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16.12.2015 Weiterer Meilenstein: Bauantrag für Ulmer Sedelhöfe wird eingereicht

Das Stadtentwicklungsprojekt "Die Sedelhöfe", zentraler Bestandteil der innerstädtischen Weiterentwicklung Ulms, tritt in seine nächste Phase: Der Bebauungsplan wurde gestern im zuständigen Ausschuss des Ulmer Gemeinderats einstimmig zur Beschlussfassung im heutigen Gemeinderat empfohlen. Die Planung für das Grundstück am Hauptbahnhof ist größtenteils abgeschlossen, der Bauantrag wird in den nächsten Wochen eingereicht. „Aufgrund der guten Entwicklung um die Sedelhöfe haben wir auf Wunsch der Stadt die Zahl der Parkplätze auf 700 erhöht“, erläutert Lothar Schubert, geschäftsführender Gesellschafter von DC Commercial und DC Values, ein wichtiger neuer Baustein der Planung. Der Baubeginn für das Prestigeprojekt, das Wohnen, Arbeiten und Einkaufen in einem offenen Stadtquartier miteinander verbindet, wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2016 sein.

Einstimmig hat der Fachbereichsausschuss Stadtentwicklung, Bau und Umwelt den Bebauungsplan für den Satzungsbeschluss empfohlen. Hierüber entscheidet formell der Ulmer Gemeinderat am 16.12.2015, denn ohne ein neues Baurecht ist dieses besondere Städtebauprojekt nicht möglich. Der Bauantrag mit der dazugehörigen Detailplanung wird noch vor Weihnachten eingereicht. „Nachdem wir so lange um die beste Lösung für diese zentrale Fläche des Ulmer Zentrums gerungen haben, sind wir sehr zufrieden, dass es nun bald losgeht“, kommentiert Erster Bürgermeister Gunter Czisch die Entwicklung. Ein 10.400 Quadratmeter großes Baufeld und eine Baugrube mit 16,5 Meter Tiefe verdeutlichen die Dimensionen der Ulmer Sedelhöfe. Allein 10 bis 12 Monate wird es dauern, die Grube auszuheben und damit die Basis für die vier oberirdischen Einzelbaukörper zu schaffen. Dazu wird auch das Haus in der Bahnhofstraße 18 abgerissen, auf dessen Fläche 700 Quadratmeter Einzelhandelsflächen und 1.000 Quadratmeter Büros entstehen. „Wir bauen ja auch auf dem Grundstück, auf dem einst das Geburtshaus von Albert Einstein stand“, berichtet Lothar Schubert und scherzt: „Nicht, dass er uns posthum die Zunge herausstreckt.“

Dazu gibt es aus Sicht der Verantwortlichen wahrlich keinen Anlass. Denn das Gelände der Sedelhöfe bietet für die zukunftweisende Verknüpfung von Wohnen, Arbeiten und Shopping einen besonders gut geeigneten Standort. Die städtebauliche Weiterentwicklung des Projektes, die sehr gute Lage sowie die enge Vernetzung mit der Fußgängerzone stellen die perfekte Basis für das moderne Quartier dar. „Wir schaffen Platz für hochkarätige Marken, die bisher in Ulm keine Verkaufsflächen gefunden haben“, erläutert Lothar Schubert von DC Commercial, die das Projekt in Partnerschaft mit ihrer Schwesterfirma DC Values entwickelt. „Und zudem bauen wir dringend benötigten Wohnraum in einer Toplage.“ Etwa 100 Wohnungen enthält der Bauantrag, 7.000 Quadratmeter Bürofläche, etwas weniger als 18.000 Quadratmeter Einzelhandelsflächen und 700 Stellplätze.

„Das Besondere an diesem Einzelhandelsprojekt ist aber, dass es sich grundsätzlich vom üblichen Mall-Konzept großer Einkaufszentren unterscheidet", betont der Bau- und Umweltbürgermeister Tim von Winning. „Durch die Gruppierung von Einzelbaukörpern um zentrale Wege und Plätze mit einer
klaren Orientierung auf diese öffentlichen Räume entsteht ein neues Stück europäischer Stadt und erweitert damit die bestehende Fußgängerzone."

Auch die architektonische Qualität wird der Bedeutung des Standorts gerecht. „Wir sind froh, einen Projektentwickler zu haben, der Gebäude baut, die keine Rückseite haben“, so von Winning. Egal, von wo aus man sich den Gebäuden nähert: Sie präsentieren sich stets offen, klar und hochwertig gestaltet. Dem entspricht das städtebauliche Konzept. In der Mitte der vier Bauten entsteht ein urbaner Stadtplatz, der sich zu allen Seiten öffnet, und sich mit der Fußgängerzone, wie mit dem angrenzenden Bahnhof verknüpft. Der Platz ist eine wichtige Visitenkarte für alle Ulmerinnen und Ulmer sowie die vielen Besucher in der Stadt ankommen. „Plätze wie diese, die zum Verweilen einladen, sind entscheidend für die Qualität eines Quartiers; immerhin geht es hier um die wohl am stärksten frequentierten Stelle der Stadt, der Beginn der Fußgängerzone“, erläutert Schubert. Deswegen werde er attraktiv gestaltet – mit vielen Sitzgelegenheiten und einem Brunnen. „Es geht uns in erster Linie gar nicht um die Gebäude, sondern um den öffentlichen Raum, den sie bilden. Hierin sehen wir unsere große Herausforderung – ein Stück Stadt oder besser noch ein Stück Ulm zu bauen“, sagt Caspar Schmitz-Morkramer, geschäftsführender Gesellschafter des Architekturbüros msm meyer schmitz-morkramer. Ein Detail der Planung, das die Nachhaltigkeit des Projekts unterstreicht: Die Dächer werden extensiv begrünt, für die Bewohner gestaltet der Projektentwickler einen großen Dachgarten.

Eine wichtige Änderung zur ersten Planung ist die Zahl der Parkplätze in der entstehenden Tiefgarage. Auf Wunsch der Stadt wurde sie um 40 Prozent von 500 auf rund 700 erhöht. Eine Entscheidung, die Czisch ausdrücklich begrüßt: „Der Bedarf an innerstädtischen Parkplätzen wird steigen. Nicht nur durch die Sedelhöfe werden mehr Besucher in die Stadt geholt, sondern auch durch die zukünftige ICE-Neubaustrecke werden sich die Fahrtzeiten zwischen den Metropolregionen Stuttgart und München deutlich verkürzen. Nur noch 28 Minuten bis nach Stuttgart. Ulm wird noch zentraler und wächst weiter. Deswegen wird sich die Stadt auch an den Baukosten für die zusätzlichen Stellplätze beteiligen“, so Czisch. Die Bauzeit verlängert sich aufgrund der Umplanung um etwa vier Monate. Die Eröffnung der Sedelhöfe wird nicht mehr 2018 gefeiert, sondern in der ersten Hälfte 2019.




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