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20.03.2013 Joachim Stumpf: Handelsimmobilieninvestoren schauen nach B-Städten

"Noch immer ganz weit vorn" sieht Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung GmbH und der IPH Handelsimmobilien GmbH, seinen Heimatmarkt Deutschland in der Gunst der internationalen Immobilieninvestoren auf der diesjährigen MIPIM im südfranzösischen Cannes:

"Für deutsche Immobilien gibt es eine Art Sondernachfrage, der Durst nach Handelsimmobilien ist ungebrochen. Sogar Investoren aus Ländern und Regionen, die nach der Krise fast überhaupt nicht mehr in Deutschland aktiv waren - wie beispielsweise die Franzosen und die Skandinavier - sind wieder da.

Deutschland gilt den allermeisten Immobilieninvestoren eben immer noch als der sicherste Hafen. Allerdings sehen wir diesmal kein wildes Einkaufen um jeden Preis wie in den Jahren um 2006. 2013 wird viel genauer hingeschaut und viel sorgfältiger geprüft. So finden Agglomerationen ohne Lebensmittel-Vollsortimenter genauso schwer Kaufinteressenten wie Stand-alone-Fachmärkte. Außerdem sind vielen langfristig orientierten Investoren bekanntermaßen die Preise für Core-Immobilien inzwischen viel zu hoch, sodass man sich zunehmend in den sogenannten B-Städten nach geeigneten Anlageobjekten umsieht. Beim Versuch, attraktive Städte zu identifizieren, wird da aber oft zu kurz gesprungen. Man konzentriert sich auf wenige einfache Auswahlkriterien wie beispielsweise die Einwohnerzahl und die Zentralitätskennziffer. Man muss sich die Standorte und ihre Daten aber schon ein bisschen genauer anschauen, sich fragen, wie zum Beispiel eine sehr hohe Zentralität zustande kommt, etwa durch ein großes Möbelhaus oder ein Shopping Center. Man muss sich anschauen, wie attraktiv die Innenstadt ist, ob die dafür wesentlichen Textiler präsent sind, und wie weit die Entfernung zu den Konkurrenzstädten ist und noch einiges mehr.

Tut man das nicht, läuft man einerseits Gefahr, einen Standort zu überschätzen, und andererseits riskiert man, die Hidden Champions zu übersehen. Erstmals einen wirklichen Gesprächsschwerpunkt auf einer MIPIM bildete übrigens das Thema eCommerce. In nahezu allen Gesprächen, die wir geführt haben, kam es zur Sprache, und wir konnten eine noch große Unsicherheit in Bezug auf die Einschätzung der Auswirkungen des eCommerce auf den stationären Handel feststellen."


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