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12.07.2018 Minol-ZENNER-Gruppe übernimmt Brunata International

Minol-ZENNER expandiert – und geht dazu sozusagen zurück in die Zukunft. Das dänische Unternehmen Brunata International wird Teil der Gruppe. Einen entsprechenden Vertrag haben beide Seiten am 8. Juli in Kopenhagen unterzeichnet. Damit übernimmt Minol in einem gewissen Sinne die eigene Keimzelle, denn das Kerngeschäft von Minol, die Heizkostenabrechnung, entstand aus der 1952 gegründeten Brunata Wärmemesser Werner Lehmann GmbH & Co. in Stuttgart als Lizenznehmerin der dänischen Brunata. Seit dieser Zeit sind die beiden Unternehmen kontinuierlich in Kontakt. „Mit der Übernahme von Brunata International durch die Minol-ZENNER-Gruppe kommt wieder zusammen, was zusammen gehört“, sagt Eva Fischer Hansen, Vorstandsvorsitzende von Brunata. „So können wir weiterhin ein Familienunternehmen bleiben, mit starken Wurzeln und einer klaren Wachstumsstrategie.“

Die Minol-Brunata-ZENNER-Gruppe ist nun europa- und weltweit der drittgrößte Anbieter von Submetering-Lösungen. Mit der Übernahme nimmt die Gruppe auch auf dem skandinavischen Markt eine führende Position ein und baut mit rund 600.000 zusätzlichen Wohneinheiten das Geschäft auf weitere europäische Länder aus. Wobei die Heizkostenabrechnung längst nicht mehr der alleinige Fokus der Gruppe ist: Sie setzt inzwischen auf die Vernetzung von Immobilien und der Mess- und Gebäudetechnik über Funk und das Internet der Dinge.

Minol-ZENNER beschäftigt weltweit 3.200 Mitarbeiter und hat 2017 einen Umsatz von rund 322 Millionen Euro erwirtschaftet. Brunata International bringt nun weitere 300 Mitarbeiter europaweit und einen Umsatz von 40 Millionen Euro ein. Alle Mitarbeiter der Brunata und die Geschäftsführung werden übernommen, das Unternehmen firmiert auch künftig unter dem gleichen Namen. „Wir sind schon immer Minol-Brunata“, sagt Alexander Lehmann, Geschäftsführer von Minol. „Diese Übernahme ist daher ein logischer Schritt. Er macht nicht nur die firmenhistorische Verbindung beider Unternehmen deutlich, er hilft uns auch, unsere Position auf den internationalen Märkten weiter auszubauen.“

Digitalisierung der Immobilien- und Versorgungswirtschaft

Die Übernahme steht im Zeichen zweier Strategien, die Minol-ZENNER seit einigen Jahren verfolgt: Digitalisierung und Wachstum – sowohl organisch als auch durch Beteiligungen, Neugründungen und Übernahmen. „Wir unterstützen die Immobilien- und Versorgungswirtschaft weltweit, ihre Prozesse zu digitalisieren und Szenarien wie Smart Metering, Smart Living und Smart City in die Praxis umzusetzen“, bringt Alexander Lehmann die Mission der Unternehmensgruppe auf den Punkt. Long Range Wide Area Networks (LoRaWAN) schaffen dafür die strukturellen Voraussetzungen. Sparsam im Umgang mit Energie und groß in der Reichweite vernetzt das LoRaWAN Verbrauchszähler und viele andere mit Sensoren ausgestattete Objekte in Gebäuden und Städten. Das ermöglicht webbasierte Anwendungen für Endverbraucher, Immobilienverwalter, Energieversorger und Städte. Das Monitoring sowie die Steuerung und Abrechnung des Energieverbrauchs sind auf dieser Basis genauso möglich wie Smart-City-Anwendungen – also intelligente Entsorgungs-, Beleuchtungs- und Parksysteme oder Verkehrssicherheits-Lösungen.

Bereit für den Smart Meter Rollout

Und die Vernetzung dieser Technologien steht erst am Anfang. Die EU-Richtlinie zur Energieeffizienz (EED) wurde kürzlich verabschiedet. Auch hier profitiert Minol von den Erfahrungen des dänischen Unternehmens, weil auch hierzulande etwa installierte Zähler und Kostenverteiler ab 2020 möglichst fernablesbar sein sollen, um die Hausbewohner regelmäßig über ihren Energieverbrauch informieren zu können. Dänemark hat hier eine Vorreiterrolle: Hier wurde die neue EED bereits in großen Teilen umgesetzt, und die Bewohner können schon jetzt tagesaktuell ihren Energieverbrauch einsehen. „Dänemark ist im Bereich der grünen Energie, der Energieeinsparung und des Energiemanagements uns weit voraus. Der Smart Meter Rollout, der uns in Deutschland erst noch bevorsteht, ist hier längst über die Bühne. Von diesen Erfahrungen können wir natürlich profitieren“, sagt Alexander Lehmann.

Warum Minol und Brunata International gut zusammenpassen

Brunata hält wie Minol wichtige Patente im Bereich der Heizkostenverteiler und hat in ihrer mehr als hundertjährigen Geschichte oft Pionierarbeit geleistet – beispielsweise als einer der ersten Anbieter von Heizkostenverteilern. Heute hat das von der Familie Fischer Hansen geführte Unternehmen zwei Schwerpunkte, zum einen Verbrauchsdaten, zum anderen Gebäudedaten etwa zum Raumklima. Das Unternehmen bietet Hausbewohnern, -eigentümern und Verwaltern eine Fülle von Online-Services, um den Wasser-, Wärme- und Stromverbrauch in Gebäuden transparent zu machen, Feuchtigkeitsprobleme und Einsparpotenziale aufzudecken und so den Energieverbrauch spürbar zu senken.

Auf Wachstumskurs im IoT-Umfeld

Als Teil der Digitalisierungsoffensive hat die Minol-ZENNER-Gruppe zuletzt Anteile an mehreren Unternehmen mit IoT- und Software-Fokus übernommen. Seit 2017 ist sie am Schweizer IoT-Lösungsanbieter TrackNet und an SmartMakers in Karlsruhe beteiligt. Im gleichen Jahr wurden die ZENNER IoT Solutions in Hamburg und die ZENNER Connect AG in der Schweiz gegründet. ZENNER übernahm die Mehrheit an dem Mannheimer IT-Spezialisten Hessware und den Geschäftsbereich Energie des italienischen Spezialisten für smarte Gaszähler Alfa Centauri S.p.A. Seit 2018 hält Minol Anteile an der Sykosch AG, die Cloud-Computing-Lösungen für Unternehmen in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft entwickelt. Als Gruppe bietet Minol-Brunata-ZENNER damit komplette IoT-Lösungen – von Zählern und Sensoren über die technische Infrastruktur zur Übermittlung der Daten bis hin zur sicheren, in Deutschland betriebenen IoT-Daten-Cloud inklusive Big-Data-Management und Software-Plattformen und Applikationen zur konkreten Nutzung der Daten.








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