11.12.2025 Vor dem Jahreswechsel: Wohin entwickeln sich die Bauzinsen?
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält voraussichtlich weiter an ihrem geldpolitischen Kurs fest, auch wenn erste Stimmen auf künftige Zinssteigerungen hindeuten. Die Federal Reserve (Fed) hat hingegen am Mittwochabend den US-Leitzins nochmals leicht gesenkt. Qualitypool-Geschäftsführer Antonio Skoro analysiert den aktuellen Stand auf dem Anleihen- und Zinsmarkt.
Die Fed hat die Leitzinsen moderat gesenkt, um 0,25 % auf eine Spanne von 3,5 bis 3,75 %. Die US-Notenbank verwies in ihrem Statement insbesondere darauf, dass die Abwärtsrisiken für die Beschäftigung in den letzten Monaten zugenommen haben ? die Senkung erfolgte trotz einer Inflationsrate von plus 3 % im September. Die politische Einflussnahme von US-Präsident Trump, der schnellere bzw. umfassendere Zinssenkungen fordert, sorgt derzeit für größere Unsicherheit am US-Anleihemarkt. Experten warnen vor möglichen Turbulenzen und steigenden Renditen, die sich auch negativ auf europäische Kapitalmärkte auswirken könnten.
„Dieser kleine Zinsschritt wurde vom Markt noch als gerechtfertigt eingeordnet, weil die US-Arbeitsmarktdaten zuletzt nicht überzeugt haben“, erläutert Antonio Skoro, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Deutlichere Senkungen sind aber nicht mehr unbedingt geldpolitisch nachvollziehbar. Der US-Präsident arbeitet schon länger daran, den Leitzins auf ein Niedrigniveau von rund 1 % zu senken, um auf risikoreiche Weise die Wirtschaft ankurbeln und versucht, bei der Ernennung des neuen Fed-Präsidenten, der ab Juni 2026 starten wird, ein entscheidendes Wörtchen mitzureden.“
EZB hält sich Optionen offen: Schnabel signalisiert künftige Zinserhöhung
EZB-Direktorin Isabel Schnabel betonte währenddessen im Vorfeld der geldpolitischen Sitzung am 18. Dezember, dass ein Zinsschritt nach oben zwar perspektivisch möglich sei. Er stehe aber noch nicht unmittelbar bevor. Seit Juni 2024 hat die EZB die Zinsen bereits deutlich gesenkt: Der Hauptrefinanzierungssatz wurde von 4,25 auf 2,15 % reduziert. Die bestehende Unsicherheit in der Eurozone, unter anderem aufgrund geplanter CO2-Bepreisungen, könnten das erwartete leichte Wachstum im kommenden Jahr belasten. Während die EZB den Leitzins vorerst beibehalten wird, gehen die Fed und weitere Notenbanken mit ihren Zinssenkungen einen anderen Weg, trotz Inflationsraten, die sich hartnäckig über den Vorgaben halten.
„Isabel Schnabel bewertet das aktuelle Zinsniveau als eine Art Untergrenze, die für eine Zeitspanne als angemessen betrachtet wird – sofern keine unerwarteten wirtschaftlichen Schocks eintreten“, ordnet Skoro ein. „Die anhaltend stabile Preisentwicklung und die solide Wirtschaftslage in der Eurozone stützen diesen Ansatz. Die Aussagen von Schnabel, die als geldpolitischer Falke einzuordnen ist, sind auch deshalb interessant, weil sie als eine mögliche Nachfolgerin der amtierenden EZB-Präsidentin Christine Lagarde gehandelt wird.“
Bestzinsen für Baufinanzierungen stabil: leichte Volatilität bleibt
Die Bestzinsen für Baufinanzierungen pendeln derzeit überwiegend um 3,3 % für zehnjährige und 3,5 % für 15-jährige Zinsbindungen. Dies könnte sich kurzfristig so fortsetzen: „Nach einem Anstieg des Swap-Satzes im Laufe des letzten Monats, der bereits durch die Banken verarbeitet wurde, rechnen wir für die nächsten Wochen mit einer Seitwärtsbewegung der Bauzinsen, auch wenn noch leichte Schwankungen möglich sind“, resümiert Antonio Skoro.
