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04.09.2015 So gehen Großprojekte: Züblin stellt Leistungsfähigkeit unter Beweis

Tatort MILANEO im Stuttgarter Europaviertel. Eins steht für Michael Mack fest: Das war kein Bauprojekt „von der Stange“. Gut drei Jahre lang hat der erfahrene Züblin-Projektleiter das MILANEO wachsen sehen, in diesen Tagen wird er „sein Baby“ wohl zum letzten Mal vom Baubüro aus betrachten. Nur noch kleine Restarbeiten sind hier und da zu erledigen, das für die schlüsselfertige Bauausführung verantwortliche Züblin-Team der Direktion Stuttgart kann zusammenpacken und aufräumen. Nachdem im Oktober 2014 bereits das 43.000 m² umfassende Shoppingcenter seine Pforten geöffnet hatte, sind nun auch die Wohnungen, das Hotel und die Büros in den Etagen oberhalb des Centers pünktlich fertiggestellt. Auch die Tiefgarage mit 1.680 Pkw-Stellplätzen ist in Betrieb Das MILANEO steht für ein städtebauliches Mammutprojekt, das in seiner Nutzungsvielfalt in Deutschland einzigartig ist und für einen Vollblut-Bauingenieur wie Mack alles bereithielt, was seine Profession abwechslungsreich und spannend macht.

„Da waren zum einen die innerstädtische Lage hier direkt am Hauptbahnhof mit all ihren logistischen Herausforderungen und zum anderen natürlich die komplexe Errichtung des Shoppingcenters sowie des Hotels und der Wohngebäude auf den Etagen darüber. Dass die Gesamtfertigstellung zudem noch acht Monate lang parallel zum bereits in Betrieb genommenen Einkaufscenter erfolgen musste, war noch das Sahnehäubchen auf dem Kuchen“, zählt Mack mit einem Schmunzeln auf. Die Bebauung oberhalb des Shopping-Centers machte den Einsatz einer Stahlbeton-Unterzugsdecke als Lastverteilerplatte nötig. Um die Aufenthaltsqualität insbesondere in den Wohnungen und im Hotel nicht zu beeinträchtigen, musste das Shopping-Center zudem schalltechnisch vom Rest der Gebäude entkoppelt werden. Hierzu errichtete Züblin einen Doppelboden auf punktuell angeordneten Elastomerlagern zwischen den Bauteilen.

Man dürfe sich vor allem nicht verrückt machen lassen und nie den partnerschaftlichen Umgang mit den Projektbeteiligten aus dem Blick verlieren, auch wenn es öfter hektisch werde, betont Mack. Nicht umsonst wurde das Projekt daher im bewährten Züblin-Partneringmodell teamconcept abgewickelt. Schließlich hatte das Generalunternehmen Züblin für die schlüsselfertige Bauleistung samt Außen-anlagen, Erschließungsmaßnahmen und Mieterausbauten nicht nur die Auftraggeberanforderungen vier verschiedener Parteien (STRABAG Real Estate, ECE, Bayerische Hausbau und Deutsche Bahn) zu erfüllen, sondern teilweise auch bis zu 220 Nachunternehmen und 200 Mieter gleichzeitig zu koordinieren, zu steuern und zu überwachen. So etwas lässt sich nur mit einem erfahrenen und eingespielten Großprojekteteam realisieren. Seit über sieben Jahren arbeitet die Kerntruppe unter der Führung von Michael Mack schon zusammen, das MILANEO ist ihr drittes Großprojekt in Folge. Entsprechend verstärkt und aufgestockt waren hier zu Spitzenzeiten 90 Bauingenieurinnen und -ingenieure, Kaufleute, Architekten und Poliere von Züblin im Einsatz.

Halbzeitpause Deckenfest

Fast 800 Gäste und Projektbeteiligte zählte das sogenannte Deckenfest, das anlässlich der Fertigstellung der Lastverteilerplatte das Ende des Shoppingcenter-Auftrags markierte und am 29.10.2013 – anstelle des sonst im Hochbau üblichen Richtfests – gefeiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Züblin-Bauteam rd. 330.000 m³ Bodenaushub bewältigt, 104.000 m³ Beton, 25.000 t Bewehrungsstahl und 7.200 Fertigteile eingebaut, 535 km Kabel verlegt und rund 60 % der Gesamtleistung erbracht. Längst war die mit ihren 12 Turmdrehkranen weithin sichtbare Baustelle zu einem Blickfang und Besuchermagnet geworden: bis zur Fertigstellung sollten es insgesamt 78 Gruppenführungen sowie etliche Fernseh-Drehtermine und Interviews werden, die Mack neben dem Baustellenalltag ebenfalls zu managen hatte.

„Immer wieder erstaunt waren die Besucherinnen und Besucher angesichts der Komplexität, die das MILANEO auch unterirdisch aufweist. Die in 17 Einzelhäuser unterteilte Wohnbebauung, das Hotel und das Bürogebäude auf dem Dach des Einkaufcenters konnte man von außen gut erkennen, aber von der Erschließung des gesamten Quartiers über die sogenannte Wagenladungsstraße wussten viele nichts“, so Mack. Dabei handelt es sich um einen Straßentunnel, der die Tiefgarage und die Anlieferzonen des Centers an den öffentlichen Straßenraum anbindet. Er verläuft zunächst im ersten Untergeschoss auf ca. 130 m Länge durch das Center und wird dann seitlich am Center entlanggeführt. Auftraggeberin hierfür war die DB Service Immobilien GmbH, die für die Erschließung sowie Ver- und Entsorgung des Europaviertels verantwortlich ist.

Nicht zuletzt auch durch diese unterirdische Verkehrsführung stehen die Chancen gut, dass sich das Quartier wie geplant zu einem urbanen Mittelpunkt des Stadtviertels und lebendigem Marktplatz entwickeln wird. Als Stuttgarter Bürger wird Michael Mack „sein Baby“ sicher mit Interesse weiterverfolgen, auch wenn er sich mit seinem Team gedanklich bereits wieder auf das nächste Projekt vorbereitet. Egal, welcher Auftrag auf sie wartet, eins steht fest: es wird auch diesmal sicher kein Projekt „von der Stange“ sein.



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