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13.02.2013 Überdurchschnittlich guter Flächenumsatz am Logistikmarkt Berlin

Mit einem Flächenumsatz von 340.000 m² erzielt der Berliner Logistikmarkt eines der besten Ergebnisse der vergangenen 10 Jahre. Lediglich in den Jahren 2010 und 2011 konnten noch höhere Resultate vermeldet werden. Das ergibt der Logistikmarktreport 2013, den BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) Mitte März veröffentlichen wird.

„Das Ergebnis liegt zwar rund 22 % unter dem Rekord aus dem Vorjahr, aber gut ein Viertel über dem langjährigen Schnitt (267.000 m²). Darüber hinaus wurde 2012 nur ein einziger Abschluss im Segment über 20.000 m² verzeichnet, das im Vorjahr mit fast 150.000 m² noch deutlich stärker zum Umsatz beitrug. Das Ergebnis basiert somit vor allem auf einer sehr lebhaften Nachfrage in den Kategorien bis 20.000 m², hier wurde sogar noch mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum umgesetzt“. erläutert Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment & Services von BNP Paribas Real Estate.

Während 2011 noch rund ein Drittel des Flächenumsatzes mit Abschlüssen über 20.000 m² generiert wurde, konnte diese Größenklasse im vergangenen Jahr nur noch 7 % beisteuern: Der Vertrag von Rossmann über 22.000 m² in Wustermark blieb 2012 der einzige in dieser Größenordnung. Ebenfalls nur wenige Abschlüsse gab es in der Kategorie 8.000 bis 12.000 m² (Umsatzanteil 5 %). Die nächstgrößere Klasse (12.000 bis 20.000 m²) liegt mit einem Beitrag von rund 32 % in Führung. Auch die Kategorien bis 8.000 m² waren gut gefragt und kommen gemeinsam auf mehr als 56 % des Gesamtergebnisses.

Logistikdienstleister wieder vor Handel - Mietpreise stabil
Nachdem Handelsunternehmen im Vorjahr durch einen Großvertrag des Online-Versandhändlers Zalando noch die stärkste Nachfragegruppe waren, fiel im Jahr 2012 der erste Platz wieder an die Logistikdienstleister. Mit Großverträgen, zum Beispiel über 20.000 oder 13.200 m² von der docdata fulfilment gmbh, einem Full-Service-Provider für den Bereich E-Commerce, kommen sie auf mehr als die Hälfte der Flächen (55 %) und setzen sich klar an die Spitze. Auch hinsichtlich der Anzahl der registrierten Verträge sind Logistikdienstleister mit 39 % führend. Der Flächenbedarf von Handelsunternehmen ist nach wie vor hoch: Sie kommen auf rund 22 % und liegen damit vor Industrieunternehmen, die für 16 % des Umsatzes verantwortlich sind. Die Anteile der übrigen Branchen liegen im niedrigen einstelligen Bereich.

In den vergangenen 12 Monaten hat sich das Flächenangebot im Zuge von Standortverlagerungen insgesamt zwar leicht erhöht, die bevorzugten modernen Flächen bleiben jedoch weiter knapp. Aktuell sind größere Flächengesuche in diesem Segment kaum noch zu bedienen. Dies gilt insbesondere für zentrumsnahe Lagen sowie das westliche und südliche Berliner Umland. Eine verstärkte Bautätigkeit ist dennoch nicht zu beobachten, da potenzielle Nutzer und Projektentwickler mit ihren gewünschten Vertragslaufzeiten oft nicht übereinkommen. Auf der anderen Seite gab es in einigen Gebieten auch eine Angebotsausweitung beispielsweise mit dem 95.000 m² umfassenden ehemaligen BSH-Areal in Spandau. Für diese Lage wird jedoch eine etwas geringere Nachfrage festgestellt.

Die Spitzenmiete im Berliner Marktgebiet liegt bei 4,70 €/m² und damit unverändert auf dem Vorjahresniveau. Erzielt wird sie für moderne Flächen unter anderem im GVZ Großbeeren, am Flughafen Schönefeld oder entlang der Berliner Stadtautobahn. Doch nicht überall zeigen die Mieten stabile Entwicklungen auf: In Bereichen mit erhöhtem Flächenangebot wie Spandau oder dem nördlichen und östlichen Umland ist ein gewisser Druck auf die Mieten zu verzeichnen. Da im Jahr 2011 einige größere Abschlüsse über sehr günstige Flächen abgeschlossen wurden, weisen die auswertbaren Mietverträge 2012 im Schnitt jedoch ein etwas höheres Preisniveau auf: Fast die Hälfte aller Flächen entfallen auf das Segment zwischen 3 und 4 €/m², im Vorjahr lag der Anteil dieser Klasse lediglich bei einem Viertel. Die günstigste Kategorie unter 3 €/m² kommt demgegenüber mit gerade einmal 17 % auf einen deutlich geringeren Beitrag (-26 Prozentpunkte). Die Spitzenkategorie über 4 €/m² hält mit knapp 37 % einen ähnlichen Anteil wie im Vorjahr (33 %).

Perspektiven für 2013
Der Berliner Logistikflächenmarkt lieferte 2012 ein abermals hervorragendes Ergebnis, was vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheit bezüglich der weiteren Wirtschaftsentwicklung besonders positiv ist. Aktuelle Prognosen zeichnen jedoch speziell für das erste Halbjahr 2013 eine nur moderate Wirtschaftsentwicklung. Dies dürfte sich vermutlich auch in einer etwas zurückhaltenden Flächennachfrage widerspiegeln. „Da zudem viele Gesuche bereits in den letzten Monaten realisiert werden konnten, wird für 2013 ein Flächenumsatz erwartet, der sich im besten Fall im Bereich des Jahres 2012 bewegen dürfte. Bei der Spitzenmiete ist aller Voraussicht nach mit einer Stabilisierung zu rechnen“, fasst Hans-Jürgen Hoffmann zusammen.


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