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04.04.2017 KARL kommt – Neubauprojekt von David Chipperfield in München

KARL kommt – Ein neues Bauprojekt des Londoner Stararchitekten Sir David Chipperfield entsteht in München. Hierbei handelt es sich um einen Neubau mit ca. 30.000 m² oberirdischer BGF, der einen Nutzungsmix mit Schwerpunkt Büro vorsieht. Entstehen soll das Quartier mit dem Namen KARL auf dem ehemaligen MAHAG Gelände in der Karlstraße 77-79 / Ecke Denisstraße, nahe dem Münchner Hauptbahnhof. Das aktuell brach liegende, knapp 7.500 m² große Areal ist Teil eines Gebietes, das mit dem Bau des neuen Münchner Hauptbahnhofes an Relevanz gewinnt. Als Initialbau soll das Projekt den Wandel vom industriellen zum urbanen Stadtraum maßgeblich anstoßen.

Aus dem 2016 ausgelobten, international besetzten Planungswettbewerb nach RPW 13 mit acht teilnehmenden Architekturbüros, unter dem Juryvorsitz von Prof. Thomas Jocher (Fink+Jocher, München), gingen David Chipperfield Architects Berlin, EM²N aus Zürich und Allmann Sattler Wappner Architekten aus München jeweils als Zweitplatzierte hervor. Die Entscheidung für David Chipperfield Architects begründen die Investoren mit der ausdrucksstarken Fassade des Entwurfs, verbunden mit einer nachhaltigen Gebäudestruktur. Der nahezu quadratische Grundriss des Komplexes ermöglicht zudem eine hoch flexible Nutzung, die den Anforderungen an moderne Büroflächen Rechnung trägt. Mit dem 1.400 m² großen, zugänglichen Innenhof und einer Shedhalle als Reminiszenz an die industrielle Vergangenheit hat Chipperfields Entwurf auch mit einer starken Identität gepunktet. Der Chipperfield Entwurf sieht einen von vier Seiten sichtbaren, kubischen Baukörper vor, der sich in seinen Dimensionen auf die Industriebauten des Viertels bezieht. Ausgewogene Proportionen und repetitive Fassadenstützen unterstreichen das klare Volumen des Baukörpers. Die skulpturalen Betonfertigteile mit Natursteinzuschlägen verleihen dem Gebäude eine dreigeschossige Ordnung und eine besondere Materialqualität.

Auskragende Geschossdecken mit nutzbaren Balkonbereichen beleben die Fassade des Innenhofs. Das entlang der Denisstraße vorgesehene Hotel nutzt den Rücksprung der Shedhalle im Straßenraum als Vorfahrt und Eingang, während die übrigen Nutzungen vom zentralen Hof aus attraktiv erschlossen werden. Als weiteres Highlight konnte der Schweizer Landschaftsarchitekt Enzo Enea für die Gestaltung der Freiflächen gewonnen werden. Sein weltweit herausragendes Unternehmen für Landschaftsarchitektur zeichnet verantwortlich für den zentralen Hof im Inneren des Gebäudes, der zukünftig zweiseitig vom Straßenraum aus zugänglich sein wird.

Weitere Freiflächen wie die Vorfahrt der Shedhalle, ein kleinerer Hof an der Südwestecke sowie Dachterrassen werden ebenfalls attraktiv begrünt. Die nachhaltige Stadteilentwicklung – durch Grünanlage, Architektur und Nutzungskonzept – ist dem Bauherrn treibendes Anliegen bei der Entwicklung des KARL. „Uns geht es darum, einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität und eigener Identität zu schaffen. Dieser Ort mit Persönlichkeit soll zu einem lebendigen, urbanen Treffpunkt werden.“ Erläutern die Bauherren Stephanie und Alexej Brecht-Bergen ihre Zielsetzung für das KARL.

BAUHERR UND PROJEKTENTWICKLER

Bauherr und Projektentwickler ist Familie Brecht-Bergen, Anteilseignerin der dormakaba Gruppe, einer der Top-3-Anbieter im globalen Markt für Zutritts- und Sicherheitslösungen. Die Gruppe, die 2015 aus der Fusion von Dorma und Kaba entstand, hat ihren Hauptsitz im Kanton Zürich und beschäftigt weltweit rund 16.000 Mitarbeiter.

