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19.03.2012 Am Anfang war der Deckel im Münchner Joseph Pschorr Haus

In der sogenannten Deckelbauweise, die auch im U-Bahn- und Tunnelbau eingesetzt wird, baut die Bayerische Hausbau das neue Ge¬schäfts¬haus in der Münchner Fußgängerzone. Das Gebäude wird auf fünf Ober¬ge¬schos¬¬sen, Erdgeschoss und vier Untergeschossen mehrere getrennte Einzelhandelsein-heiten, Mietwohnungen sowie eine öffentliche Tiefgarage integrieren. Eine stütz¬ende Untergeschoss-decke er¬möglicht das zeitgleiche Bauen sowohl in die Tiefe als auch in die Höhe. Nach der Fertigstellung der Baugrubenwände mit 330 Pfählen, Durchmesser 1,20 Meter, errichtete die Bayerische Hausbau im Oktober 2011 eine Bodenplatte, den soge¬nan¬nten Deckel, der die Decke über dem zweiten Unter¬geschoss darstellt. Dieser wird von der Bohrpfahlwand und durch 52 rund 20 Meter lange Stahlstützen getragen. Eine Heraus¬for¬der¬ung war es dabei, die Stützen zuvor unter dem Deckel lotrecht im Boden zu ver¬an¬kern. Im Anschluss wurde mit Baggern unter dem Deckel das Untergeschoss ausgegraben und auf dessen Grund im Januar 2012 die nächste Bodenplatte gesetzt. Diese bildet die Decke über dem vierten Untergeschoss. So arbeitete sich das Projektteam unter der Leitung der Bayerischen Hausbau von Unter¬ge¬schoss zu Untergeschoss vor. Durch die schrittweise eingebrachten Decken werden die Baugrubenwände gegen¬ein¬¬ander abgestützt. Mit Fertigstellung des ersten Deckels startete auch der Hoch¬bau mit der Errichtung der Oberge¬schosse.

Mittlerweile ist die Baugrubensohle im vier¬ten Unter¬geschoss in knapp 20 Meter Tiefe erreicht - nach 65.000 m³ Erdaushub. Die 1,50 Meter starke Bodenplatte wird mit Fertigstellung des Gebäudes ein Ge¬-wicht von ins¬gesamt rund 48.000 m³ Beton und 5.500 Tonnen Stahl tragen.

„Diese Bauweise ist ideal für beengte Gro߬bau¬stellen in der Innenstadt, da keine kompli¬zierte Rückverankerung der Bohrpfähle der Baugrubenumschließung – speziell unter angrenzenden Nachbarge¬bäuden – not¬wendig beziehungsweise in der Nähe der S-Bahn möglich ist. Das wäre auf-wän¬dig und zeit¬intensiv. Mit der Deckel¬¬bauweise sparen wir somit Zeit“, betont Dr. Jürgen Bülles¬bach, Vor¬sitz¬en¬der der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau.

Im Spätsommer 2012 wird das Gebäude das Dach des fünften Obergeschosses in 30 Meter Höhe erreichen. Dann wird das Richtfest gefeiert. Die Fertig¬stel¬lung des Joseph Pschorr Hauses ist für Herbst 2013 vorgesehen.

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