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18.02.2013 Logistikmarkt Hamburg erzielt höchsten Flächenumsatz

Im Jahr 2012 verzeichnete der Hamburger Logistikmarkt (inklusive Umland) einen Lager- und Logistikflächenumsatz von 565.000 m². Damit fällt das Ergebnis wie erwartet deutlich niedriger aus als im Rekordjahr 2011 (-24 %), der zehnjährige Durchschnitt wird jedoch um gut ein Viertel übertroffen. Das ergibt der Logistikmarktreport 2013, den BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) Mitte März veröffentlichen wird.

„Auch an den übrigen bedeutenden Standorten war überwiegend ein Rückgang im Vergleich zu den hohen Resultaten des Vorjahres zu beobachten. Hamburg bleibt bundesweit aber mit Abstand der Standort mit dem höchsten Flächenumsatz und erzielt sein drittbestes, jemals registriertes Ergebnis. Einen wesentlichen Beitrag dazu haben mehrere Abschlüsse jenseits der 20.000 m² geleistet. Dazu zählen zum Beispiel der mit 33.000 m² größte Deal des Jahres von DSV Solutions in Altenwerder oder auch der Vertrag von Wellensteyn International in Norderstedt mit knapp 30.000 m²“, erläutert Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment & Services von BNP Paribas Real Estate.

Im Gegensatz zum Vorjahr liegen bei der Verteilung des Flächenumsatzes nach Größenklassen die Großabschlüsse in Führung: Mit gut 29 % können sie ihren Anteil erheblich steigern - 2011 trugen sie nur knapp 7 % zum Ergebnis bei. Darüber hinaus ist 2012 aber auch im kleinteiligen Flächensegment bis 3.000 m² eine rege Nachfrage zu verzeichnen. Rund zwei Drittel aller registrierten Abschlüsse entfallen auf diese Kategorie, die mit rund 23 % auch einen erheblichen Anteil zum Flächenumsatz beiträgt. Auf die beiden nächstgrößeren Klassen zwischen 3.000 und 8.000 m² entfallen zusammen knapp 32 %. Mit rund 7 % hat das Flächensegment zwischen 8.000 und 12.000 m² den geringsten Beitrag zum Umsatz geleistet, nachdem es im Vorjahr noch den mit Abstand höchsten Anteil verbuchen konnte (gut 26 %).

Hohe Nachfrage von Logistikdienstleistern - Höchstmiete konstant
Bei der Branchenverteilung sind kaum Veränderungen gegenüber den Vorjahren zu erkennen. Logistikdienstleister liegen mit einem Anteil von knapp 50 % am Umsatz unangefochten auf dem ersten Rang. Sie sind sowohl für eine hohe Vertragsanzahl als auch für umfangreiche Abschlüsse verantwortlich. Handelsunternehmen folgen mit gut 26 % auf dem zweiten Platz und können damit noch gut 7 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gewinnen. Darüber hinaus entfallen rund 10 % auf produzierende Unternehmen.

Als Flächenstandard wird das moderne Flächensegment am stärksten nachgefragt, es steuert knapp 48 % zum Umsatz bei. Auf die Kategorie mittlerer Standard entfallen rund 31 %. Der mit 22 % recht hohe Anteil einfach ausgestatteten Hallen folgt aus zahlreichen Abschlüssen im kleinteiligen Flächensegment.

Durch die hohe Nachfrage der vergangenen Jahre hat sich das Flächenangebot weiter reduziert. Da kaum spekulativ errichtete Flächen auf den Markt kommen, muss die Nachfrage dabei im Wesentlichen aus dem Bestand bedient werden. Insbesondere in den stark nachgefragten Lagen Billbrook, Allermöhe und dem Hafengebiet reicht das Flächenangebot oft nicht aus. Funktionale und moderne Logistikflächen ab 5.000 m² sind zunehmend Mangelware. Da in zentralen Lagen kaum noch größere Grundstücksflächen für Projektentwicklungen zur Verfügung stehen, müssen Nutzer mit großflächigen Hallenansprüchen vermehrt in die Peripherie ausweichen. Durch das geringe Flächenangebot entstehen zum einen Neubauobjekte in den Randgebieten und Umlandgemeinden, zum anderen werden in zentralen Lagen aber auch zunehmend alte Bestandshallen abgerissen und durch Neubauobjekte ersetzt oder Revitalisierungen vorgenommen.

Die Spitzenmiete hat sich im Jahresvergleich nicht verändert. Sie ist im ersten Quartal 2011 auf 5,60 €/m² gestiegen und stabilisiert sich seitdem auf dem erreichten Niveau. Erzielt wird sie für moderne Neubauflächen in Altenwerder, Hausbruch oder dem Hafen. Die Verteilung des auswertbaren Vermietungsumsatzes auf die verschiedenen Mietpreisklassen ist etwas ausgeglichener als im Vorjahr und zeigt ein insgesamt etwas höheres Mietpreisniveau. Die Hälfte des Umsatzes entfällt auf Abschlüsse über 4,50 €/m² und mit knapp 36 % ist dabei das Segment über 5 €/m² am stärksten besetzt. Hierunter fallen unter anderem großflächige Abschlüsse in Altenwerder, wo die zunehmende Flächenverknappung zu leicht steigenden Mietpreisen führt.

Gute Aussichten auch für 2013
Mit dem drittbesten jemals registrierten Flächenumsatz hat der Hamburger Logistikmarkt ein sehr gutes Ergebnis erzielt, das insbesondere vor dem Hintergrund der sich abschwächenden wirtschaftlichen Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2012 nicht zwingend zu erwarten war. „Da sich die Konjunktur im weiteren Verlauf dieses Jahres wieder etwas beleben dürfte, ist auch für 2013 von einem guten Ergebnis auszugehen. Gerade im kleineren und mittleren Flächensegment wird die Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen wahrscheinlich hoch bleiben. Ob wieder mehr als 500.000 m² umgesetzt werden können, hängt auch davon ab, ob das Ergebnis von großflächigen Abschlüssen erhöht wird. Durch den nach wie vor bestehenden Flächenmangel, für den sich auch kurzfristig keine Besserung abzeichnet, ist ein leichter Anstieg der Spitzenmiete nicht auszuschließen“, so Hans-Jürgen Hoffmann.


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