll angelegten Trackingsystemen werden die Wege von Personen in den Gebäuden transparent und erlauben zum Beispiel eine besser organisierte Reinigung.

Die Digitalisierung bietet ein enormes Optimierungspotenzial, Prozesse sichtbar zu machen, zu verbessern und sogar neue Geschäftsmodelle zu generieren. Sowohl in der Gebäudeplanung als auch in der Instandhaltung und im Betrieb können Unternehmen von den neuen Technologien profitieren – vorausgesetzt, sie gehen das Thema bereits in der frühen Planungsphase an.

(Statement von Klaus Dederichs, Associate Partner der Drees & Sommer SE)




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