Ein Antrag auf Bauvorbescheid für das geplante Projekt ist bei der Lokalbaukommission München eingereicht.

DAVID CHIPPERFIELD ARCHITECTS, PROJEKTBESCHREIBUNG

Neben Büro- und Wohngebäuden prägt produzierendes Gewerbe die Gegend im Norden des Münchener Hauptbahnhofs. Zurzeit vollzieht sich in diesem heterogenen Umfeld ein Wandel von einem industriellen zu einem urbanen Stadtraum. Auf einem Grundstück, auf dem sich zwei Bürohäuser und Werkstattgebäude befinden, entsteht ein Geschäftskomplex mit Büros, Gastronomie sowie einem Hotel.

Der Entwurf sieht einen neuen kubischen Baukörper vor, der von allen vier Seiten sichtbar ist. Das Gebäude bezieht sich auf die Industriebauten seiner Nachbarschaft, die als Solitäre im Stadtraum präsent sind und skulpturale Qualitäten entfalten. Der zentrale Hof im Inneren des Gebäudes fasst einen baumbestandenen Platz, der zweiseitig vom Straßenraum aus zugänglich ist. Die Stahlkonstruktion einer existierenden Shedhalle wird wieder errichtet und in den Neubau integriert.

Sie überspannt den Bereich zwischen dem Neubau und dem Nachbargebäude und öffnet sich als heller Oberlichtraum zu einem begrünten Gartenhof in der Grundstücksecke. Durch die zurückversetzte Halle entsteht ein neuer öffentlicher Bereich im Stadtraum. Der nahezu quadratische Grundriss des Komplexes ermöglicht eine flexible Nutzung der Räume im Gebäudeinneren. Ausgewogene Proportionen und repetitive Fassadenstützen unterstreichen das klare Volumen des Baukörpers.

Die vorfabrizierten Betonfertigteile mit Natursteinzuschlägen erinnern in ihrer Materialität an das in der Umgebung verwendete Nagelfluhgestein und kontrastieren mit den Glasfüllungen der Fassade. Die horizontal verlaufenden Fertigteile verleihen dem tektonischen Gerüst eine dreigeschossige Ordnung. Auskragende Geschossdecken mit nutzbaren Balkonbereichen beleben die Fassade des Innenhofs.

ENZO ENEA, FREIRAUMGESTALTUNG

Im großzügigen Innenhof der Blockrandbebauung entsteht für München ein zeitgenössischer Gartenhof. Sanft geschwungene Eibenhecken begleiten den markanten Solitärbaum, der in der Region gewachsen ist und jetzt an die Karlstraße verpflanzt wird. Kombiniert mit geschickt angeordneten Elementen wie dem Wasserspiegelbecken und Sitzmöglichkeiten entstehen Bereiche mit spannenden Raumabfolgen. Die Bepflanzung und Begrünung ist in Textur und Form auf den Neubau abgestimmt und bildet ein angenehmes Mikroklima mit hoher Lebensqualität.

Enea ist eines der weltweit herausragenden Unternehmen für Landschaftsarchitektur und spezialisiert darauf, maßgeschneiderte Gartenanlagen im privaten und öffentlichen Bereich zu gestalten, zu planen und zu bauen. Die Soziologie und die Funktionalität sind wichtige Komponenten bei der Definition des büroeigenen Programmes – steht doch die Lebensart des Individuums immer im Zentrum eines Enea Gartens. Genius loci – die Lebensart, der Ort und die Architektur bestimmen Eneas Gestaltung.

Das Verhältnis zwischen perfekter Formensprache und deren Kombinationsprinzipien entspringt einem tiefen Verständnis für Design, Kreativität und Innovation. Die erfolgreiche Teilnahme an diversen internationalen Ausschreibungen bestätigt die gestalterische und planerische Kompetenz des Enea Teams am Hauptsitz in Rapperswil-Jona und an den Standorten Zürich, Miami und New York City.





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