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15.02.2013 Logistikmarkt Frankfurt knackt erneut die 400.000-m²-Schwelle

Der Frankfurter Logistik- und Lagerflächenmarkt war auch 2012 auf Erfolgskurs. Mit einem Gesamtumsatz von 432.000 m² wurde das zweitbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre erreicht und die 400.000-m²-Schwelle wie bereits im Vorjahr überschritten. Das ergibt der Logistikmarktreport 2013, den BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) Mitte März veröffentlichen wird.

„Wie gut der Flächenumsatz im langjährigen Vergleich ausfiel, zeigt sich auch daran, dass der zehnjährige Durchschnitt um stolze 42 % übertroffen wurde. Trotzdem fiel das Resultat erwartungsgemäß niedriger aus als im Rekordjahr (13 %)“, erklärt Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment & Services von BNP Paribas Real Estate. „Im bundesweiten Vergleich konnte sich Frankfurt damit gut behaupten und belegt nach Hamburg den zweiten Platz unter allen großen deutschen Logistikstandorten. Verantwortlich für das gute Ergebnis sind eine ganze Reihe von Großabschlüssen, aber auch ein hoher Anteil von Eigennutzer-Deals, die mit knapp 190.000 m² gegenüber 2011 sogar noch zulegen konnten. Die Mainmetropole konnte den Aufwärtstrend der letzten Jahre damit eindrucksvoll bestätigen.“

Getragen wurde der gute Flächenumsatz vor allem auch durch Großabschlüsse über 20.000 m², auf die gut 49 % des Ergebnisses entfielen. Rechnet man noch die Kategorie zwischen 12.000 m² und 20.000 m² hinzu, die auf fast 20 % kommt, zeigt sich, dass fast 70 % des Resultats auf großflächige Verträge zurückzuführen ist. Nicht unwesentlich zum Umsatz beigetragen haben aber erfreulicherweise auch kleine Abschlüsse bis 3.000 m², die auf einen Anteil von knapp 12 % kommen. Dagegen waren mittelgroße Deals zwischen 3.000 m² und 12.000 m² nur in relativ geringem Umfang und weniger als an vielen anderen Standorten am Flächenumsatz beteiligt.

Branchenstruktur und Spitzenmiete nahezu gleich geblieben
Bei der Branchenstruktur waren keine wesentlichen Änderungen zu beobachten. Wie bereits 2011 belegten Logistikdienstleister auch 2012 mit einem Anteil von rund 40 % den ersten Platz. Allerdings haben Handelsunternehmen deutlich aufgeholt und kommen mit knapp 39 % fast an die Führungsgruppe heran. Hier zeigt sich der auch an anderen Standorten zu beobachtende Bedeutungszuwachs, von E-Commerce-Aktivitäten für die Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen. Auf dem dritten Rang folgen bereits deutlich abgeschlagen Industrieunternehmen mit einem Anteil von gut 17 %. Der Trend zu modernen Logistikflächen hält unvermindert an: Insgesamt entfielen rund zwei Drittel des Flächenumsatzes auf qualitativ hochwertige Objekte. Demgegenüber spielen ältere, einfach ausgestattete Bestandsflächen nur noch eine untergeordnete Rolle. Mit knapp 8 % hat sich ihr Anteil gegenüber dem Vorjahreswert noch einmal fast halbiert.

Das Flächenangebot bleibt weiterhin begrenzt, sodass vor allem kurzfristige Anmietungen teilweise nicht realisiert werden können. Betroffen sind in erster Linie großflächige, moderne Lager- und Logistikflächen. Der Frankfurter Markt befindet sich damit in der gleichen Situation wie viele andere Standorte. Begründet ist dies darin, dass weiterhin nur in sehr begrenztem Umfang spekulative Flächen errichtet werden. Für Nutzer bedeutet dies, dass sie häufiger auf ältere Bestandsflächen ausweichen müssen, was für viele nicht infrage kommt, oder auf noch eine für sie maßgeschneiderte Projektentwicklung ausweichen. Dies wiederum setzt eine gewisse Größe der Flächennachfrage und einen entsprechend langen Mietvertrag voraus, was gerade bei Kontrakt-Logistikern oftmals nicht realisierbar ist.

Die Höchstmietpreise im Frankfurter Marktgebiet sind auch gegen Ende 2012 stabil geblieben. Die Spitzenmiete liegt unverändert bei 6,20 €/m², womit Frankfurt deutschlandweit weiterhin gemeinsam mit München in Führung liegt. Erzielt werden kann diese Top-Miete aber nur in einem eng begrenzten Standortbereich im Umfeld des Frankfurter Flughafens. Im Gegensatz zu den Höchstmieten haben die effektiv erzielten Durchschnittsmieten im zweiten Halbjahr 2012 etwas angezogen, da Eigentümer die Gewährung von Incentives zurückgefahren haben. Vor dem Hintergrund des nach wie vor begrenzten Angebots spricht einiges dafür, dass dieser Trend auch 2013 anhalten wird.

Perspektiven für 2013
Mit dem zweitbesten jemals registrierten Flächenumsatz hat der Frankfurter Logistikmarkt ein sehr gutes Ergebnis erzielt, das insbesondere aufgrund der abgeschwächten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2012 nicht unbedingt zu erwarten war. „Da die Konjunktur nach einer Delle im ersten Halbjahr wieder relativ schnell anziehen dürfte, ist auch 2013 von einem insgesamt guten Ergebnis auszugehen. Limitierend könnte sich das nicht ausreichende Angebot an modernen Flächen auswirken, da vor allem im kleinteiligen und mittleren Flächensegment maßgeschneiderte Projektentwicklungen oft nicht realistisch sind. Diese Abschlüsse stellen aber üblicherweise eine wichtige Basisnachfrage dar. Ob insgesamt wieder mehr als 400.000 m² umgesetzt werden können, bleibt vor diesem Hintergrund abzuwarten“, so Hans-Jürgen Hoffmann. Bezogen auf die Mietpreissituation dürfte sich der eingeleitete Abbau von Incentives fortsetzen.


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