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31.10.2023 Brandenburger Tor: Schadenbeseitigung geht in die nächste Phase

Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ beschädigten am 17.09.2023 das Brandenburger Tor mit Farbe. Nach der ersten Reinigung des denkmalgeschützten Berliner Wahrzeichens mit Heißwasser und Hochdruck folgt nun eine zweite Reinigungsphase. In Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt wurden dazu in den vergangenen Wochen verschiedene Reinigungsverfahren an Musterflächen getestet.

Inzwischen wurde ein Reinigungsmittel gefunden, das die noch vorhandenen Farbbestandteile aller Voraussicht nach lösen kann. Das Mittel muss nach dem Auftragen zunächst einwirken und dann vollständig vom Sandstein abgespült werden – dieser Vorgang muss gegebenenfalls mehrmals wiederholt werden. Sollten danach noch Farbschatten vorhanden sein, wird eine weitere Bemusterung erfolgen, um anhand dessen Folgemaßnahmen abzuleiten. Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten werden, nach Erfordernis die Steinoberflächen restauratorisch überarbeitet.

Birgit Möhring, Geschäftsführerin BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir nun eine geeignete Methode gefunden haben, um das Brandenburger Tor von der restlichen Farbe zu reinigen. Herausfordernd war, dass das Verfahren sowohl den Sandstein des denkmalgeschützten Gebäudes schonen soll als auch Genehmigungsverfahren durchlaufen muss. Unter anderem erfolgten Abstimmungen mit dem Bezirksamt Mitte für das notwendige Gerüst und mit den Berliner Wasserbetrieben, um die eingesetzten Reinigungsmittel und das Wasser vollständig aufzufangen und kontrolliert in einen dafür vorgesehenen Abwasserschacht einzuleiten.“

Die BIM hat inzwischen eine Anwaltskanzlei beauftragt, Schadensersatzansprüche gegen alle Personen geltend zu machen, die das Brandenburger Tor mit der Farbe besprüht haben.

Stefan Evers, Finanzsenator: „Das Brandenburger Tor ist ein Wahrzeichen unserer Stadt und ein Symbol für Freiheit, Demokratie und Wiedervereinigung. Dass wir nach der Farbattacke jetzt mit der behutsamen Restauration fortfahren können, ist gut und wichtig. Der hohe Aufwand und die hohen Kosten von über 100.000 € zeigen die Dimension der kriminellen Aktivitäten. Wir werden dafür sorgen, dass nicht die Berlinerinnen und Berlinern dafür finanziell geradezustehen haben. Wir halten an der strafrechtlichen Verfolgung und den zivilrechtlichen Ansprüchen auf Schadensersatz fest. Vorsätzliche Sachbeschädigung ist keine Form konstruktiver Auseinandersetzung oder des demokratischen Meinungsstreits, schon gar nicht bei einem der wichtigsten Denkmäler unseres Landes.“

Für die abschließenden Reinigungsmaßnahmen am Brandenburger Tor muss zunächst ein Gerüst aufgestellt werden. Die Arbeiten werden dann noch etwa zwei bis drei Wochen dauern. Die BIM rechnet derzeit mit Gesamtkosten von ca. 115.000 €.



















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