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12.01.2024 Küchen: Ästhetik, Funktionalität und Beleuchtung sind das A und O

Foto: Christian Laukemper
Foto: Marvin Schwienheer
Eine Küche soll vor allem zweckmäßig sein? Von wegen. „Funktionalität ist ein wichtiges Kriterium bei der Küchenplanung – aber Ästhetik, eine effiziente Raumnutzung und unterschiedliche Beleuchtungsszenarien spielen mindestens eine ebenso große Rolle“, sagt Interior Designer Olaf Kitzig. Seit über 25 Jahren entwirft und realisiert er mit seinem Team Küchen für Privatobjekte, beobachtet dabei so manche spannende Entwicklung und Strömung. Eine der auffälligsten: „Küchenräume werden immer wohnlicher und öffentlicher.“

Natürliche Materialien

Natürliche Materialien wie Holz und Stein lassen Küchen naturverbunden wirken und verleihen minimalistisch gestalteten Küchen Tiefe. Interessant kombiniert werden sie mit kontrastierendem Marmor, Beton oder Edelstahl. Unabhängig davon, ob die Küche in einem Chalet oder einem Großstadtloft steht – Holzoberflächen sorgen für ein warmes, wohnliches Ambiente, während raue Steinoberflächen eine entspannte Rustikalität vermitteln.

Verschmelzung von Küche und Wohnbereich

„Küchen sind immer seltener abgetrennte Räume“, sagt Olaf Kitzig, „vielmehr verschmelzen Küche und Wohnbereich immer mehr miteinander.“ Klein, abgetrennt und für ein Kochen im Verborgenen gedacht, das war früher – heute wird in der Küche gemeinsam gekocht, gegessen, geplauscht, gelebt. Die zunehmende Verlagerung der sozialen Kontakte in das private Umfeld, das so genannte „Homing“, stellt hohe Ansprüche an die Innenarchitektur. Eine durchgängige Gestaltung des Lebensraumes ist gefordert, Materialien, Farben, Möbelformen, Licht, Wand- und Fenstergestaltung aus der Küche setzen sich im Wohnbereich fort und umgekehrt. Die offene Küche mit angrenzendem Ess- und Wohnbereich bietet viel Raum für Kommunikation während des Kochens und das anschließende gemeinsame Essen.

Anforderungen werden immer individueller

Braucht man überhaupt noch eine Küche im herkömmlichen Sinn? Wem es an Kochlust oder schlicht an Platz mangelt, dem reicht möglicherweise eine Teeküche, untergebracht in einem Schrank. Je mehr die Küche jedoch im Wohnraum aufgeht und nicht nur allein der Speisenzubereitung dient, desto mehr avanciert sie zum „Herz des Hauses“, zum Zentrum des Lebens und Wohnens. Das kann sogar so weit gehen, dass bei beschränktem Platz Küche und Esstisch den Vorzug gegeben werden und statt einem Sofa ein gemütlicher Sessel zum Relaxen reicht. Eine Küche muss heute für sehr unterschiedliche Lebensentwürfe bespielbar sein.

Mut zur Farbe

Bei der Küchengestaltung ist oftmals Zeitlosigkeit gewünscht, soll die Küche doch Jahrzehnte, für manche Menschen gar ein Leben lang halten. Zeitlos und beständig heißt aber nicht automatisch schlicht und farblos. Farbe kann einer Küche mehr individuelle Persönlichkeit verleihen. Auch großformatige Kunstobjekte setzen Farbakzente. Neben hellen Farben wie Creme, Sand und Beige, aber auch einem dezentem Grau sind kräftige Farben wie edles Dunkelblau, Salbeigrün oder Rubinrot angesagt. Mut zur Farbe gilt dabei nicht nur für die Küchenfronten – die man bei Bedarf wieder tauschen kann –, sondern vielmehr auch für Wände und leicht veränderbare Bereiche.

Atmosphärische Beleuchtung

Nicht nur Farben und Materialien beeinflussen Stimmung und Raumklima, einen bedeutenden Anteil hat auch die Beleuchtung. So wird heute bei der Küchenplanung und -gestaltung das Licht als ein wichtiger Aspekt in immer stärkerem Maße einbezogen: „Licht ist als Gestaltungsmittel nicht zu unterschätzen“, sagt Olaf Kitzig. In der Küche gibt es verschiedene Bereiche, die jeweils spezifische Beleuchtungsanforderungen haben. Arbeitsflächen benötigen eine zielgerichtete, blendfreie Beleuchtung, im Speisebereich schafft eine indirekte, warme Beleuchtung eine angenehme Atmosphäre, während der allgemeine Bereich einer effizienten, gleichmäßigen Ausleuchtung bedarf.





















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