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12.03.2013 Metropolen der Neuen Welt bieten kostengünstige Immobilienlösungen für Unternehmen

Einer aktuellen Analyse des Immobiliendienstleistungs-Unternehmens Savills zufolge ist der Aufbau eines Unternehmensstandortes in der Weltmetropole Hong Kong am teuersten. Rang 2 belegt London, New York folgt dicht dahinter auf Rang 3. Die Gesamtimmobilienkosten für die Etablierung eines Unternehmensstandorts sind in diesen drei Städten mittlerweile nahezu dreimal so hoch wie in den kostengünstigsten Weltmetropolen Shanghai und Mumbai. Sydney stellt sich aktuell als besonders preisgünstig dar und dürfte künftig von der steigenden Investitionstätigkeit im pazifischen Raum profitieren.

In seinem aktuellen World Cities Review, der am 20. März 2013 veröffentlicht wird, hat Savills die 10 größten Weltmetropolen gegenübergestellt. Als Maßstab wurde dabei die Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Stadt bezüglich der Gesamtkosten sowohl auf der gewerblichen als auch auf der Wohnungsseite angesetzt, die für die Unterbringung des Kernteams eines Unternehmens aus dem Finanz- bzw. Kreativsektor anfallen. In die Analyse einbezogen wurden die vertraglich vereinbarte Miete sowie alle damit verbundenen Steuern und Kosten, die häufig außer Acht gelassen werden, jedoch einen Aufschlag von bis zu 53 % auf die Grundmiete einer Bürofläche bedeuten können.

„In dem wettbewerbsintensiven Markt um Top-Fachkräfte spielen Kosten, Qualität und Attraktivität des Lebensstandards in einer Stadt eine wichtige Rolle“, sagt Yolande Barnes, Director Savills World Research.

„Bei der Entscheidung für einen Unternehmensstandort spielt manchmal der Ort, an dem der CEO leben möchte, eine fast ebenso große Rolle wie wirtschaftliche Überlegungen, aber die Kosten für Wohn- bzw. Geschäftsraum eines internationalen Firmenteams können im Endeffekt erhebliche Auswirkungen haben. Unsere Analyse verdeutlicht, wie wichtig es ist, über die vertraglich vereinbarte Miete oder die Annahme, dass gewerbliche und Wohnungsmieten Hand in Hand gehen, hinauszublicken.“

„Dass ein Standort konkurrenzfähige Preisniveaus bietet, ist bei Weitem nicht die einzige Komponente für dessen Erfolg – Lebensqualität und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sind ebenso zentrale Faktoren. Die Summe aller Kosten und insbesondere die Qualität der Geschäftsräume an einem Standort können maßgeblichen Einfluss auf das Humankapital haben, das ein so wichtiges Element der Wissensgesellschaft ist. Shanghai, Sydney und Singapur weisen unter den zehn Weltmetropolen, die wir in unserer Analyse beleuchten, die geringsten Gesamtkosten auf, aber jede einzelne Stadt hat ein anderes Wettbewerbsumfeld bzw. wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Aufgrund ihrer Lage in den Wertschöpfungszentren der Neuen Welt oder angrenzend daran dürften sie gut für Investitionen aus dem Ausland sowohl aus dem Finanz- als auch dem Kreativsektor geeignet sein.“

Sydney stellt sich aktuell als besonders preisgünstig dar, obwohl die Kosten hier im Fünf-Jahres-Zeitraum am deutlichsten stiegen – die Gesamt-Unterbringungskosten nahmen um etwa 14 % zu. Das in Australien neu eingeführte Significant Investor Visa hat bereits eine beträchtliche Anzahl von Anfragen aus Asien nach Investitionsmöglichkeiten sowohl im gewerblichen als auch im Wohnungssegment zur Folge. Die Investitionsetats bewegen sich dabei zwischen AUD 5 Mio. und AUD 300 Mio.

Als Haupthindernis in der Entwicklung Sydneys als Weltmetropole erwies sich bislang die Begrenzung des Erwerbs von Wohneigentum durch ausländische Käufer. Mit dem neuen Visum, in dessen Rahmen sich ein einwanderungswilliger Investor verpflichten muss, für einen Zeitraum von mindestens vier Jahren AUD 5 Mio. im Land zu investieren, bevor er anschließend berechtigt ist, ein dauerhaftes Visum zu beantragen, könnte sich diese Situation ändern. Dadurch sollen neue Investoren gewonnen werden, was durchaus zur Folge haben kann, dass sich die Immobilienpreise in Sydney in den kommenden Jahren stärker entwickeln werden als in vielen anderen Weltmetropolen.

Finanzsektor oder Kreativsektor – das Städteranking kann ganz unterschiedlich aussehen
Zwischen der vertraglich vereinbarten Büromiete und den Gesamtkosten, die ein Mieter tragen muss, kann es signifikante Unterschiede geben. Die Nominalmiete für sich alleine macht Hong Kong zum teuersten Pflaster für den Finanzsektor, während London die mit Abstand teuerste Weltmetropole ist, sobald alle Gebühren und Steuern mit einbezogen sind. So liegen die Kosten für den Standort eines Hedgefonds im exklusiven Stadtteil Mayfair bei £ 159 pro sq.ft. (£ 1.711 pro m²). Für Unternehmen aus dem Kreativsektor oder Start-ups im High-Tech-Bereich hingegen ist London eines der günstigeren Ziele. Mumbai, der preisgünstigste Standort, würde lediglich £ 27 pro sq.ft. kosten. Die einzigen weiteren Städte, die die Marke von £ 100 pro sq.ft. in Bezug auf Vertragsmiete plus Kosten knacken, sind Hong Kong, Tokio und New York.

Insgesamt fiel der Anstieg der Gesamtkosten seit 2008 unterschiedlich aus. In den meisten Ländern blieben die Gesamt-Immobilienkosten seit der nordatlantischen Schuldenkrise annähernd konstant, obwohl die Kosten für Flächen von Finanzunternehmen eher zurückgingen. Im Gegensatz dazu mussten Unternehmen aus dem Kreativbereich in Mumbai und New York deutliche Preissteigerungen von über 20 % hinnehmen, da hier die Ausgangsbasis niedriger und die Konjunktur stark. Singapur und Tokio hingegen stellen sich nahezu 20 % günstiger dar als noch 2008.

Das Bild von „erstarrten“ Mieten und damit verbundenen Kosten verändert sich durch Währungskursschwankungen (in der Analyse nicht abgebildet), wodurch einige Städte wie zum Beispiel Sydney für Unternehmen, die ihre Geschäfte in Euro- und Sterlingabwickeln, teurer erscheinen. Während ein Stagnieren der Immobilienkosten in den Städten der Alten Welt bedingt durch die Rezession erwartet werden kann, überraschen die Städte der Neuen Welt mit Kapitalzuwächsen. Barnes glaubt, dass dies ein Anzeichen für ein „elastischeres Reaktionsverhalten auf der Angebotsseite an diesen Standorten ist. Es spiegelt auch den Renditerückgang in vielen Städten der Neuen Welt wieder, wo die Mieten nicht mit den Kaufpreisen Schritt halten konnten.“


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