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20.03.2015 Mehrere Medico-Fonds sind zahlungsunfähig

Der Düsseldorfer Sanierungsexperte Georg F. Kreplin von der Kanzlei Kreplin & Partner ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter von mehreren geschlossenen Immobilienfonds der Medico-Gruppe bestellt worden. Er will jetzt schnellstmöglich die notwendigen Schritte zur Sicherung der Gläubigerinteressen der verschiedenen Gesellschaften anstoßen.

Das Amtsgericht Düsseldorf hat den Anträgen auf Eröffnung vorläufiger Insolvenzverfahren über die Vermögen von mehreren Medico-Fonds stattgegeben. Die Medico-Fonds wurden von der zum weiteren Umfeld der Düsseldorfer Lindner-Gruppe gehörenden Gebau AG initiiert. Anleger sind schwerpunktmäßig Ärzte und Apotheker. „Mehrere dieser Fonds befinden sich seit einiger Zeit in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und sind aufgrund der teilweise anhaltenden negativen Entwicklung der Objekte, in die sie investiert haben, nun zahlungsunfähig“, sagt der Düsseldorfer Sanierungsexperte Georg F. Kreplin von der Kanzlei Kreplin & Partner, der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde. Er und sein rund 50-köpfiges Spezialistenteam besitzen umfangreiche Erfahrung bei der Verwaltung und Sanierung von zahlungsunfähigen und überschuldeten Unternehmen.

Bei geschlossenen Fonds erwerben die Anleger unternehmerische Anteile an einer Gesellschaft und profitieren vor allem von den Erträgen, die das durch die Gesellschaft bewirtschaftete Objekt abwirft. Im Gegenzug dürfen sie ihre Anteile über einen längeren Zeitraum nicht veräußern und tragen das Risiko, dass bereits erhaltene Ausschüttungen unter bestimmten Umständen wieder zurückgefordert werden können. Die Medico-Fonds haben beispielsweise in SB-Warenhäuser, Kinos, Hotels und andere Objekte investiert, deren aktuelle Verkehrswerte laut Marktbeobachtern teilweise jedoch weit unter die früheren Kaufpreise gesunken sind. Dadurch sind offenbar erhebliche Verluste aufgelaufen, die die Anleger nun hart treffen. Vor diesem Hintergrund haben in der Vergangenheit bereits einige Anleger gegen die führenden Vertriebsgesellschaften auf Schadenersatz geklagt. Insgesamt sollen bei allen Medico-Fonds rund 25.000 Anleger weit mehr als 650 Millionen Euro in die seit 1985 platzierten Medico-Fonds investiert haben.

„Wir werden nun schnellstmöglich die wirtschaftliche Lage der betroffenen Fonds-Gesellschaften analysieren und versuchen, die bestmögliche Lösung für alle Betroffenen zu finden. Neben den Anlegern sind dies auch die refinanzierenden Banken. Natürlich steht die Gläubigerbefriedigung im Vordergrund, aber gleichzeitig wollen wir möglichst auch eine tragfähige Perspektive entwickeln, um zumindest einen Teil der Gesellschaften vorübergehend fortzuführen. Ob dies allerdings gelingt, wird sich erst in den nächsten Wochen herausstellen. Andernfalls droht insbesondere den Anlegern ein erheblicher finanzieller Schaden, da sie als Gesellschafter der mehrheitlich als Kommanditgesellschaften firmierenden Fonds mit ihren Einlagen haften und folglich ein Totalverlust der geleisteten Einlagen droht“, erläutert Georg F. Kreplin das weitere Vorgehen, der für seinen Sanierungswillen über die Region hinaus bekannt ist. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt hat zuletzt mit der erfolgreichen sanierenden Übertragung des insolventen Modehändlers MEXX auf einen internationalen Investor als versierter und sanierungswilliger Insolvenzverwalter auf sich aufmerksam gemacht.


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