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19.10.2012 Frauen in der Immobilienwirtschaft: Raus aus der Komfortzone, rauf in die Führungsebenen!

Mit einer gemeinsamen Studie haben der Verein der Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V. und die IVG Research untersucht, wie sich das derzeitige Arbeitsumfeld von Frauen in der Immobilienbranche darstellt. Die Ergebnisse der Studie wurden auf der diesjährigen Expo Real in München erstmals vorgestellt.

„Die Motivation der Studie lag in der Beantwortung drängender Fragen, wie beispielsweise der immobilienwirtschaftlichen Position zur Frauenquote in Deutschland. Gleichzeitig konnte damit auch die Lücke zu Forderungen nach aussagekräftigen/belastbaren Daten internationaler Benchmarkorganisationen der Immobilienwirtschaft geschlossen werden“ erklärte Dr. Thomas Beyerle, Leiter der Studie und des Bereichs CS & Research bei der IVG Immobilien AG.
Carmen Reschke, Vorstandsvorsitzende des Vereins „Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V.“ resümiert: „ Die Resultate veranlassen uns, klare Appelle an die Branche, aber auch die Frauen selbst zu richten – insbesondere mit Blick auf die künftige ökonomische Entwicklung.“

Rege Beteiligung offenbart großes Interesse und Diskussionsbedarf

An der Online-Befragung, die im Juni 2012 durchgeführt wurde, beteiligten sich rd. 50 Unternehmen und rd. 370 Frauen aus der Immobilienbranche. Die ansehnliche Rücklaufquote von knapp 50 % zeigt, dass das Thema bei den befragten Frauen von großem Interesse ist. Doch woran liegt es, dass der Rücklauf bei den Unternehmen nur 15 % betrug und insbesondere die großen Unternehmen geschwiegen haben?

Die eklatanten Ergebnisse der Befragung veranlassen zum schnellen Handeln: der Frauenanteil im Topmanagement beträgt unzufriedenstellende 9 %, im mittleren Management überschaubare 24 %; spezielle Frauenförderung wird in den wenigsten Unternehmen angeboten; lediglich rd. 3 % der Frauen erhalten Gehälter von mehr als € 150.000,00. Die hohe Quote der single lebenden hochqualifizierten Fachangestellten von rd. 40 % und die hohe Quote der kinderlosen Frauen von rd. 65 % sind darüber hinaus eindeutige Indizien für die nach wie vor mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Beyerle bei der Vorstellung der Studie: "Wichtig für uns ist, dass die vorliegenden Ergebnisse die Grundlage für die anstehenden Diskussionen in den kommenden Monaten in den Unternehmen liefert."

Gezielte Suche nach Frauen mit Mut zur Macht
Der Vorstand des Vereins “Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V. - mit bundesweit 590 Mitgliedern – appelliert an die Unternehmen „Suchen Sie bei Ihrer Personalakquise gezielt nach Frauen. Fördern und unterstützen Sie Ihre weiblichen Mitarbeiter durch gezielte Maßnahmen wie z.B. spezielle Führungs- und Managementprogramme für Frauen.

Gleichen Sie die Gehaltsstrukturen von Männern und Frauen in Ihren Unternehmen an. Unterstützen Sie junge Familien durch flexible Arbeitsmodelle.“, fordert Reschke nachdrücklich. Längst überfällig sei das Aufbrechen überholter Arbeitsstrukturen. Man brauche eine neue Unternehmenskultur, die den Fokus auf eine strukturierte und effiziente Aufgabenverteilung und -erledigung richte. „Die Präsenzkultur hat ausgedient. Dank der modernen Medien können Arbeiten von unterwegs und von zu Hause erledigt werden. Ein Blick in die europäischen Nachbarländer lohnt sich.“, konkretisieren die Frauen in der Immobilienwirtschaft ihre Forderungen.

Gleichzeitig gilt der Appell auch den Frauen selbst: „Haben Sie den Mut zur Macht! Fordern Sie Förderung ein! Unterstützen Sie sich gegenseitig!“

Weitere Studien, so sind sich Reschke und Beyerle einig, werden notwendig sein, um messen zu können, inwieweit die Appelle Früchte tragen. Doch dank dieser Studie ist „die Argumentation ohne Daten“ zu Ende, so Beyerle optimistisch.

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