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18.11.2014 BayernLB nach neun Monaten operativ weiter auf Kurs

Die BayernLB hat die ersten neun Monate 2014 in einem herausfordernden Marktumfeld mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 561 Mio. Euro abgeschlossen. Bereinigt um den Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf der Wohnungsgesellschaft GBW im Jahr 2013, liegt das Ergebnis vor Steuern auf dem guten Niveau des Vorjahres.

Das Kerngeschäft mit Unternehmen, Immobilienkunden, Sparkassen und Privatkunden in der Tochter DKB lief erneut solide und weist ein Ergebnis vor Steuern von 502 Mio. Euro aus.

Dr. Johannes-Jörg Riegler, Vorstandsvorsitzender der BayernLB: „Wir haben in den ersten neun Monaten 2014 viel erreicht. Unser Kundengeschäft läuft trotz des niedrigen Zinsniveaus und der Investitionszurückhaltung vieler Unternehmen sehr stabil. Gleichzeitig ist es uns gelungen, mit dem Verkauf der MKB im September und des ABS-Portfolios im Oktober zwei wesentliche Altlasten abzubauen.“ Mit Blick auf den bereits zum Halbjahr angekündigten negativen Ergebniseffekt aus der Entkonsolidierung der MKB und dem daraus resultierenden voraussichtlichen Verlust im Gesamtjahr fügte Riegler hinzu: „Für uns ist das Geschäftsjahr 2014 ein Jahr des Übergangs. Wir sind stark genug, um die abgebauten Altlasten zu verarbeiten. Auf unserem Weg zu einer rein auf das Kundengeschäft konzentrierten Bank sind wir in diesem Jahr sehr gut vorangekommen. Unsere Zahlen im Kerngeschäft zeigen darüber hinaus, dass wir operativ gut unterwegs sind.“

Ausgewählte Ergebnispositionen

Der Zinsüberschuss der BayernLB war stabil und stieg in den ersten neun Monaten 2014 leicht um rund 1 Prozent auf 1.251 Mio. Euro, obwohl das Geschäftsvolumen weiterhin gezielt zurückgefahren wurde (Vj.: 1.244 Mio. Euro). Getrieben von erhöhten Provisionen im Kreditgeschäft konnte der Provisionsüberschuss um rund 10 Prozent (9,8 Prozent) auf 168 Mio. Euro gesteigert werden.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft lag mit -84 Mio. Euro unter dem Vorjahreswerten (Vj.: -115 Mio. Euro), wozu neben der guten Portfolioqualität auch Nettoauflösungen bei der LBLux beigetragen haben. Die Risikovorsorge der DKB blieb mit -97 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (Vj.: -107 Mio. Euro). Die BayernLB weist nach einer Nettoauflösung im Vorjahreszeitraum einen moderatenVorsorgebedarf von -54 Mio. Euro aus.

Das Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung betrug 186 Mio. Euro (Vj.: 233 Mio. Euro), wobei das Kundengeschäft in Höhe von 74 Mio. Euro (Vj.: 100 Mio. Euro) dazu beigetragen hat.

Der Rückgang des Ergebnisses aus Finanzanlagen um 374 Mio. Euro auf -140 Mio. Euro resultiert hauptsächlich aus dem im Vorjahr vereinnahmten Entkonsolidierungsergebnis von 351 Mio. Euro aus dem Verkauf der Beteiligung an der GBW.

Der Verwaltungsaufwand reduzierte sich um 6,0 Prozent auf 825 Mio. Euro, obwohl gestiegene Aufwendungen für Prüfungs- und Beratungsleistungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Comprehensive Assessment der EZB zu verarbeiten waren.

Aufgrund des Ende September vollzogenen Verkaufs der MKB beträgt das Ergebnis nach Steuern -561 Mio. Euro. Ursächlich hierfür waren wie zum Halbjahr angekündigt, Entkonsolidierungseffekte durch die Veräußerung der MKB von insgesamt rund 1,1 Mrd. Euro.

