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14.11.2016 pbb-Vorsteuerergebnis steigt im 3. Quartal durch Heta-Sonderertrag

Die pbb Deutsche Pfandbriefbank (pbb) hat das dritte Quartal mit einem Vorsteuerergebnis von 159 Mio. € abgeschlossen (3Q15: 53 Mio. €; IFRS, Konzern, ungeprüft). Darin enthalten sind Erträge von 132 Mio. € aus zuvor wertberichtigten Forderungen gegen Heta Asset Resolution AG (Heta), denen die pbb einen Betrag von 15 Mio. € für vorsorgliche Rückstellungen und Aufwendungen gegenübergestellt hat. Im operativen Geschäft zeigte sich die pbb im dritten Quartal stabil: Das bereinigte Vorsteuerergebnis betrug 42 Mio. € (2Q16: 42 Mio. €), der Zins- und Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 99 Mio. € (2Q16: 94 Mio. €) und das Neugeschäft stieg leicht auf 2 Mrd. € (2Q16: 1,8 Mrd. €; Neugeschäftsangaben inkl. Prolongationen über ein Jahr).

In den ersten neun Monaten übertraf das Vorsteuerergebnis – im Wesentlichen bedingt durch die Erträge aus Forderungen gegen Heta – mit 246 Mio. € das Vorjahr deutlich (9M15: 165 Mio. €). Auf dieser Basis hat die pbb ihre Erwartung für das Geschäftsjahr 2016 auf ein Vorsteuerergebnis von 280 Mio. € - 290 Mio. € angehoben. Ohne die Sondereffekte von netto 117 Mio. € erwartet die pbb ein operatives Ergebnis vor Steuern in der Größenordnung von 170 Mio. €, das damit im Rahmen der ursprünglichen Erwartung liegt. Für das Gesamtjahr 2016 rechnet der Vorstand mit einer höheren Steuerbelastung als für die ersten drei Quartale. Hier wirken sich Bewertungsverluste auf aktive latente Steuern auf Verlustvorträgen und nachzuzahlende Steuern aus einer Betriebsprüfung aus, sodass sich eine rechnerische Konzern-Steuerquote von rund 35% ergeben dürfte.

Mit den Ergebnissen für das dritte Quartal hat die pbb auch zur Dividende für das Jahr 2016 beraten. Vorstand und Aufsichtsrat erwägen, der Hauptversammlung – vorbehaltlich der Erfüllung aller rechtlichen und regulatorischen Vorgaben und Entwicklungen – für das Geschäftsjahr 2016 zusätzlich zur Ausschüttung im Rahmen der kommunizierten Dividendenstrategie eine Sonderdividende aus dem Heta-Ergebnis vorzuschlagen. Damit verbindet die pbb keine grundsätzliche Änderung ihrer kommunizierten Dividendenpolitik, die der Vorstand überprüfen wird, sobald die Auswirkungen einer veränderten Regulierung absehbar sind. Diese regulatorischen Veränderungen betreffen vor allem die Modelle, mit denen Banken ihre Risikoaktiva bestimmen, sowie neue Eigenkapitalanforderungen im Rahmen von „Basel IV“. Die pbb verfügt mit einer CET1-Quote von aktuell 19,1% (fully phased in) über einen deutlichen Eigenkapitalpuffer gegenüber den bestehenden regulatorischen Anforderungen.

Für das Jahr 2017 erwartet die pbb ein Vorsteuerergebnis von 150 Mio. € - 170 Mio. €. Diese Erwartung unterstellt eine weitgehend stabile Entwicklung des Kernportfolios in Europa verbunden mit einem Ausbau des Kreditgeschäfts in den USA sowie einen leichten Anstieg des Zins- und Provisionsergebnisses.

Berücksichtigt sind auch normalisierte und damit höhere Risikokosten sowie ein leichter Anstieg des Verwaltungsaufwands. Die pbb will das Jahr 2017 auch nutzen, um strategische Weichenstellungen vorzunehmen. Dazu gehören Initiativen mit dem Ziel, das bestehende Geschäft entlang der Risikostandards weiter zu diversifizieren – wie bereits im zweiten Halbjahr 2016 durch den Markteintritt in die USA geschehen.

Die pbb will auch die Wertschöpfungskette ausweiten und Plattformen und Prozesse mit Blick auf eine Digitalisierung ihres Geschäfts überprüfen. Außerdem sollen Maßnahmen erarbeitet werden, um vor dem Hintergrund regulatorischer Veränderungen die Risikoaktiva reduzieren zu können. Schließlich will die pbb mit gezielten Maßnahmen einem zukünftigen weiteren Anstieg der Kostenbasis entgegenwirken.

Der Vorstandsvorsitzende der pbb Andreas Arndt sagte: „Die stabile Entwicklung beim bereinigten Vorsteuerergebnis und der leichte Anstieg beim Neugeschäft belegen die operative Stärke der pbb in einem unverändert sehr anspruchsvollen Marktumfeld. An dem Heta-Ergebnis sollen die Aktionäre der pbb in Form einer Sonderdividende partizipieren. Für das Jahr 2017 liegt die größte Herausforderung neben der sich weiter verschärfenden Wettbewerbssituation und dem Niedrigzinsumfeld insbesondere in einem sich rasant verändernden regulatorischen Umfeld.“

Vom Neugeschäft in Höhe von 2 Mrd. € im dritten Quartal entfielen 1,8 Mrd. € auf die gewerbliche Immobilienfinanzierung als das größere der beiden strategischen Geschäftsfelder der pbb, davon rund ein Drittel auf Prolongationen über ein Jahr. Nach drei Quartalen betrug das Neugeschäftsvolumen 6,7 Mrd. € und lag wegen selektiver Neugeschäftsaktivität unter dem Niveau der Vorjahresperiode (9M15: 8,9 Mrd. €). Deutschland war strategiekonform auch im dritten Quartal der wichtigste Markt mit einem Anteil von 49%, gefolgt von Großbritannien mit 17% sowie Frankreich und Mittel- und Osteuropa mit jeweils rund 10%. Die pbb hat zudem im dritten Quartal erfolgreich eine erste Transaktion in Höhe von 70 Mio. USD in den USA abgeschlossen. Die durchschnittliche Bruttomarge des Neugeschäfts liegt für das laufende Geschäftsjahr – wie schon im Jahr 2015 – bei rund 170 Basispunkten, der durchschnittliche Beleihungsauslauf bei 62% (9M15: 63%).

Die pbb war im dritten Quartal mit neu aufgenommen Mitteln in Höhe von 1,2 Mrd. € in vergleichbarem Umfang an den Refinanzierungsmärkten aktiv wie im zweiten Quartal. Die Emissionen verteilten sich im Berichtsquartal zu annähernd gleichen Teilen auf Hypothekenpfandbriefe (0,3 Mrd. €), Öffentliche Pfandbriefe (0,5 Mrd. €) und ungedeckte Anleihen (0,3 Mrd. €). Nach neun Monaten erreichte das Emissionsvolumen 4,8 Mrd. € und damit deutlich mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (9M15: 2,9 Mrd. €); damals hatte die pbb wegen vorzeitiger Tilgungen von Krediten und ihrer komfortablen Liquiditätsausstattung die Refinanzierungsaktivitäten reduziert.




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