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27.10.2025 Viele wisse es nicht: Möblierte Angebote unterliegen Mietpreisbremse

Angebote für möbliertes Wohnen sind aus den Inseraten der gängigen Immobilienplattformen kaum noch wegzudenken. Zwei von zehn (19 Prozent) würden sich bei der Suche nach einer neuen Mietwohnung für eine möblierte Wohnung entscheiden. Die absolute Mehrheit (68 Prozent) wäre jedoch nicht bereit, dafür eine höhere Miete zu zahlen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Kleinanzeigen.

Besonders offen gegenüber möblierten Mietangeboten zeigen sich die „Gen Z“ (33 Prozent) und Millennials (32 Prozent). Jeder Dritte in diesen Altersgruppen würde sich bei der Wohnungssuche sehr bzw. eher wahrscheinlich für eine möblierte Wohnung entscheiden. Anders sieht dies bei älteren Wohnungssuchenden (Jahrgänge 1954 bis 1969) aus: Nur neun Prozent würden möbliertes Wohnen in Betracht ziehen, wohingegen neun von zehn (87 Prozent) in dieser Altersgruppe möblierte Wohnungen ablehnen.

Die Offenheit für möbliertes Wohnen unterscheidet sich zum Teil deutlich von Region zu Region. Während in Berlin (37 Prozent), Bremen (27 Prozent) und Baden-Württemberg (23 Prozent) vergleichsweise viele Menschen möbliertem Wohnen offen gegenüberstehen, überwiegt besonders in Brandenburg (88 Prozent) und Schleswig-Holstein (81 Prozent) eine eher ablehnende Haltung. Insgesamt können sich 19 Prozent der Befragten vorstellen, in ein bereits möbliertes Zuhause zu ziehen („sehr oder eher wahrscheinlich“).

Großes Angebot für möbliertes Wohnen in Top 7-Städten

Die Analyse der Wohnungsinserate auf Kleinanzeigen Immobilien Ende August dieses Jahres stützt dieses Bild. Von rund 90.000 Mietwohnungen und rund 5.200 Häusern zur Miete wurden jeweils 17 Prozent als möbliert oder teilmöbliert angeboten. In den Top-7-Städten lag der Anteil bei Mietwohnungen über 25 Prozent, bei Miethäusern sogar bei 27 Prozent. Der höchste Anteil an möblierten Wohnungen wurde in Frankfurt mit 36 Prozent erfasst, dahinter folgen Stuttgart (35 Prozent) und Düsseldorf (29 Prozent). In Köln (18 Prozent) und Hamburg (17 Prozent) ist das Angebot dagegen vergleichsweise gering.

Keine Umgehung der Mietpreisbremse – allerdings wissen viele das nicht

Neben der steigenden Nachfrage gilt die „flexible Mietpreisgestaltung“ als wichtiges Argument für Anbieter möblierter Mietimmobilien. Gerade in angespannten Wohnungsmärkten, in denen die Mietpreisbremse gilt, werden Möblierungen in der öffentlichen und politischen Diskussion fälschlicherweise als „Umgehungstatbestand“ dargestellt. Dabei reguliert die Mietpreisbremse grundsätzlich auch möblierte Wohnungen. Vermieter können allerdings zusätzlich zur Kaltmiete einen Möblierungszuschlag verlangen. Diesen müssen sie nicht gesondert im Mietvertrag ausweisen, was für Mieter schwer nachvollziehbar sein kann. Die einzige Ausnahme bilden Kurzzeitvermietungen von bis zu sechs Monaten, die nicht der Mietpreisbremse unterliegen.

Laut den Umfrageergebnissen ist jedoch nur rund einem Fünftel der Befragten (19 Prozent) bewusst, dass die Mietpreisbremse auch bei möbliertem Wohnen Anwendung findet. Demnach darf die Kaltmiete maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete inklusive Möblierungszuschlag liegen. Die YouGov-Umfrage zeigt, dass jeder Vierte (26 Prozent) der Befragten bereit wäre, für eine möblierte Wohnung eine bis zu zehn Prozent höhere Kaltmiete zu bezahlen. Weitere acht Prozent würden sogar einen Aufschlag von bis zu 20 Prozent akzeptieren.

Für die YouGov-Befragung wurden im Zeitraum vom 19. und 22. September 2025 insgesamt 2004 Personen befragt. Die Erhebung wurde nach Alter, Geschlecht und Region quotiert und die Ergebnisse anschließend entsprechend gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren.



























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