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05.02.2020 Mieterstrom im Betreuten Wohnen

Alters- und Pflegeimmobilien sind gefragt wie nie – bei Investoren, genauso wie bei Bewohnern. Angetrieben von der demografischen Entwicklung werden intensiv neue Gebäude gebaut und Bestandsimmobilien saniert, modernisiert und erweitert, um dem Bedarf gerecht zu werden. Laut Pflegereport 2019 der Barmer Krankenkasse ist jede dritte betreute Wohnanlage bzw. Pflege-Wohngemeinschaft in den vergangenen zehn Jahren entstanden. Rund ein Drittel der Bauprojekte im Pflegemarkt ist gemäß Pflegedatenbank derzeit einer betreuten Wohnform zuzuordnen. Angesichts der Hochrechnungen des Familienministeriums, das bis 2050 von rund 4,5 Millionen Pflegebedürftigen ausgeht, wird der Immobilienmarkt in dieser Branche deutlich wachsen. Diese Entwicklung kann den Mieterstrommarkt beflügeln. Schließlich bieten sich durch die lokale Energieversorgung Immobilienbesitzern, Betreibern und Bewohnern viele Vorteile.
Chancen durch Mieterstromversorgung.

Sinkende Energiekosten, sinkende Preise für Photovoltaikanlagen und Speicher sowie neue mögliche Serviceleistungen, die sich durch eine vernetzte, dezentrale Stromversorgung ergeben, treiben die Nachfrage nach Mieterstrom für Seniorenwohnheime.

Robert Auer, Geschäftsführer der Domizilium Unternehmensgruppe, weiß aus Erfahrung von über 2.700 entwickelten Seniorenwohn- und Pflegeplätzen: „Der Energiebedarf von Wohn- und Pflegeheimen für Senioren ist verglichen zum klassischen Wohnungsbau hoch. Nicht nur Wohn- und Gemeinschaftsräume müssen beheizt werden, auch Angebote wie Pflegebäder und Bewegungsräume sowie insgesamt das höhere Wärmebedürfnis älterer Menschen verursachen einen hohen Wärmeverbrauch. Auch Großküchen und Wäscherei etc. steigern den Stromverbrauch.“ Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern, erklärt: „Ganzheitliche Mieterstrommodelle inklusive Wärmeversorgung sind für Betreute Wohnanlagen und Pflegeheime entsprechend wirkungsvoll in Sachen Kosten- und Energieeffizienz.“ Auch würden so die Kriterien hoher Fördermöglichkeiten wie zum Beispiel KfW 40 Plus leichter erfüllt, was den Bau der Anlagen unterstütze. Nach dem aktuellen Entwurf des Gebäudeenergiegesetz sollen ferner die Stromerzeugung mit Photovoltaikanlagen und die sektorenübergreifende Nutzung dieses Stroms stärker unterstützt werden.

„Für uns ist eine moderne und ökologisch nachhaltige Energieversorgung mit Mieterstrom und Wärme eine wichtige Zukunftsinvestition, gerade mit Blick auf die Bewohner“, betont Robert Auer. Ihre monatliche Rente ist typischerweise geringer als das frühere Einkommen aus Erwerbstätigkeit und entsprechend bedeutsam sind für sie die Wohnkosten, an denen die Energieausgaben einen hohen Anteil haben.
Gleichzeitig eröffnen sich durch smartes Energiemanagement neue Angebote im Bereich des Smart Home und des Ambient Assisted Living (AAL). „Dezentrale Versorgungslösungen bieten für alle, für den Investor, den Immobilienbesitzer, den Betreiber und die Bewohner gleichermaßen Vorteile“, bilanziert Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers und Mieterstrom-Dienstleisters Polarstern. Auch zeige das Mieterstromprojekt, dass Mieterstrom nicht nur für klassische Mehrfamilienhäuser interessant sei, sondern genauso für seniorengerechte Wohnangebote.

Die Domizilium Unternehmensgruppe plant und realisiert derzeit bundesweit zehn bauähnliche Einrichtungen des Betreuten Wohnens mit angeschlossener Pflegeeinrichtung und Mieterstromversorgung. Bei der Konzeption von Mieterstrom inklusive Wärmeversorgung arbeitet Domizilium mit dem Öko-Energieversorger und Mieterstrom-Dienstleister Polarstern zusammen. Das Unternehmen übernimmt auch die Energieversorgung.

Ideale Voraussetzungen für Mieterstrom

Die baulichen Voraussetzungen von Betreuten Wohnheimen sind sehr gut für die dezentrale Energieversorgung geeignet: Wohn- und Pflegegebäude verfügen in der Regel über große Dachflächen – die mit steigender Gebäudegröße zunehmen. Das Verbrauchsprofil ist gekennzeichnet von einem ganzjährig hohen Strombedarf am Tag und auch der Heizenergiebedarf ist vergleichsweise hoch.

Beispiel: Mieterstrom für Betreutes Wohnen mit Pflegeeinrichtung in Franken.
Aktuell baut Domizilium unter anderem eine betreute Wohneinrichtung im unterfränkischen Karlstadt mit 6.600 Quadratmetern Geschossfläche, 85 Wohneinheiten sowie Tagespflege, Therapieräume, Dienstleistungsangebote wie Kosmetik und einen ambulanten Dienst. Zur Energieversorgung wurden eine Solaranlage mit insgesamt rund 90 Kilowatt, ein Blockheizkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 20 Kilowatt und ein Gewerbespeicher mit 20 Kilowattstunden installiert. Mit dieser Anlagenkonstellation und dem Energiebedarfsprofil wird im Gebäude eine vergleichsweise hohe Direktverbrauchsquote erzielt: 77 Prozent des Solarstroms und 86 Prozent des Stroms aus dem BHKW werden direkt vor Ort zur Energieversorgung genutzt. Die Mieter sparen so voraussichtlich 15 Prozent ihrer Stromkosten verglichen zum örtlichen Grundversorgertarif.

„Wir schaffen bezahlbare Wohnangebote für Bürger mit durchschnittlichem Einkommen“, sagt Robert Auer. Die Wohnungen seien technisch fortschrittlich ausgestattet mit Fußbodenheizung, Schiebetüren, AAL-Angeboten wie beispielsweise einem passiven Notrufsystem sowie einem zukunftsweisenden Energiekonzept.
Domizilium erhält für den Bau eine Förderung nach KfW 40 Plus. Die Photovoltaikanlage, die im Zuge des Mieterstrom-Contractings durch den Mieterstrom-Dienstleister Polarstern installiert und betrieben wird, bekommt die Mieterstrom-Direktförderung.

Das Beispiel zeige, dass Mieterstrom energieeffizientes Bauen nicht mehr zwangsweise teurer mache, sondern vielmehr die betrieblichen Energiekosten senke und neue Service-, Einnahme- und Finanzierungsfelder eröffne, betont Florian Henle von Polarstern.

Umfassende Projektbetreuung über Contracting

Realisiert wird die lokale Energieversorgung über ein Contractingmodell. Damit haben Bauherr und Betreiber einen einzigen Ansprechpartner für die gesamte Energieversorgung. „Wird die Strom- und die Wärmeversorgung in einem Contractingkonzept zusammengeführt, sind die erzielbaren Kostenvorteile höher als bei singulärer Versorgung“, betont Florian Henle. Für Robert Auer von Domizilium sind außerdem die im Zuge des ganzheitlichen Contractings möglichen Abrechnungssysteme und das übergreifende Energiemonitoring entscheidende Argumente für das Mieterstrommodell. Auch die Ersatzstromversorgung über den Batteriespeicher stellt einen wesentlichen Vorteil dar.






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