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11.02.2021 HCOB steigert Ergebnis deutlich bei starker Kapitalposition

Die Hamburg Commercial Bank AG (HCOB) erzielt im Jahr 2020 ein Ergebnis vor Steuern von 257 (Vorjahr: 77) Mio. Euro und belegt damit in einem herausfordernden Umfeld ihre umsichtige Geschäftspolitik und Widerstandsfähigkeit. Die exzellente Kapital-ausstattung verbesserte sich nochmals signifikant und die Bilanzqualität wurde durch frühzeitiges De-Risking abgesichert, so dass sie – trotz negativer Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die gesamte Wirtschaft – auf solidem Niveau gehalten wurde. In allen Bereichen der Transformationsagenda wurden wichtige Erfolge erzielt und das geschärfte Geschäfts-modell als kommerzieller Spezialfinanzierer mit den Schwerpunkten Projektfinanzierung von Erneuerbaren Energien und Infrastruktur, Commercial Real Estate, Shipping, Diversified Lending und fokussiertem Corporate Banking trägt Früchte.

Zu dem sehr guten Gesamtergebnis trugen verbesserte operative Margen aus dem Kunden-geschäft und der Aufbau neuer Geschäftslinien ebenso bei wie sinkende Refinanzierungs- kosten und ein deutlich reduzierter Verwaltungsaufwand. Die Mitarbeiterzahl reduzierte sich planmäßig auf 1.122 (31.12.2019: 1.482, Vollzeitarbeitskräfte). Das Ergebnis wurde auch durch Erträge aus dem Verkauf von Liegenschaften im Rahmen der Gebäudestrategie beeinflusst. Mit Blick auf die scharfe Rezession im Zuge der COVID-19-Pandemie wurde die Risikovorsorge zur Abschirmung der Portfolien kräftig angehoben, während die Coverage-Ratios auf solidem Niveau gehalten wurden. Die HCOB hat frühzeitig, bereits im Vorfeld der aktuellen Rezession, mit dem Umbau ihrer Bilanz begonnen und einhergehend mit einem sehr vorsichtigen Neugeschäft die Bilanzsumme um knapp 30% reduziert. Daneben wurde rund ein Viertel der Risikoaktiva abgebaut und die CET1-Kapitalquote auf starke 27,0% (31.12.2019: 18,5%) verbessert.

„Für den Erfolg unserer tiefgreifenden Transformation war das von der Corona-Pandemie dominierte Jahr 2020 bedeutend und das exzellente Ergebnis der HCOB zeigt, dass wir den strategisch richtigen Weg eingeschlagen haben. Mit dem bereits in 2019 begonnenen und in der Pandemie forcierten Abbau von Risikopositionen ist es uns gelungen, die gute Qualität unseres Kreditbuchs in einem schwierigen Umfeld zu halten und das Kapital noch einmal deutlich zu stärken. Zudem wird die HCOB stetig effizienter und profitabler, sodass wir nach zwei Dritteln unserer Transformation wichtige Ziele erreicht haben und bei einigen sogar weiter sind als erwartet. Damit verfügen wir über eine gute Basis für den Ausbau unserer strategischen Optionen am deutschen Bankenmarkt“, sagte Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial Bank AG. „Wir werden unseren Kurs konsequent fortsetzen, um als kapitalstarke und robuste Geschäftsbank Entwicklungschancen nutzen und flexibel agieren zu können.“

Profitabilität erhöht – starker Zinsüberschuss – positive Einmaleffekte

Das Ergebnis vor Steuern (IFRS) lag nach vorläufigen Berechnungen in einem heraus-fordernden Marktumfeld bei 257 (77) Mio. Euro. Zu diesem sehr guten Ergebnis trugen das margenstärkere operative Geschäft ebenso bei wie das konsequente Kostenmanagement und Einmaleffekte. Nach Steuern weist die Bank ein Konzernergebnis von 102 (12) Mio. Euro aus. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich – auch unterstützt durch Einmaleffekte – auf 42% (31.12.2019: 69%).

