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08.03.2013 Comeback der ausländischen Investoren

Ausländische Investoren haben in den letzten drei Jahren knapp 27 Mrd. Euro in deutsche Gewerbeimmobilien investiert. Damit liegt ihr Anteil am Transaktionsvolumen in diesem Zeitraum bei rund 40%. Unterdurchschnittlich schneiden dabei die Büroimmobilien ab (30%). Investments in Einzelhandelsimmobilien und Logistikimmobilien überwiegen mit einem Anteil von rund 50 % bzw. 45%.

Ein Anteil von 41 % des insgesamt von ausländischen Anlegern im genannten Zeitraum investierten Kapitals floss in Portfolioankäufe. Mit 11 Mrd. Euro kommen Ausländer auf ein mehr als doppelt so hohes Volumen wie deutsche Player, deren Aktivitäten aber insgesamt seit 2010 eine Größenordnung von über 41 Mrd. Euro erreicht haben. Nur 12% entfielen dabei auf Portfolios.

Bei den Einzelkäufen unterscheiden sich ausländische und deutsche Investoren nicht: etablierte Standorte, transparente und liquide Märkte stehen auf der Agenda. Von den 15,6 Mio. Euro, die ausländische Anleger seit 2010 bei Einzeltransaktionen ausgegeben haben, konzentrierten sich 70 % auf die BIG 7, vor allem auf Frankfurt (29%), mit einer starken Präsenz US-amerikanischer Player, Berlin (27%) mit Anlegern u.a. aus Österreich, USA oder Südkorea sowie München (20%), das auch russisches Kapital anzog. "Eine entsprechende Größe des Immobilienmarktes ist natürlich wichtig. Die drei genannten Städte gehören flächenmäßig zu den vier größten deutschen Büromärkten. Transaktionsbezogen sind es sogar die drei umsatzstärksten Hochburgen mit einem durchschnittlichen Volumen bei Einzeltransaktionen im gewerblichen Immobilienbereich von 2,2 Mrd. Euro in Berlin, 2,4 Mrd. Euro in München und 2,5 Mrd. Euro in Frankfurt (2010-2012)", so Helge Scheunemann, Leiter Research Jones Lang LaSalle Deutschland. Hamburg, trotz entsprechender Größe des Büroimmobilienmarktes, sei wenig international geprägt, der Anteil der ausländischen Investoren bei Einzeltransaktionen lag in den letzten drei Jahren bei unterdurchschnittlichen 19%. Berlin (45%), Frankfurt (42%) und München (31%) verzeichnen einen deutlich höheren Anteil ausländischer Investoren.

"Deutschland zieht aufgrund der stabilen ökonomischen Fundamentaldaten und einer insgesamt hohen Transparenz der Märkte, aber auch aufgrund seines Angebots an mehreren starken regionalen Märkten, ausländische Investoren an", so Timo Tschammler, Mitglied im Management Board von Jones Lang LaSalle Deutschland. Berlin als Regierungssitz und Hauptstadt habe sich zum einen mit einer Vielzahl an Büromietern aus dem öffentlichen Sektor, die als langfristige und "sichere" Mieter gelten, für Investoren vor allem in den letzten zwei bis drei Jahren als besonders attraktiv erwiesen; zum anderen zeige der Markt als deutsches Tourismuszentrum par excellence entsprechend positive Auswirkungen auf Einzelhandel und Gastgewerbe; Berlin gelte als "trendy", zahlreiche Einzelhändler aus dem internationalen Raum starten von Berlin aus, um in Europa oder Deutschland Fuß zu fassen. Auch das locke in der Folge ausländische Investoren. "Frankfurt punktet als Finanzzentrum und Bankenstadt, international hervorragend erreichbar und vernetzt und München steht im Fokus nicht nur bei unseren europäischen Nachbarn aufgrund seines Nimbus' als stärkste Wirtschaftsregion in Deutschland, nicht zuletzt aber auch aufgrund seiner weichen Faktoren", so Tschammler.

In allen drei genannten Städten werden darüber hinaus in der Regel Objekte mit einem entsprechend großen Volumen gehandelt, das dem Interesse ausländischer Investoren entgegenkommt - in Berlin eher Einzelhandels- in Frankfurt eher Büroimmobilien. Von den 20 größten Einzeltransaktionen in den BIG 7 der letzten drei Jahre waren achtmal ausländische Investoren auf Käuferseite zu finden, wobei sie sogar bei drei der größten vier Deals beteiligt waren. "Dies mag auch ein Grund dafür sein, dass Hamburg weniger international besetzt ist. In der Hansestadt lag die durchschnittliche Größe einer Einzeltransaktion zwischen 2010 und 2012 mit rund 24 Mio. Euro beispielsweise um ein Drittel hinter München (36 Mio. Euro)", so Scheunemann.

"Nach unserer Einschätzung wird auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt 2013 nicht nur das Transaktionsniveau des Vorjahres mit mehr als 25 Mrd. Euro gehalten werden, sondern wir erwarten dabei auch ein anhaltend hohes Kaufinteresse internationaler Parteien. Mehrere, bislang in Deutschland noch nicht aktiv gewesene Investoren, planen derzeit großvolumige Markteintritte und die spürbare Ausweitung ihrer Investmentallokation auf deutsche Immobilienbestände", so Timo Tschammler.


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