05.12.2025 Fed unter Druck – Vier mögliche Zukunftsszenarien
Die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed gilt seit Jahrzehnten als Garant für stabile Inflationsraten und berechenbare Märkte. Doch genau diese Unabhängigkeit ist zunehmend in Gefahr – mit potenziell weitreichenden Folgen für Anleger, Staaten und Unternehmen weltweit.
Eine aktuelle Analyse von Vontobel kommt zu folgendem Bild: Je stärker der politische Einfluss auf die Notenbank, desto größer die Gefahren für Preisstabilität oder den US-Dollar. „Die Unabhängigkeit der Fed ist ein Grundpfeiler der globalen Finanzarchitektur. Schon leichte politische Eingriffe können Inflationserwartungen verschieben und Risikoaufschläge steigen lassen“, betont Andrew Jackson, Head Investment und Head Fixed Income Boutique bei Vontobel. „Ein Verlust der geldpolitischen Glaubwürdigkeit der USA hätte nicht nur nationale, sondern weltweite Implikationen – von höheren Refinanzierungskosten über volatile Kapitalflüsse bis hin zu potenziell strukturellen Veränderungen im Währungsgefüge“, so Jackson.
Er und seine Kollegen skizzieren vier mögliche Szenarien, die von einer geldpolitischen Rückbesinnung bis hin zur offenen politischen Übernahme reichen.
Szenario 1: Die Fed verteidigt ihre Autonomie erfolgreich
(Wahrscheinlichkeit: 10–20%)
Ein Börseneinbruch zwingt die Politik zum Rückzug – und die Fed nutzt die Chance: klare Kommunikation, Daten statt Druck, ein verlässlicher Inflationskurs.
Ergebnis: US-Dollar stärker, Märkte entspannter, Renditekurve flacher. Ein Szenario, das Vertrauen zurückbringt.
Szenario 2: Die stille Erosion
(Wahrscheinlichkeit: 45–65%)
Für die Vontobel-Experten das wahrscheinlichste Szenario: leichte politische Einflussnahme ohne formale Gesetzesänderung. Die Fed bleibt unabhängig, agiert aber mit einer subtilen Lockerungstendenz und lässt leichte Inflationsüberschreitungen zu.
Ergebnis: Leichter Abwertungsdruck auf den Dollar, moderat höhere Risikoaufschläge, steilere Zinskurve.
Szenario 3: Politische Einflussnahme mit Ansage
(Wahrscheinlichkeit: 15–25%)
In diesem Szenario wird es unruhig: Die Regierung mischt sich phasenweise ein – vor Wahlen, in Krisen, bei schwachen Daten. Die Fed lenkt gelegentlich ein.
Ergebnis: Höhere Inflationserwartungen, volatilere Märkte, schwierigeres Umfeld für Unternehmen mit Schulden. Der Dollar springt in Stressphasen kurz hoch, fällt dann aber zurück.
Szenario 4: Offene politische Übernahme
(Wahrscheinlichkeit: 2–5%)
Das Horror-Szenario: Die Unabhängigkeit der Fed wird rechtlich oder faktisch ausgehebelt. Denkbar: Renditeobergrenzen, direkte Finanzierung staatlicher Ausgaben, ultralockere Geldpolitik trotz hoher Inflation.
Ergebnis: Massiver Vertrauensverlust, schwacher Dollar bis hin zur Krise, steigende Goldpreise, globales Marktregimes mit stark beeinträchtigter US-Dollar-Dominanz.
„Die vier Szenarien zeigen, wie sensibel die Märkte inzwischen auf jeden politischen Ton reagieren“, sagt Vontobel-Experte Jackson. „Die Fed ist mehr als eine Zentralbank – sie ist der Anker eines globalen Systems. Wenn dieser Anker wackelt, geraten die Finanzmärkte weltweit unter Zugzwang.“ Das kann sich unter anderem negativ auf Finanzierungen auswirken und erhebliche Risiken für Schwellenländer und exportorientierte Volkswirtschaften bedeuten.
Eine aktuelle Analyse von Vontobel kommt zu folgendem Bild: Je stärker der politische Einfluss auf die Notenbank, desto größer die Gefahren für Preisstabilität oder den US-Dollar. „Die Unabhängigkeit der Fed ist ein Grundpfeiler der globalen Finanzarchitektur. Schon leichte politische Eingriffe können Inflationserwartungen verschieben und Risikoaufschläge steigen lassen“, betont Andrew Jackson, Head Investment und Head Fixed Income Boutique bei Vontobel. „Ein Verlust der geldpolitischen Glaubwürdigkeit der USA hätte nicht nur nationale, sondern weltweite Implikationen – von höheren Refinanzierungskosten über volatile Kapitalflüsse bis hin zu potenziell strukturellen Veränderungen im Währungsgefüge“, so Jackson.
Er und seine Kollegen skizzieren vier mögliche Szenarien, die von einer geldpolitischen Rückbesinnung bis hin zur offenen politischen Übernahme reichen.
Szenario 1: Die Fed verteidigt ihre Autonomie erfolgreich
(Wahrscheinlichkeit: 10–20%)
Ein Börseneinbruch zwingt die Politik zum Rückzug – und die Fed nutzt die Chance: klare Kommunikation, Daten statt Druck, ein verlässlicher Inflationskurs.
Ergebnis: US-Dollar stärker, Märkte entspannter, Renditekurve flacher. Ein Szenario, das Vertrauen zurückbringt.
Szenario 2: Die stille Erosion
(Wahrscheinlichkeit: 45–65%)
Für die Vontobel-Experten das wahrscheinlichste Szenario: leichte politische Einflussnahme ohne formale Gesetzesänderung. Die Fed bleibt unabhängig, agiert aber mit einer subtilen Lockerungstendenz und lässt leichte Inflationsüberschreitungen zu.
Ergebnis: Leichter Abwertungsdruck auf den Dollar, moderat höhere Risikoaufschläge, steilere Zinskurve.
Szenario 3: Politische Einflussnahme mit Ansage
(Wahrscheinlichkeit: 15–25%)
In diesem Szenario wird es unruhig: Die Regierung mischt sich phasenweise ein – vor Wahlen, in Krisen, bei schwachen Daten. Die Fed lenkt gelegentlich ein.
Ergebnis: Höhere Inflationserwartungen, volatilere Märkte, schwierigeres Umfeld für Unternehmen mit Schulden. Der Dollar springt in Stressphasen kurz hoch, fällt dann aber zurück.
Szenario 4: Offene politische Übernahme
(Wahrscheinlichkeit: 2–5%)
Das Horror-Szenario: Die Unabhängigkeit der Fed wird rechtlich oder faktisch ausgehebelt. Denkbar: Renditeobergrenzen, direkte Finanzierung staatlicher Ausgaben, ultralockere Geldpolitik trotz hoher Inflation.
Ergebnis: Massiver Vertrauensverlust, schwacher Dollar bis hin zur Krise, steigende Goldpreise, globales Marktregimes mit stark beeinträchtigter US-Dollar-Dominanz.
„Die vier Szenarien zeigen, wie sensibel die Märkte inzwischen auf jeden politischen Ton reagieren“, sagt Vontobel-Experte Jackson. „Die Fed ist mehr als eine Zentralbank – sie ist der Anker eines globalen Systems. Wenn dieser Anker wackelt, geraten die Finanzmärkte weltweit unter Zugzwang.“ Das kann sich unter anderem negativ auf Finanzierungen auswirken und erhebliche Risiken für Schwellenländer und exportorientierte Volkswirtschaften bedeuten.




