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20.11.2015 DZ BANK und WGZ BANK gehen den Zusammenschluss an

Die DZ BANK AG und die WGZ BANK AG gehen den Zusammenschluss zu einer genossenschaftlichen Zentralbank an. Damit werden die Institute aus einem erfolgreichen Geschäftsmodell sowie komplementären Marktgebieten heraus die strategischen und operativen Stärken der beiden Häuser nutzbringend für die gesamte genossenschaftliche FinanzGruppe zusammenführen. Die strategischen, betriebswirtschaftlichen und aufsichtsrechtlichen Synergien sind erheblich. Mit ihrer konsequenten Ausrichtung auf die genossenschaftliche FinanzGruppe wird die vereinigte Zentralbank die Zusammenarbeit mit den mehr als 1.000 Genossenschaftsbanken zukunftsorientiert und aus einer Hand ausbauen. Eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) haben die Vorstände und Aufsichtsratsvorsitzenden der beiden Institute unterzeichnet.

„Dieser Tag ist ein Anlass zur Freude für die gesamte genossenschaftliche FinanzGruppe: Wir vereinigen zwei erfolgreiche Zentralbanken, die in den vergangenen Jahren zueinander gefunden haben und wir sind uns einig, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für diese Fusion ist – im Interesse der gesamten Organisation. Dieser Schritt erfolgt gleichberechtigt, ausgewogen und partnerschaftlich. Beide Institute bieten ihren Eigentümern hohen strategischen und betriebswirtschaftlichen Nutzen. Zudem eröffnen wir in dem durch Regulatorik, Niedrigzinsen und Digitalisierung geprägten Umfeld neue Ertrags- und Wachstumschancen für die Genossenschaftsbanken, das vereinigte Spitzeninstitut sowie die Verbundunternehmen“, erklärte Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender der DZ BANK.

Hans-Bernd Wolberg, Vorstandsvorsitzender der WGZ BANK, ergänzte: „Unsere beiden Institute verbindet bereits heute die klare strategische Ausrichtung auf die Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie eine von Vertrauen geprägte und erfolgreiche Zusammenarbeit auf vielen Gebieten. Dem tragen wir jetzt mit unserem Zusammenschluss auch strukturell Rechnung. Mit der Fortentwicklung des vereinigten Spitzeninstituts in eine Holding-Struktur und der Schaffung eines zentralen Beirats auf der Holding-Ebene werden wir unsere Verankerung in der Mitte der Genossenschaftsbanken weiter stärken.“

„Das Zusammengehen von DZ BANK und WGZ BANK ist die schlüssige Vollendung des Konsolidierungsprozesses der genossenschaftlichen Zentralbanken, an dessen Ausgangspunkt einmal mehr als 50 Zentralinstitute standen. Wir tragen damit zur Zukunftsfähigkeit unserer genossenschaftlichen FinanzGruppe in Zeiten wachsender marktseitiger und regulatorischer Herausforderungen bei“, sagte Helmut Gottschalk, Vorsitzender des Aufsichtsrats der DZ BANK. Werner Böhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrats der WGZ BANK, erklärte: „Der geplante Zusammenschluss fußt auf dem stabilen Fundament der konsequenten Verbundorientierung der beiden Institute sowie ihrer erfolgreichen und weiter vertieften Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Zudem haben beide Häuser das Comprehensive Assessment der Europäischen Zentralbank 2014 erfolgreich absolviert. Aus diesem gewachsenen Vertrauen heraus können wir nun selbstbewusst und im Sinne unserer Organisation diesen wichtigen Schritt tun.“

Verbundfokussierung

Die Förderung der Genossenschaftsbanken in ganz Deutschland wird nach dem Verständnis beider Häuser das unverrückbare Zentrum der Geschäftsaktivitäten der vereinigten Zentralbank bilden. Sie wird auf dieser Basis ihre Zentralbankdienstleistungen konsequent und effektiv weiterentwickeln. Das Angebot subsidiärer Produkte und Leistungen für die Volksbanken und Raiffeisenbanken wird kontinuierlich weiterentwickelt und ausgebaut, die Kundenbetreuung auch auf diese Weise intensiviert. Im Firmenkundengeschäft wird sich die Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsbanken besonders auf den Mittelstand konzentrieren. Daneben sollen – wie bisher – weitere Geschäftschancen in den Bereichen Firmenkundengeschäft, Kapitalmarktgeschäft mit institutionellen und privaten Kunden sowie Transaction Banking ergriffen werden.

Neue Governancestruktur stärkt Einfluss der Genossenschaftsbanken

Die DZ BANK und die WGZ BANK stimmen darin überein, dass die übergreifenden Strategie- und Steuerungsfunktionen unter Berücksichtigung der regulatorischen Rahmenbedingungen in einer Holding mit nur wenigen, verbundnahen Aufgaben gebündelt werden sollen. Die Geschäftsaktivitäten der bisherigen Zentralbanken werden dabei in einer eigenen Einheit auf einer Ebene mit den anderen Verbundunternehmen angesiedelt. Auf diese Weise können größtmögliche Transparenz in der Ergebnisstruktur und hohe Effektivität in der Steuerung der Geschäftsaktivitäten erreicht werden.