Solides Kundengeschäft und weiterer Abbau im Nichtkerngeschäft

Das Segment „Corporates, Mittelstand & Financial Institutions“ schloss die ersten drei Quartale 2014 mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 210 Mio. Euro ab (Vj.: 235 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss wurde trotz verhaltener Kreditnachfrage und Wettbewerbsdruck auf Vorjahresniveau gehalten, der Provisionsüberschuss erhöhte sich deutlich aufgrund von gestiegenen Provisionen im Kreditgeschäft. Dadurch konnten trotz marktbedingt niedriger Volatilität und damit schwächerem Ergebnis aus der Nachfrage nach Zins- und Kurssicherungsinstrumenten die Gesamterträge stabilisiert werden. Eine den Erwartungen entsprechende, aber über dem durch Auflösungen begünstigten Vorjahr liegende Risikovorsorge, schlug sich im rückläufigen Ergebnis vor Steuern nieder.

Im Segment „Immobilien & Sparkassen/Verbund“ übertraf das Ergebnis vor Steuern in Höhe von 198 Mio. Euro deutlich das Neunmonatsergebnis des Vorjahres (Vj.: 157 Mio. Euro), wozu der Bereich „Immobilien“ mit einem Vorsteuerergebnis von 127 Mio. Euro (Vj.: 71 Mio. Euro) maßgeblich beitrug. Der Anstieg resultierte aus höherem Zinsüberschuss und einem verbesserten Provisionsergebnis aus Neugeschäft sowie einer durch Auflösungen geprägten Risikovorsorge. Das Sparkassengeschäft (Bereich „Sparkassen & Verbund“) steuerte 24 Mio. Euro vor Steuern bei und lag damit stabil auf Vorjahresniveau (Vj.: 24 Mio. Euro). Dank der guten und intensiven Zusammenarbeit mit den Sparkassen und der Öffentlichen Hand wurde ein deutlich verbessertes Zinsergebnis erzielt, das im Wesentlichen aus dem Kapitalmarktgeschäft resultierte. Dabei entwickelte sich u.a. der Absatz von Schuldscheinen an Sparkassen erfreulich. Das Ergebnis vor Steuern der BayernLabo als Instrument der Wohnraumförderung hat sich gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf 42 Mio. Euro abgeschwächt (Vj: 58 Mio. Euro). Ergebnisbelastend wirkten sowohl die Zinssituation als auch ein durch Sonderaufwendungen für die Einführung neuer IT-Software gestiegener Verwaltungsaufwand.

Die DKB erzielte ein Segmentergebnis vor Steuern von 114 Mio. Euro (Vj.: 122 Mio. Euro). Die Gesamterträge bewegten sich trotz des niedrigeren Zinsniveaus auf dem guten Vorjahresniveau. Das Kundengeschäft entwickelte sich angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin zufriedenstellend. Das Kreditvolumen stieg auf 57,5 Mrd. Euro. Auf der Einlagenseite verzeichneten die Kundeneinlagen ein Wachstum von 8,6 Prozent auf 47,4 Mrd. Euro. Die Position als Hausbank im Internet konnte weiter ausgebaut werden. Insgesamt stieg die Kundenzahl auf aktuell über 3 Mio.

Das Segment „Markets“ schloss im Berichtszeitraum mit einem negativen Ergebnis von -63 Mio. Euro ab (Vj.: 18 Mio. Euro). Obwohl Markets wieder zahlreiche große Unternehmensanleihen und Schuldscheintransaktionenerfolgreich strukturierte und begleitete, war die Nachfrage nach Finanzinstrumenten marktbedingt aufgrund niedriger Volatilitäten eher schwach. Weitere maßgebliche Einflussgrößen auf die rückläufige Ertragslage waren daneben die Bildung von Credit-Value-Adjustments in Höhe von -77 Mio. Euro für Kontrahenten im Derivategeschäft sowie hohe Einmalerträge im Vergleichszeitraum 2013.

