News RSS-Feed

08.09.2023 Neue Hoffnung fürs Betriebsgelände der Ex-Eisengießerei VULCAST

© Prof. Schmidt Insolvenzverwalter RAe
Nachdem Anfang Dezember letzten Jahres das letzte Roheisen in Jünkerath gegossen wurde, war von Optimismus nichts zu spüren. Trotz aller Bemühungen war es angesichts von Energiekrise und Lieferkettenproblematik nicht gelungen, einen Investor für VULCAST (ehemals ERGOCAST), eine der ältesten deutschen Gießereien, zu finden.

„Das nunmehr dritte Insolvenzverfahren nach 2010 und 2018 war am Ende eines zu viel. Insbesondere die geopolitischen und weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen standen der angestrebten Sanierung der Gießerei im Weg. Die unkalkulierbaren Risiken waren den potentiellen Investoren trotz prognostizierter guter Auftragslage zu hoch“, so der Insolvenzverwalter Ingo Grünewald.

Ende April 2022 war über das Vermögen der Vulcast Germany GmbH ein Insolvenzverfahren eingeleitet und der auf Restrukturierung und Sanierung spezialisierte Rechtsanwalt Ingo Grünewald aus der Kanzlei Professor Schmidt zum Insolvenzverwalter bestellt worden. Ende 2022 wurde schließlich auch über das Vermögen der Vulcast Immobilien GmbH als Eigentümerin des Werksgeländes der Gießerei ein Insolvenzverfahren eingeleitet und ebenfalls Ingo Grünewald zum Verwalter bestellt.

Nun ist es Ingo Grünewald mit Unterstützung der auf Restrukturierungssituationen spezialisierten MENTOR AG gelungen, neuen Optimismus nach Jünkerath zu bringen. So kann er heute mit der Neusser SN Unternehmensgruppe einen strategischen Erwerber für das gesamte Betriebsgelände präsentieren.

Shiraz Naeem von der SN Unternehmensgruppe hat konkrete Vorstellungen für das Industriegelände: „Wir freuen uns sehr, dass unser Standortkonzept ausgewählt wurde. Hierbei planen wir selber, einen Teil der Liegenschaft als Recycling-Standort zu verwenden. Einen weiteren Teil wollen wir zu einem regionalen Gewerbezentrum entwickeln, welches mittelfristig wieder bis zu 50 Menschen eine qualifizierte Beschäftigung sichern kann.“

Um den Standort in Jünkerath hatte sich zuletzt ein echter Bieterwettbewerb entwickelt, der auch durch den eigenen Gleisanschluss in unmittelbarer Nähe zur so genannten Eifelstrecke befeuert wurde. Hierzu Norbert Bischoff, Bürgermeister von Jünkerath: „Die Genese und Entwicklung des Ortes Jünkerath lässt sich auf die Geschichte der Gießerei zurückführen. Über 330 Jahre Eisenindustrie am Standort wurden im letzten Jahr durch die finale Insolvenz zu Grabe getragen, ein schwerer Schlag für die Betroffenen, das Umfeld und auch Jünkerath selbst. Das Interesse mehrerer Bieter machte deutlich, dass Jünkerath durchaus ein „Standort mit Perspektiven“ ist, wie unser Motto kundtut. Es bleibt zu wünschen, dass sich das ca. 10 ha große Gelände wieder zu einem Impulsgeber für den Ort und die Region entwickelt. Möge die SN Unternehmensgruppe als neuer Besitzer viel Erfolg bei der Umsetzung der Ideen und Visionen haben. Von Seiten der kommunalen Vertreter biete ich dafür alle Unterstützung an, die zum Gelingen der Mission notwendig sind.“





















Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!