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14.11.2014 Neue Perspektiven für wirtschaftliche Entwicklung der Region um Marl

Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen hat heute (13. November 2014) Bürgermeister Werner Arndt auf dem Bergwerk Auguste Victoria in Marl einen Förderbescheid in Höhe von 567.000 Euro übergeben. Damit fördert das Land die Phase 1 der Erstellung der Machbarkeitsstudie zur Revitalisierung der Fläche des Bergwerkes nach der Stilllegung Ende 2015. Die Fördersumme stammt aus Mitteln des NRW-EU-Ziel 2-Programms.

In Anwesenheit von Cay Süberkrüb, Landrat des Kreises Recklinghausen und Aufsichtsratsvorsitzender der WiN Emscher-Lippe, und Jürgen Kroker, Werksleiter des Bergwerkes Auguste Victoria, und zahlreichen Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft der Region betonte Minister Duin, dass das Land angesichts dieser Herausforderung die Region „nicht allein lassen werde“.
Auf dem Bergwerksareal sollen Industrie- und Gewerbeflächen mit dem Schwerpunkt Logistik ausgewiesen und entwickelt werden, um den mit der Schließung einhergehenden erheblichen struktur- und arbeitsmarktbezogenen Folgen zu begegnen. Hierfür soll die Machbarkeitsstudie die erforderliche Basis liefern. Auf dieser Grundlage erarbeitet die RAG Montan Immobilien, die Immobilientochter des Flächeneigentümers RAG AG, gemeinsam mit der Stadt ein tragfähiges Konzept für die nachhaltige Revitalisierung der Fläche.

Werksleiter Kroker begrüßte bei dem Termin auf „seinem Bergwerk“ offizielle die Gäste und wies auf die über 110-Jahre lange Bergbautradition in Marl hin: „Die RAG AG wird auch nach der Stilllegung des Bergwerkes Auguste Victoria ihren Beitrag für eine zukunftsfähige Entwicklung der Region leisten. So haben wir uns ja schon erste Gedanken über einen Logistikstandort hier am Hauptsitz gemeinsam mit der Stadt Marl, der Evonik Industries AG, logport ruhr GmbH, und der RAG Montan Immobilien im Rahmen des Förderantrages gemacht. Insofern freue ich mich, dass uns heute Minister Duin persönlich die Förderzusage überbringt, um uns alle bei den ersten Schritten in die Zukunft zu unterstützen.“


Minister Duin sagte anlässlich der Übergabe des Förderbescheids: „Der Standort hier im nördlichen Ruhrgebiet hat einzigartige Qualitäten, nicht allein aufgrund seiner idealen Verkehrsanbindung über Straße, Schiene und Wasser. Es gilt nun, frühzeitig vor dem Ende des Bergbaus Ideen für eine in die Zukunft gerichtete Nachfolgenutzung zu erarbeiten. Damit gehen wir auch einen wichtigen ersten Schritt beim Umbau 21, dem neuen Konzept für die Wirtschaftsförderung in der Emscher-Lippe-Region. Der enge Schulterschluss der beteiligten Partner und die Flächenpotenziale sind eine gute Grundlage dafür, dass der Standort auch über das Jahr 2015 hinaus eine Zukunft hat.“

Marls Bürgermeister Werner Arndt bedankte sich bei Minister Duin für die Förderzusage. „Die Revitalisierung der Flächen von AV 3/7 ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft unserer Stadt und der gesamten Emscher-Lippe-Region“. Arndt: „Wir erwarten uns von der Machbarkeitsstudie neue Perspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung und möchten zügig die Weichen dafür stellen, dass auf dem Gelände der Schachtanlage AV 3/7 auch in Zukunft möglichst viele Menschen arbeiten und sich hier neue Unternehmen ansiedeln.“

Der gesamte Kreis Recklinghausen habe ein großes Interesse an der Folgenutzung des Bergwerkareals, betonte Landrat Cay Süberkrüb anlässlich des heutigen Übergabetermins. “Für den Kreis Recklinghausen ist der Standort einer der zentralen Entwicklungs-schwerpunkte in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Wir sehen hier für den Kreis die Chance, Industrieunternehmen einen attraktiven Standort anzubieten. Allein mit Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor werden wir die Zukunft der Region nicht sichern und die wegfallenden industriellen Arbeitsplätze nicht ersetzen können.“

Auch Volker Duddek, Projektleiter der RAG Montan Immobilien, sprach sich für eine Entwicklung des Zechenareals als Industrie- und Logistikstandort aus. „Es wäre für die Entwicklung der Region fahrlässig, wenn wir in unmittelbarer Nähe der Autobahn 52 und auf einem Areal, das jahrzehntelang industriell genutzt wurde, diesen Standort nicht weiter in vergleichbarer Form nutzen würden. Wir wissen, dass im Ruhrgebiet Flächen mit der Ausweisung für Industrie- und Logistiknutzung fehlen. Insofern hoffen wir auf die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie.“ Die Fläche des Bergwerkes Auguste Victoria sei ein zentraler Baustein für die Industrie- und Logistikflächenoffensive, die die RAG Montan Immobilien Ende September gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH (wmr) initiiert hat und die einen Masterplan Logistik für das nördliche Ruhrgebiet vorsieht. Auch die Besetzung des Lenkungskreises für die Flächenentwicklung des Bergwerkes u.a. mit der logport ruhr und Evonik weise in diese Richtung, sagte Duddek.
Die Machbarkeitsstudie soll nun umgehend ausgeschrieben und beauftragt werden. Mit ersten Zwischenergebnissen wird im Herbst 2015 gerechnet.


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