Das Ergebnis der „Non-Core-Unit“ vor Steuern in Höhe von 33 Mio. Euro lag deutlich unter dem Vorjahresniveau von 348 Mio. Euro, das durch den Entkonsolidierungsgewinn aus dem Verkauf der GBW begünstigt war ( 351 Mio. Euro). Infolge der Einstufung der MKB als aufgegebenen Geschäftsbereich war diese seit 30. Juni nicht mehr in der NCU enthalten. Das Volumen der in der Restructuring Unit gebündelten Assets wurde seit Jahresbeginn um weitere 3,5 Mrd. Euro verringert, obwohl zum 1. Juli 2014 das Corporate Banking Portfolio der LBLux in Höhe von 2 Mrd. Euro übertragen wurde. Insgesamt betrug das Volumen aller Nichtkern-Portfolios zum Stichtag 30. September 21 Mrd. Euro, das Ende Oktober durch den Verkauf des verbliebenen ABS-Portfolios nochmals um 6,5 Mrd. Euro abgebaut wurde.

Die Geschäftstätigkeit der LBLux war in den ersten neun Monaten 2014 im Wesentlichen durch die laufenden Schließungsaktivitäten und den sich daraus ergebenden Sondereffekten geprägt. Das Ergebnis vor Steuern betrug 108 Mio. Euro (Vj.: 16 Mio. Euro) und wurde maßgeblich durch die Auflösung einer Portfoliowertberichtigung in Höhe von 70 Mio. Euro im Zusammenhang mit der seinerzeit geplanten Veräußerung des Unternehmenskunden-Portfolios geprägt.

Starke Kapitalquoten

Die BayernLB verfügt absolut und im Wettbewerbsvergleich über eine sehr gute Kapitalausstattung, was ihr zuletzt auch von der EBA im Bankenstresstest bescheinigt wurde, als die Bank in beiden Szenarien deutlich über den geforderten Mindestquoten lag. Im Stresstest lag die BayernLB Kernkapitalquote (CET-1) im Baseline Szenario bei 12,4 Prozent (Mindestquote: 8 Prozent). Beim Adverse Szenario bei dem ein konjunkturell und vermögenspreisbasierter Schock und seine Auswirkungen auf Banken simuliert wurde, lag die CET 1- Quote der BayernLB bei 9,4 Prozent und damit ebenfalls deutlich über der erforderlichen Mindestquote von 5,5 Prozent. Hätte die BayernLB ihre bereits verkaufte Tochtergesellschaft MKB bei dem, dem Stresstest vorgeschalteten Asset Quality Review nicht berücksichtigen müssen, wären die Ergebnisse sogar noch besser ausgefallen. Zum Stichtag 30. September betrug die CET-1 Kernkapitalquote sehr solide 14,0 Prozent.

Ausblick für das Gesamtjahr 2014

Aufgrund des dauerhaft niedrigen Zinsumfelds, des starken Wettbewerbs und großer geopolitischer Risiken bleiben die Erträge im deutschen Bankenmarkt unter Druck. Die BayernLB rechnet aber weiterhin mit einer erfolgreichen Entwicklung in ihrem Kerngeschäft. Wie bereits berichtet, wird infolge der Belastungen aus der Entkonsolidierung der MKBjedoch von einem negativen Konzernergebnis ausgegangen, wobei die Kapitalausstattung der BayernLB unverändert sehr solide bleiben wird.

Mit dem Ende Oktober erfolgten Verkauf des ABS-Portfolios wurde die mit dem Freistaat Bayern seit Ende 2008 bestehende Garantievereinbarung („Umbrella“) beendet und der aus der Haftungsübernahme gemäß Entscheidung der EU- Kommission resultierende sog. „Clawback“ von gut 1 Mrd. Euro vorzeitig an den Freistaat Bayern geleistet. Damit steigt der Gesamtbetrag der erfolgten Beihilferückzahlungen an den Freistaat Bayern auf fast 2 Mrd. Euro (1.960 Mio. Euro). Die hiermit verbundenen Aufwendungen werden im HGB-Einzelabschluss der BayernLB zu einem Jahresfehlbetrag führen.



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