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26.02.2019 Mit Implenia entsteht ein multinational führender Baudienstleister

Implenia verzeichnet im Geschäftsjahr 2018 ein starkes Wachstum, die Profitabilität leidet jedoch unter den im Dezember kommunizierten Problemen
Im Geschäftsjahr 2018 hat die Gruppe ein starkes Wachstum auf Umsatz- und Produktionsleistungsebene erzielt. Der konsolidierte Umsatz liegt bei CHF 4364 Mio. (im Vergleich zu CHF 3859 Mio. im Vorjahr). Dazu haben insbesondere das Segment Infrastructure, aber auch die Segmente International und Schweiz beigetragen. Auch das Segment Development hat erneut eine erfreuliche Leistung erzielt.

Die Profitabilität wurde aufgrund der im Dezember angekündigten Wertberichtigungen deutlich belastet. Das EBITDA beträgt CHF 89,7 Mio. (2017: CHF 173,8 Mio.). Das EBIT der Geschäftsbereiche exkl. PPA notiert bei CHF 40,6 Mio. (2017: CHF 103,2 Mio.) und liegt damit im Rahmen der Ende 2018 kommunizierten Bandbreite.

Der operative Cashflow ist positiv ausgefallen, trotz einer schnelleren Bezahlung von Kreditoren im tiefen dreistelligen Millionenbereich zur Stärkung von strategischen Partnerschaften. Die Eigenkapitalquote beträgt 20,5% und ist im Branchenvergleich weiterhin solide.

Im Zuge der Weiterentwicklung der Strategie hatte die Überprüfung der unternehmerischen und wirtschaftlichen Risiken Probleme in vereinzelten Einheiten und Projekten offengelegt – dies insbesondere in Norwegen, Südbaden sowie bei einer Tochtergesellschaft von Implenia Construction Germany in Polen. Die Ursachen sind mitunter strukturelle Defizite wie nicht durchgängig standardisierte Prozesse, eine fragmentierte Systemlandschaft oder unzureichende bereichsübergreifende Zusammenarbeit.

Die Behebung dieser Probleme ist im Gang und darüber hinaus wurden keine zusätzlichen materiellen Schwierigkeiten identifiziert

Noch während der Weiterentwicklung der Strategie wurde mit der Erarbeitung und Umsetzung von Sofortmaßnahmen für die erkannten Probleme begonnen. Diese beinhalten zum Beispiel ein verstärktes Augenmerk des Topmanagements auf einzelne Kernprojekte, verbesserte Projektrisiko- und Kontrollprozesse, eine engere bereichsübergreifende Zusammenarbeit und eindeutige Verantwortlichkeiten. Die Überprüfung der unternehmerischen und wirtschaftlichen Risiken hat keine weiteren materiellen Probleme hervorgebracht, als die bereits Anfang Dezember 2018 Kommunizierten.

Die Märkte von Implenia bieten attraktive Opportunitäten, welche die weiterentwickelte Strategie nutzen wird

Die fortschreitende Urbanisierung und erhöhten Mobilitätsbedürfnisse bieten Wachstumsperspektiven. Die Heimmärkte von Implenia profitieren mit ihren attraktiven urbanen Regionen sowie einem hohen Bedarf an Erneuerung von Gebäuden und Infrastruktur von diesen Opportunitäten.

Zudem ist die Bauindustrie im Umbruch. Implenia geht von einer weiteren Konsolidierung und Internationalisierung der immer noch stark fragmentierten Industrie aus, wobei auch in Zukunft kleinere Unternehmen erfolgreich Nischen besetzen werden. Es zeichnet sich zudem eine stärkere Industrialisierung mit vermehrter Verwendung modularer Bauteile und deren Fabrikation außerhalb der Baustelle ab. Weiter verändert die Digitalisierung die Art wie gebaut wird, und Kunden fragen vermehrt nach nachhaltigen und integrierten Gesamtlösungen sowie Beratungsdienstleistungen. Diese Veränderungen wird Implenia mitprägen und zu ihrem Vorteil nutzen.

Zur Nutzung dieser Opportunitäten hat Implenia die Strategie weiterentwickelt. Die Vision von Implenia ist es, ein multinational führender Baudienstleister zu sein. Die Mission von Implenia ist es, mit und für Menschen nachhaltig Immobilien zu entwickeln sowie Gebäude und Infrastruktur zu bauen, um deren Bedürfnisse an modernes Wohnen, Arbeiten und Reisen zu erfüllen.

