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28.03.2017 IBB: Top Neugeschäft in der Immobilien- und Stadtentwicklung

Die IBB konnte die operativen Erträge im Geschäftsjahr 2016 mit 212,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (201,6) um 5,5 % steigern. Basis für dieses gute Ergebnis war ein Zinsüberschuss, der mit 123,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr zwar um 5 % abgenommen hat, sich aber erheblich besser behauptete, als zu erwarten war. Dazu kam - ähnlich wie im Vorjahr - ein Sondereffekt im Volumen von 82,5 Mio. Euro. Dabei handelt es sich um EU-Fördergelder, die nach richtlinienkonformer Verwendung als Zuschuss in die Erfolgsrechnung des Berichtsjahres einflossen. "Diese gute Ertragssituation, die bei den gegebenen Rahmenbedingungen alles andere als selbstverständlich ist, hat es uns ermöglicht, die Nettozuführung zur Vorsorgereserve nach § 340f HGB auf 35 Mio. Euro zu erhöhen und zusätzlich einen Berlin-Förder-Fonds im Volumen von 45 Mio. Euro einzurichten, über den wir die Leistung des Berlin-Beitrages künftig für den jeweils nächsten Doppelhaushalt absichern wollen", erläuterte der IBB-Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Allerkamp das Ergebnis.

Die Verwaltungsaufwendungen, die bereits im Vorjahr um 2,1 Mio. Euro gesenkt wurden, gingen im Berichtsjahr noch einmal um 1,3 Mio. Euro auf 80,0 Mio. Euro zurück, so dass unter dem Strich ein wirtschaftliches Ergebnis in Höhe von 52,5 Mio. Euro und - nach Abzug eines Berlin-Beitrags in Höhe von 28,7 Mio. Euro - ein Jahresüberschuss von 23,8 Mio. Euro stehen. Vom Jahresüberschuss sollen 12,5 Mio. Euro thesauriert und der Zweckrücklage zugeführt werden.

Dieses Ergebnis sei ein erheblicher Kraftakt und großer Erfolg, weil man sich nach wie vor in einem Niedrigzinsumfeld bewege, sagte Allerkamp. Auch in 2017 gebe es noch keine Anzeichen für eine nachhaltige Zinswende in Europa so dass der Ertragsdruck weiter anhalte.

Man werde den Sparkurs demzufolge weiter fortsetzen, kündigte Sonja Kardorf an, die im Vorstand der IBB unter anderem für Finanzen zuständig ist. So habe die IBB im Berichtsjahr ein bereichsübergreifendes "Digitalisierungsteam" installiert, das alle Abläufe von der Antragstellung und -verwaltung bis hin zur Dokumentation und Umsetzung der Kreditentscheidungen nach digitalen Optimierungspotenzialen durchsuche. Das werde perspektivisch die Wirtschaftlichkeit der IBB weiter erhöhen. "Schon jetzt ist die Bank durch die soliden Ergebnisse der letzten Jahre mit einem haftenden Eigenkapital (HGB) von 957 Mio. Euro (Vj.: 891 Mio. Euro) sehr gut aufgestellt und hat auch im Berichtsjahr die Gesamtkapitalquote auf 19,0 % (Vj.: 18,4 %) erneut verbessert", kommentierte Kardorf die wirtschaftliche Situation der IBB.

Steigerung der Finanzierungszusagen um gut 40 %

Mit Finanzierungszusagen über 1.727 Mio. Euro konnte die IBB in 2016 das Neugeschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr (1.217 Mio. Euro) um gut 40 % steigern. Die Finanzierungszusagen verteilten sich dabei zu nahezu gleichen Teilen auf die Geschäftsbereiche: mit 837 Mio. Euro entfielen 48 % auf die Wirtschaftsförderung und mit 890 Mio. Euro 52 % auf den Bereich Immobilien- und Stadtentwicklung. Dieses Ergebnis ist geprägt durch eine große Infrastrukturfinanzierung in Höhe von 571 Mio. Euro für den Flughafen Berlin Brandenburg (BER), die im Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung durchgeführt wurde.