Tendenz
Kurzfristig: Seitwärts mit leichter Volatilität
Langfristig: Stabil bis leicht steigend
Die Fed hat die Leitzinsen moderat gesenkt, um 0,25 % auf eine Spanne von 3,5 bis 3,75 %. Die US-Notenbank verwies in ihrem Statement insbesondere darauf, dass die Abwärtsrisiken für die Beschäftigung in den letzten Monaten zugenommen haben ? die Senkung erfolgte trotz einer Inflationsrate von plus 3 % im September. Die politische Einflussnahme von US-Präsident Trump, der schnellere bzw. umfassendere Zinssenkungen fordert, sorgt derzeit für größere Unsicherheit am US-Anleihemarkt. Experten warnen vor möglichen Turbulenzen und steigenden Renditen, die sich auch negativ auf europäische Kapitalmärkte auswirken könnten.
„Dieser kleine Zinsschritt wurde vom Markt noch als gerechtfertigt eingeordnet, weil die US-Arbeitsmarktdaten zuletzt nicht überzeugt haben“, erläutert Antonio Skoro, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Deutlichere Senkungen sind aber nicht mehr unbedingt geldpolitisch nachvollziehbar. Der US-Präsident arbeitet schon länger daran, den Leitzins auf ein Niedrigniveau von rund 1 % zu senken, um auf risikoreiche Weise die Wirtschaft ankurbeln und versucht, bei der Ernennung des neuen Fed-Präsidenten, der ab Juni 2026 starten wird, ein entscheidendes Wörtchen mitzureden.“
EZB hält sich Optionen offen: Schnabel signalisiert künftige Zinserhöhung
EZB-Direktorin Isabel Schnabel betonte währenddessen im Vorfeld der geldpolitischen Sitzung am 18. Dezember, dass ein Zinsschritt nach oben zwar perspektivisch möglich sei. Er stehe aber noch nicht unmittelbar bevor. Seit Juni 2024 hat die EZB die Zinsen bereits deutlich gesenkt: Der Hauptrefinanzierungssatz wurde von 4,25 auf 2,15 % reduziert. Die bestehende Unsicherheit in der Eurozone, unter anderem aufgrund geplanter CO2-Bepreisungen, könnten das erwartete leichte Wachstum im kommenden Jahr belasten. Während die EZB den Leitzins vorerst beibehalten wird, gehen die Fed und weitere Notenbanken mit ihren Zinssenkungen einen anderen Weg, trotz Inflationsraten, die sich hartnäckig über den Vorgaben halten.
„Isabel Schnabel bewertet das aktuelle Zinsniveau als eine Art Untergrenze, die für eine Zeitspanne als angemessen betrachtet wird – sofern keine unerwarteten wirtschaftlichen Schocks eintreten“, ordnet Skoro ein. „Die anhaltend stabile Preisentwicklung und die solide Wirtschaftslage in der Eurozone stützen diesen Ansatz. Die Aussagen von Schnabel, die als geldpolitischer Falke einzuordnen ist, sind auch deshalb interessant, weil sie als eine mögliche Nachfolgerin der amtierenden EZB-Präsidentin Christine Lagarde gehandelt wird.“
Bestzinsen für Baufinanzierungen stabil: leichte Volatilität bleibt
Die Bestzinsen für Baufinanzierungen pendeln derzeit überwiegend um 3,3 % für zehnjährige und 3,5 % für 15-jährige Zinsbindungen. Dies könnte sich kurzfristig so fortsetzen: „Nach einem Anstieg des Swap-Satzes im Laufe des letzten Monats, der bereits durch die Banken verarbeitet wurde, rechnen wir für die nächsten Wochen mit einer Seitwärtsbewegung der Bauzinsen, auch wenn noch leichte Schwankungen möglich sind“, resümiert Antonio Skoro.
Tendenz
Kurzfristig: Seitwärts mit leichter Volatilität
Langfristig: Stabil bis leicht steigend