Dazu konzentriert sich Implenia auf vier strategische Prioritäten. Erstens wird die Gruppe ein Portfolio mit attraktiven Geschäften betreiben (Entwicklung, Hochbau, Tiefbau und Spezialitäten). In jedem dieser Geschäfte wurden mehrere Stoßrichtungen definiert, um über die Zeit Leistungen anzubieten, die sich von der Konkurrenz abheben. Zweitens wird der Fokus auf profitables Wachstum gelegt. Dazu setzt Implenia ein umfassendes «Operational Excellence»-Programm um, welches Initiativen wie durchgehende «Value Assurance» (früher «Risk Management») und Einkauf umfasst. Drittens verstärkt die Gruppe den Fokus auf Innovation durch mehrere Maßnahmen und organisatorische Anpassungen, wie zum Beispiel der Schaffung eines Innovation Hubs. Und viertens wird Implenia die Attraktivität als Arbeitgeber weiter erhöhen. Dazu hat Implenia fünf Werte – Exzellenz, Kollaboration, Agilität, Integrität und Nachhaltigkeit – neu definiert und setzt gezielt Initiativen um, wie zum Beispiel die Verstärkung des Talent-Management-Systems.

Zur Umsetzung der Strategie passt Implenia die Organisation an und verstärkt die Geschäftsleitung

In Zukunft organisiert sich Implenia in unternehmerischen Divisionen sowie globalen Funktionen und einem Kompetenzzentrum. Die neue Geschäftsleitung – das Implenia Executive Committee – setzt sich wie folgt zusammen. Neben André Wyss (CEO) baut die Gruppe mit Adrian Wyss (Leiter Division Entwicklung und Leiter Division Spezialitäten a.i.), Jens Vollmar (Leiter Division Hochbau), René Kotacka (Leiter Division Tiefbau), German Grüniger (General Counsel) und Matthias Jacob (Head Country Management) auf erfahrene interne Führungspersönlichkeiten mit starken Leistungsausweisen in ihren Bereichen. Für die Positionen CFO und CHRO hat die Gruppe mit Marco Dirren (zuvor SBB) und Christelle Beneteau (zuvor LafargeHolcim) zwei Zugänge mit langjähriger Erfahrung in für Implenia relevanten Bereichen gewonnen. Sie übernehmen ihre neuen Aufgaben ab 1. Mai 2019.

Mit Beat Fellmann, CFO, verlässt ein Geschäftsleitungsmitglied die Gruppe, welches Implenia über lange Zeit maßgeblich geprägt hat. Er hat CEO André Wyss bereits vor einiger Zeit über seine Überlegungen informiert, die berufliche Laufbahn nach über zehn Jahren als CFO und Leiter Corporate Center von Implenia allenfalls neu auszurichten und sich auf bestehende und neue Tätigkeiten außerhalb der Gruppe zu konzentrieren. Nach seinem heutigen Ausscheiden aus der Geschäftsleitung wird er uns noch weiter zur Verfügung stehen, um eine optimale Übergabe sicherzustellen.

Dazu ergeben sich weitere Änderungen in der Geschäftsleitung. Christof Gämperle, Geschäftsbereichsleiter Österreich & Rumänien, wird Implenia verlassen, seine Funktion bis dahin aber interimistisch weiterführen. Aus der erweiterten Geschäftsleitung scheiden Thomas Foery, Leiter Human Resources, und Stefan Roth, Geschäftsbereichsleiter Construction Germany, aus. Thomas Foery wird seine Funktion interimistisch weiterführen und eine reibungslose Übergabe garantieren. Stefan Roth wird sich Aufgaben außerhalb von Implenia widmen. André Métral, Geschäftsbereichsleiter Bau Schweiz, scheidet aus der Geschäftsleitung aus. Er bleibt Implenia erhalten und behält seine aktuelle Rolle. Implenia dankt allen ausscheidenden Kollegen für ihre Bemühungen der letzten Jahre.

Implenia bestätigt die früher gemachten Aussagen zu den mittelfristigen Gewinnerwartungen

Mittelfristig bestätigt die Gruppe das Ziel von einer EBITDA-Marge zwischen 5,25% und 5,75%. Implenia will profitabel wachsen und in den Märkten Marktanteile gewinnen.

2019 ist ein Übergangsjahr, in dem es gilt, das Geschäft zu stabilisieren und die Voraussetzungen für ein profitables Wachstum zu schaffen. Implenia erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen EBITDA von über CHF 150 Mio. vor Investitionen in die Strategieumsetzung. Diese Investitionen werden momentan auf rund CHF 20 Mio. geschätzt.

Die der Generalversammlung vorgeschlagene Dividende beträgt CHF 0.50 je Aktie

Obwohl das Jahresresultat 2018 die Erwartungen nicht erfüllen konnte, steht Implenia auf einem soliden Fundament. Der Verwaltungsrat hat deshalb entschieden, der Generalversammlung der Implenia AG vom 26. März 2019 die Zahlung einer reduzierten Dividende von CHF 0.50 je Aktie (2017: CHF 2.00 je Aktie) zu beantragen. Dies erlaubt, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um die neue Strategie auf eine gute Basis zu stellen.






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