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14.12.2015 Deutsche Wohnen empfiehlt, Vonovia-Angebot nicht anzunehmen

Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Wohnen haben heute ihre gemeinsame Stellungnahme gemäß § 27 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) zum freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot der Vonovia veröffentlicht. Der Vorstand und der Aufsichtsrat sind der Auffassung, dass das Angebot der Vonovia nicht im Interesse der Deutsche Wohnen, ihrer Aktionäre sowie der Arbeitnehmer der Deutsche Wohnen ist. Beide Organe empfehlen daher den Aktionären der Deutsche Wohnen, das Angebot der Vonovia nicht anzunehmen.

Vorstand und Aufsichtsrat stützen ihre Empfehlung insbesondere auf folgende Erwägungen:

Keine finanzielle Attraktivität

› Vorstand und Aufsichtsrat halten Ausgestaltung und Höhe der Angebotsgegenleistung für unangemessen. Diese Position wird durch die beratenden Banken gestützt, die alle in ihren Stellungnahmen zu dem Schluss kommen, dass die Gegenleistung aus finanzieller Sicht für die Aktionäre der Deutsche Wohnen nicht angemessen ist.
› Die angebotene Gegenleistung reflektiert nach Ansicht des Vorstands und des Aufsichtsrats in keiner Weise das mittel- und langfristige Wertpotenzial des Deutsche Wohnen-Konzerns; verglichen mit diesem Wertpotenzial stellt die angebotene Gegenleistung einen signifikanten Abschlag dar.
› Die mit der Gegenleistung gebotene Prämie auf den Aktienkurs liegt erheblich unterhalb der gezahlten Prämien bei vergleichbaren Transaktionen im deutschen Wohnimmobiliensektor und bedeutet sogar einen Abschlag gegenüber dem Median der Kursziele von Analysten.
› Vorstand und Aufsichtsrat halten nur knapp 25 Prozent der von der Vonovia in den Raum gestellten Synergien für tatsächlich realisierbar. Zudem stehen die erhofften Synergien in keinem Verhältnis zu einem Transaktionsvolumen von EUR 14 Milliarden. Den aus Sicht von Vorstand und Aufsichtsrat realisierbaren Synergien stehen außerdem Dis Synergien gegenüber, die im Ergebnis sogar zu negativen Effekten führen können.

Fehlende unternehmerische Attraktivität

› Die strategische Ausrichtung der Deutsche Wohnen in Bezug auf Portfolio und Finanzierung grenzt sich stark von der Positionierung der Vonovia ab. Vorstand und Aufsichtsrat halten die strategische Ausrichtung des unabhängigen Deutsche Wohnen-Konzerns und dessen Zukunftsaussichten für weit erfolgsversprechender als die der Vonovia oder die der kombinierten Unternehmen.
› Anhand der von Vonovia in der Angebotsunterlage dargelegten Absichten und Ziele können Vorstand und Aufsichtsrat nicht erkennen, wie das Angebot und eine mögliche Konsolidierung von Deutsche Wohnen durch Vonovia die Position der Aktionäre, der Mitarbeiter, der Mieter oder die Wettbewerbsposition der Deutsche Wohnen verbessern soll.
› Eine Durchführung des Angebots führt zu einer Verwässerung des qualitativ hochwertigen und auf Core+-Standorte fokussierten Portfolios der Deutsche Wohnen. Für Deutsche Wohnen Aktionäre, die das Angebot annehmen, besteht die Gefahr, dass sie die derzeitige Bewertungsprämie der Deutsche Wohnen aufgrund dieser Verwässerung ganz oder teilweise verlieren.
› Die differenzierte Portfoliostrategie auf Ballungszentren verbunden mit einer hohen Konzentration sowie der hoch effizienten Bewirtschaftungsorganisation führt zu einer höheren Profitabilität der Deutsche Wohnen, die sich innerhalb der Organisation der Vonovia aller Voraussicht nach verschlechtern würde.

Weitere negative Auswirkungen

› Außerdem würden sich die Finanzierungsbedingungen der Deutsche Wohnen durch eine Übernahme verschlechtern. Die jüngst erfolgte Refinanzierungsmaßnahme der Vonovia zeigt, dass Vonovia sich nur zu deutlich schlechteren finanziellen Parametern refinanzieren kann als die Deutsche Wohnen und Vonovia zur Optimierung der Zinskosten geringe Laufzeiten und mithin ein erhöhtes Risikoprofil in Kauf nimmt. Zusammen mit der zu erwartenden Herabsetzung des Kreditratings der Deutsche Wohnen würde das zu einer gravierenden Verschlechterung des Risikoprofils und damit höheren künftigen Finanzierungskosten der Deutsche Wohnen führen.
› Teile ihrer bestehenden, erheblichen steuerlichen Verlustvorträge der Deutsche Wohnen würden verloren gehen. Hierdurch kann die finanzielle und operative Entwicklung der Vonovia und der Deutsche Wohnen nachhaltig beeinträchtigt werden.
› Schließlich führt die Barkomponente bei Annahme des Angebots zu einem Teilausstieg aus dem Immobilieninvestment des Anlegers?; gekoppelt mit dem veränderten Risikoprofil der Vonovia in Bezug auf die Aktienkomponente, würde der Deutsche Wohnen-Aktionär bei Annahme des Angebots seine bisherige, nachhaltig wertschaffende Anlage vollständig verlieren.



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