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17.04.2019 WiredScore startet in München: Büroimmobilien im digitalen Zeitalter

Nach Berlin, Frankfurt, Köln/Düsseldorf und Hamburg hat das PropTech-Unternehmen WiredScore, Entwickler des gleichnamigen Bewertungssystems für die digitale Infrastruktur und Konnektivität von Gewerbeimmobilien, nun auch seinen Markteintritt in München bekanntgegeben. Das Unternehmen hat dort nun 15 Bestandsgebäude und Bauvorhaben in der Zertifizierung. Im Rahmen einer Abendveranstaltung in der Alten Akademie wurden die digitalen Vorreiter der bayerischen Landeshauptstadt vorgestellt und das Thema „Der Nutzer im Mittelpunkt – Büroimmobilien im digitalen Zeitalter“ bei einer Podiumsdiskussion beleuchtet.

Rasante technologische Entwicklungen, allen voran die Einführung von Cloud-basierten Anwendungen, haben die Arbeitswelt in den vergangenen Jahren stark verändert – und damit auch die Anforderungen der Nutzer an Büroimmobilien. Dies betrifft Konnektivitätsbedürfnisse genauso wie die Nachfrage an zusätzlichen Services. „Immobilienunternehmen, die dauerhaft erfolgreich sein wollen, müssen konsequent aus der Nutzerperspektive denken“, sagte Johannes Nußbaum, Head of Innovation & Corporate Development bei Art-Invest Real Estate und Geschäftsführer von smartengine | wtec bei der Podiumsdiskussion. „Wir haben uns beispielsweise den Prozess eines Mietvertragsabschlusses aus der Perspektive des Mieters angesehen. Dabei ist klar geworden, dass aus Sicht des Kunden andere Aspekte im Vordergrund stehen als aus Sicht des Vermieters. Sie reichen vom Umzugsmanagement über Möbelbeschaffung bis zum Thema Change Management.“ Art-Invest Real Estate entwickelt dazu aktuell ein Space-as-a-Service-Konzept, um für die Mieter ein Gesamtpaket an Dienstleistungen rund um die Büroimmobilie anzubieten.

Auch bei der Commerz Real wird an neuen Bürokonzepten gearbeitet. „Wir haben unser eigenes Digital-Werk gegründet, in dem wir New Work erst einmal an uns selbst testen,“ erläuterte Jens Böhnlein, Global Head of Office and Industrial. „Nur so können wir dann auch die von uns gemanagten Immobilien nutzerfreundlicher machen.“ Als weiteren wichtigen Aspekt sieht er die Schaffung von mehr Transparenz bei den Nebenkosten. „Mieter wollen sehen, was genau in der Immobilie passiert um die Möglichkeit zu haben, selbst an den Stellschrauben bei der Nebenkostenabrechnung drehen zu können.“

Für Christian Meister, Managing Director von Hines, liegt ein weiterer Schlüssel zum Erfolg moderner Immobilien in der Schaffung von größtmöglicher Flexibilität. „Die Zyklen werden immer kürzer und wir können heute nicht vorhersehen, was in fünf Jahren State-of-the-Art sein wird“, so Meister. „Deshalb müssen wir adaptive Systeme schaffen, auf die man bei Bedarf anpassen kann.“ Moderne Technologien und erstklassige Konnektivität seien dabei wichtige Bausteine.

Eine notwendige Grundlage für nahezu alle genannten Anwendungen sei die digitale Infrastruktur einer Immobilie, erklärte Sebastian Kohts, Geschäftsführer und Director Business Development bei WiredScore. „Eine schnelle Internetverbindung und Mobilfunkempfang im gesamten Gebäude sollte eigentlich längst Standard sein. Wir sehen im Rahmen unserer Zertifizierung aber immer wieder, dass längst nicht alle Möglichkeiten am Standort auch genutzt werden.“

Wie wichtig eine schnelle und sichere digitale Infrastruktur ist, zeigt auch eine Umfrage der IHK München aus dem vergangenen Jahr. Darin gaben rund 40% der befragten Unternehmen aus München und Oberbayern an, dass die aktuelle Festnetz- und Mobilfunkinfrastruktur nicht ausreichend sei. Sollte der Status quo bestehen bleiben, sehen rund 45% der Unternehmen ihre Expansionspläne gefährdet, rund 14% rechnen damit, Aufträge ablehnen zu müssen und 8% halten ihre aktuelle Breitbandversorgung für existenzgefährdend. „Dabei geht es nicht nur um die Schnelligkeit bei der Datenübertragung, sondern auch um Ausfallsicherheit“, fügte Kohts hinzu. Genau diese Aspekte werden im WiredScore-Zertifizierungsprozess geprüft und dann sowohl für Eigentümer als auch Mieter transparent gemacht.

„Die veränderte Arbeitswelt ist längst auch in unserer Kanzlei angekommen“, sagte Dr. Dirk Brückner, Rechtsanwalt bei GSK Stockmann. „Cloud-basierte Anwendungen sind mittlerweile so sicher, dass selbst Anwälte darauf zurückgreifen. Das führt mit allen anderen Anwendungen zu einem erheblichen Daten aufkommen im Terabyte Bereich.
Abschließend bemerkte Meister, dass die Immobilienbranche bei vielen Digitalthemen immer noch nur an der Oberfläche kratze: „Die Generation der Millennials wird uns da noch gründlich einheizen – und das ist gut so. Wir dürfen nicht in Selbstgefälligkeit verfallen sondern müssen kontinuierlich dazulernen.“ Böhnlein ergänzte: „Die Branche muss vor allem Mut beweisen und auch mal gegen Sturm und Wellen anstehen.“

Folgende Gebäude im Raum München sind bzw. werden aktuell WiredScore zertifiziert, um sich gezielt auf die beschriebenen Veränderungen vorzubereiten:

- ATLAS von Art-Invest Real Estate
- Cube von Catella in Taufkirchen
- DAVANTO von Bayerische Hausbau
- DIE MACHEREI | M1 &, M2 &von Art-Invest Real Estate
- DIE MACHEREI | M6 (Inkubator) von Art-Invest Real Estate
- HighLight Towers von Commerz Real
- Kustermann Park mit dem Brinell Haus und dem Rockwell Haus von BlackRock
- Landshuter Allee 8-10 von LaSalle Investment Management
- LICHTWERK von Allgemeine SÜDBODEN und Infrared Capital Partner
- Nymphenburger Straße 3 von Nuveen Real Estate
- OBC – Olympia Business Center von Europa Capital und Bayern Projekt
- OSKAR von Hines
- Prannerstraße 4 von Bayerische Hausbau
- Seidlforum von Commerz Real
- ZielstattQuartier von Allgemeine SÜDBODEN und Infrared Capital Partners







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