Kräftig gestiegenes Neugeschäft in der Immobilien- und Stadtentwicklung

Im Geschäftsbereich Immobilien- und Stadtentwicklung lag das Finanzierungs-volumen mit 890 Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau (910 Mio. Euro). Besonders erfreulich ist hier ein kräftiger Anstieg des eigentlichen Neugeschäfts (ohne Umfinanzierungen von Bestandskunden) um gut 20 % von 650 Mio. Euro auf 793 Mio. Euro. Dabei legte die Neubauförderung besonders deutlich zu: mit 2.305 Wohnungen konnten mehr als doppelt so viele Wohnungen im Rahmen des IBB Wohnungsneubaufonds gefördert werden wie im Vorjahr (1.014) und die Zahl der insgesamt bewilligten Wohnungen ist von 2.949 auf 6.365 sogar noch deutlicher gestiegen. Insgesamt haben sich die Finanzierungszusagen für den Wohnungsneubau von 119 Mio. Euro in 2015 auf 276 Mio. Euro im Berichtsjahr mehr als verdoppelt.

Sondergeschäft prägt Finanzierungsergebnis in der Wirtschaftsförderung

Das Zusagevolumen in der Wirtschaftsförderung lag mit 837 Mio. Euro sehr deutlich über dem Vorjahreswert (289 Mio. Euro). Das ist auf eine große Infrastrukturfinanzierung für den Flughafen Berlin Brandenburg (BER) im Volumen von 571 Mio. Euro zurückzuführen. Die Finanzierungszusagen im Rahmen der Förderprogramme lagen mit 266 Mio. Euro um rund 8 % unter dem Vorjahreswert. Während die Finanzierung der Bestandsunternehmen mit 225 Mio. Euro exakt auf Vorjahresniveau lag, ergab sich bei der Gründerfinanzierung ein Rückgang von 64 auf 41 Mio. Euro. "Das liegt im Trend" erläuterte Allerkamp diesen Rückgang. "Je besser der Arbeitsmarkt ist, umso weniger Menschen sehen sich dazu veranlasst, aus der Not heraus zu gründen". Und in Berlin seien die Gewerbeanmeldungen im Zuge der lang anhaltenden Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt zwischen 2011 und 2015 Jahr für Jahr von rund 49.000 auf 42.000 gesunken, ein Niveau, auf dem sie sich 2016 konsolidiert hätten. Überinterpretieren dürfe man das Ergebnis bei der Gründerfinanzierung aber nicht, sagte Allerkamp, denn schon wenige größere Start-up-Finanzierungen mehr oder weniger könnten hier erheblichen Einfluss auf das Gesamtergebnis haben.

Förderung schafft knapp 10.000 Arbeitsplätze und löst Investitionen in Höhe von 3 Mrd. Euro aus

Nach Berechnung der IBB-Volkswirte führen Darlehen, Zuschüsse und Beteiligungen im Bereich der Wirtschaftsförderung der IBB in 2016 zu volkswirtschaftlich relevanten Investitionen in Höhe von 2,5 Mrd. Euro. Zusammen mit den Investitionen aus der Immobilienförderung (441 Mio. Euro) sogar zu knapp 3 Mrd. Euro. Diese Investitionen bewirkten 2016 eine Steigerung des Bruttoinlandsproduktes von 4 Mrd. Euro, über die nächsten drei Jahre gerechnet sogar von 6 Mrd. EUR.

Mit den Investitionen ist die Schaffung und Sicherung von rund 9.750 Arbeits-plätzen in den geförderten Unternehmen verbunden, von denen rund 2.600 neu geschaffen werden. Dazu kommen noch einmal so viele Arbeitsplätze in vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen wie dem Baugewerbe, dem Handel oder den unternehmensnahen Dienstleistungen, die aber zum Teil nur temporären Charakter haben.







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