Auf der Ebene der Holding der DZ BANK Gruppe wird zudem ein zentraler Beirat mit Vertretern der Genossenschaftsbanken etabliert, um deren Einflussnahmemöglichkeiten auf strategisch bedeutende Entscheidungen der vereinigten Bank dauerhaft sicherzustellen. Die Transformation in das Holding-Modell soll nach Abschluss der Integration bis zum Ende des Jahrzehnts erfolgen.

Frankfurt und Düsseldorf werden Hauptstandorte der vereinigten Zentralbank

Die fusionierte Zentralbank wird die Volksbanken Raiffeisenbanken unverändert nah an den lokalen Marktgegebenheiten betreuen. Dazu wird die dezentrale Aufstellung in der Bankenbetreuung und im Firmenkundengeschäft beibehalten. Die Führung und Steuerung des Geschäfts mit den Genossenschaftsbanken soll zukünftig vom Standort in Düsseldorf erfolgen. Ferner werden dort die Betreuung der regionalen Firmenkunden sowie Marktfolge- und Abwicklungsaktivitäten verankert sein. Die zentralen Stabs- und Steuerungsfunktionen sollen sukzessive in Frankfurt gebündelt werden, wo das vereinigte Institut auch seinen rechtlichen Sitz haben wird.

Der Name der vereinigten Zentralbank soll DZ BANK lauten. Sie wird mit dem Claim „Die Initiativbank“ auftreten und als „DZ BANK. Die Initiativbank“ Elemente beider Institute vereinen.

Zu realisierendes Einsparpotenzial

DZ BANK und WGZ BANK haben ein nachhaltiges Geschäftsmodell und verfügen über eine stabile Ertragsbasis. Nach Abschluss der Integration ist mit unmittelbaren Ertrags- und Kostensynergien von mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr für das vereinigte Institut zu rechnen. Diese resultieren insbesondere aus einer verbesserten gemeinsamen Marktbearbeitung mit den Genossenschaftsbanken. Außerdem bestehen Kostensynergien im Rahmen von Strukturen, Prozessen sowie Infrastrukturen, beispielsweise im IT-Bereich. Darüber hinaus können Doppelinvestitionen vermieden werden – unter anderem durch eine Integration der IT- und Prozessplattform unter Mitwirkung der genossenschaftlichen Rechenzentrale.

In der Kapitalrechnung des vereinigten Instituts können durch den Zusammenschluss positive Effekte auf die Kapitalquoten im Zuge der Umsetzung der Basel III-Vorschriften realisiert werden. Diese Effekte stärken die Substanz nachhaltig und resultieren wesentlich aus dem Wegfall von Abzugspositionen im regulatorischen Kapital.

Führungsstruktur und Mitarbeiter

DZ BANK und WGZ BANK sind sich über folgende Empfehlungen zur künftigen Führung der fusionierten Zentralbank einig:

- Wolfgang Kirsch wird Vorstandsvorsitzender,
Hans-Bernd Wolberg wird stellvertretender
Vorstandsvorsitzender

- Helmut Gottschalk wird Vorsitzender des
Aufsichtsrats, stellvertretender Vorsitzender
wird – neben dem nach Maßgabe des
Mitbestimmungsgesetzes zu wählenden
stellvertretenden Vorsitzenden aus den
Reihen der Arbeitnehmervertreter – Werner
Böhnke.

Dem Vorstand sollen zudem die folgenden Mitglieder angehören:

- Uwe Berghaus

- Dr. Christian Brauckmann

- Lars Hille

- Wolfgang Köhler

- Karl-Heinz Moll

- Dr. Cornelius Riese

- Michael Speth

- Thomas Ullrich

- Frank Westhoff

- Stefan Zeidler

Die Verteilung der Vorstandsressorts soll zeitnah im Zuge der Erarbeitung der gesamten Organisationsstruktur endgültig festgelegt werden.

Sowohl die DZ BANK als auch die WGZ BANK betrachten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als wichtigsten Erfolgsfaktor. Sie werden die berechtigten Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Häuser angemessen berücksichtigen. Alle Personalmaßnahmen werden in einem offenen, transparenten und fairen Prozess erfolgen sowie unter Wahrung aller Rechte der zuständigen Arbeitnehmergremien. Sie sollen nicht zu einseitigen Belastungen an einem der Standorte der vereinigten Zentralbank führen.

Transaktionsstruktur und zeitlicher Ablauf

Als Struktur der Transaktion ist eine „Verschmelzung durch Aufnahme“ vorgesehen. Hierbei wird das Vermögen der WGZ BANK auf die DZ BANK als übernehmenden Rechtsträger übertragen. Den Anteilseignern der WGZ BANK werden im Gegenzug im Rahmen einer Kapitalerhöhung Anteile an der DZ BANK gewährt. Das Umtauschverhältnis ergibt sich aus den Unternehmensbewertungen der beiden Institute. Der Ausgangspunkt für die Bewertung wird eine Due Diligence sein, die in beiden Häusern von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt wird.

Die Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages ist für März/April 2016 vorgesehen. Die Beschluss fassenden ordentlichen Hauptversammlungen von DZ BANK und WGZ BANK werden das Thema im Juni behandeln. Planmäßig soll die vereinigte Zentralbank am 1. August 2016 an den Start gehen.




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