Der Gesamtertrag stieg auf 656 (463) Mio. Euro und wurde im Wesentlichen von dem – trotz spürbar kleinerer Bilanzsumme – deutlich gestiegenen Zinsüberschuss in Höhe von 629 (321) Mio. Euro getragen. Besonders erfreulich entwickelten sich die hierin enthaltenen nachhaltigen Erträge aus dem operativen Geschäft, die im Zuge der rentabiltätsorientierten Geschäftssteuerung um rund ein Fünftel gesteigert wurden. Daneben profitierte der Zinsüberschuss von günstigeren Refinanzierungskosten und Bewertungseffekten bei Hybriden Finanzinstrumenten in Höhe von 72 Mio. Euro, im Vorjahr belasteten die Neubewertungen deutlich mit -181 Mio. Euro.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis steuerte mit 205 (133) Mio. Euro einen bedeutsamen Anteil zum Ergebnis bei. Hierin sind rund 150 Mio. Euro Gewinn aus dem Verkauf diverser Immobilien enthalten, die im Rahmen der Gebäudestrategie des Transformationsprogramms und mit Blick auf die kleiner werdende Bank erfolgreich veräußert wurden.

Solide Kreditqualität – exzellente Kapitalausstattung – Risikovorsorge belastet

Der Erfolg der frühzeitig begonnenen De-Risking-Strategie wird in dem von der Pandemie massiv beeinflussten Jahr 2020 auch in der NPE-Quote sichtbar, die mit 1,8% (31.12.2019: 1,8%) und trotz deutlich verringerter Bilanzsumme auf solidem Vorjahresniveau gehalten wurde. Die Abdeckungsquote (NPE Coverage Ratio auf Basis von Stage 3 Einzelrisikovorsorge) für die leistungsgestörten Kredite lag zum Jahresultimo bei soliden 48% (31.12.2019: 57%), inklusive Sicherheiten liegt die Quote bei 118%. Darüber hinaus verfügt die HCOB über einen substanziellen Bestand an Covid-bedingten Portfoliowertberichtigungen, so dass sich unter Berücksichtigung aller Abdeckungs-Komponenten eine sehr hohe Gesamt-Abdeckungsquote von 158% und damit ein erheblicher Puffer für die Abfederung weiterer potenzieller negativer COVID-19-Einflüsse ergibt.

Mit dem risiko- und rentabilitätsorientieren Abbau von Krediten wurde das Geschäftsvolumen erheblich zurückgefahren: Die Bilanzsumme sank um knapp 30% auf 33,8 (47,7) Mrd. Euro, die Risikoaktiva (RWA) wurden um gut ein Viertel auf 15,5 (21,0) Mrd. Euro reduziert.

Mit dieser spürbaren Entlastung der Risikoaktiva hat sich die Kapitalausstattung der HCOB auf hohem Niveau noch einmal signifikant verbessert: Die CET1-Kapitalquote stieg auf exzellente 27,0% (31.12.2019: 18,5%) und liegt damit deutlich über dem Niveau anderer nationaler und internationaler Banken. Auch die sehr solide Leverage Ratio von 12,2% (31.12.2019: 8,2%) belegt die robusten Kapitalpositionen der Bank.

Die HCOB setzte ihre konservative Risikovorsorgepolitik fort und bildete, unter anderem mit Blick auf die andauernde Pandemie, Netto-Riskovorsorge in Höhe von -188 (11) Mio. Euro, wenngleich die bisherigen konkreten Ausfälle moderat waren.

Kostenprogramm greift – selektives Neugeschäft – verbesserte Margen

Das konsequent fortgesetzte Kostenmanagement entfaltet weiter Wirkung: Trotz zukunfts-gerichteter Investitionen in die IT-Infrastruktur sank der Verwaltungsaufwand um rund 12% auf -365 (-413) Mio. Euro und liegt damit im Plan. Die Mitarbeiterzahl verringerte sich planmäßig zum Jahresende um 360 auf 1.122 Vollzeitarbeitskräfte (VAK), damit ist die Bank für das Zielbild 2022 mit rund 700 Vollzeit-Beschäftigten auf einem guten Weg. Die notwendigen Rückstellungen für die umfangreiche Reduzierung der VAK, von Ende 2018 bis zum Jahr 2022 um rund 60%, wurden bereits in den Abschlüssen 2018/2019 vollständig verarbeitet.

Im Rahmen der geschärften Geschäftsstrategie wurde das Neugeschäft selektiv, nach klaren Risiko-/Ertragsvorgaben gesteuert und blieb mit 2,9 (7,2) Mrd. Euro erwartungsgemäß unter Vorjahr. Das Neugeschäft trug zu der erfreulichen Entwicklung der Netto-Zinsmargen im gesamten Portfolio bei.

Die Bank veröffentlicht ihren vollständigen und finalen Jahresbericht voraussichtlich am 1. April 2021.






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