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18.04.2012 Grünes Mittelmaß - Berlin hat Potential bei nachhaltigen Immobilien

Rein statistisch bewegt sich die deutsche Hauptstadt lediglich im Mittelfeld der grünen Liga unter Deutschlands Immobilienhochburgen. Hinter München, Hamburg und Frankfurt findet sich die Spree-Metropole vor Düsseldorf, Stuttgart und Köln unter den Big-Seven des deutschen Immobilienmarktes wieder. Insgesamt kann in Berlin auf 29 Zertifizierungsvorhaben von Stadtquartieren, Gebäuden oder auch nur einzelnen Flächen verwiesen werden - verglichen etwa mit ca. jeweils 40 Vorhaben in München und Hamburg oder 35 in Frankfurt am Main.

Unter den Nutzungsarten dominieren dabei ganz eindeutig Bürogebäude mit insgesamt 15 Zertifizierungsvorhaben die hauptstädtische Immobilienszene, entsprechend insgesamt ca. 710.000 m² nachhaltiger Flächen (davon ca. 400.000 m² NF am Potsdamer Platz Quartier). Mit Abstand an zweiter Stelle folgen Handelsgebäude mit insgesamt etwa 200.000m² zertifizierter Flächen, alle übrigen Nutzungsarten hinsichtlich Zertifizierungen sind in Berlin zu vernachlässigen.

"Nachhaltigkeit gewinnt dennoch an Relevanz in Deutschlands Hauptstadt", betont Ingo Weiß, Leiter Real Estate Advisory Services bei Jones Lang LaSalle in Deutschland. Weiß weiter: "Zertifizierungen werden sukzessive zum Standard bei Neubauten. Sie sind darüber hinaus ein bedeutendes Signal für potentielle, vor allem internationale Mieter und Investoren und finden einen gewichtigen Niederschlag in mietvertraglichen Arrangements, sogenannten 'Green Leases'." Mieterseitige Forderungen nach Offenlegung ökologisch energetischer Daten werden zunehmend zur Grundlage von Transaktionen jeglicher Art in allen Gebäudetypen und Segmenten: "Nachhaltigkeitstransparenz wird zum state of the art unseres Geschäfts", so Weiß. "Auch in Berlin."

Dr.- Ing. Markus Mönig, Geschäftsführer der RWE Energiedienstleistungen GmbH und mit seinem Unternehmen Kooperationspartner von Jones Lang LaSalle im energetischen Bereich, unterstreicht: "Vieles im energetischen Bereich lässt sich durch eine Veränderung des Nutzerverhaltens und eine daraus resultierende Verbesserung der Energieeffizienz erzielen. Unsere Berliner Initiative "Cleverer Kiez", eine Gemeinschafts-Aktion verschiedener Unternehmen und Organisationen nicht zuletzt der Wohnungswirtschaft, zeigt dabei durchaus in die richtige Richtung. Langzeitarbeitslose werden in prekariatsgefährdeten Quartieren als Energieexperten ausgebildet und eingesetzt." Das sei zwar kein Modell für die professionelle Immobilienwirtschaft, gebe aber eine Indikation möglicher Entwicklungen: "Energetische Nachhaltigkeit ist eine spezielle Form systemischen Managements im Schulterschluss von Immobilienbranche und Energiewirtschaft."


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