24.09.2025 Globale Bautätigkeit entwickelt sich im 2. Quartal weitgehend flach
Die Ergebnisse des RICS Global Construction Monitor Q2 2025 zeigen insgesamt ein flacheres Bild. Tatsächlich scheint das Produktionswachstum in der Baubranche in den letzten Quartalen allmählich an Dynamik verloren zu haben. Allerdings bleibt die Aktivität in einigen Ländern deutlich stärker als der aggregierte Gesamteindruck, während die Infrastruktur insgesamt weiterhin besser abschneidet als andere Marktsegmente.
Construction Sentiment Index nun im neutralen Bereich
Auf globaler Ebene fiel der Gesamtindex CSI (Construction Sentiment Index) im zweiten Quartal zurück in den neutralen Bereich und lag bei +5. Das ist weniger als die +9 bzw. +17 der beiden vorherigen Umfragen und stellt den niedrigsten Wert seit 2022 dar. Besonders APAC verschlechterte sich im zweiten Quartal deutlich: -15 (nach -5 im Vorquartal), der schwächste Wert seit 2020. Betont werden muss, dass ein Großteil dieser negativen Entwicklung weiterhin von China ausgeht, während andere Teile der Region vergleichsweise besser abschneiden. Europa verzeichnete hingegen einen CSI von +15 – der positivste Wert der Region in den letzten 13 Quartalen. Auch MEA und die Region Amerika liegen im Plus, allerdings weniger optimistisch als Ende 2024.
Auf Länderebene wurde erneut ein starkes Wachstum der Bautätigkeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Spanien, Saudi-Arabien und Indien verzeichnet. Hier berichten die Befragten von einer deutlichen Zunahme der Aktivität über sämtliche Sektoren hinweg (privater Wohnungsbau, Gewerbebau und Infrastruktur). Am anderen Ende des Spektrums erleben China und Hongkong weiterhin einen Abschwung, ohne dass bislang Anzeichen für eine baldige Trendwende erkennbar wären. In Europa verzeichnen Länder wie Italien und Deutschland mittlerweile eine leicht stärkere Entwicklung der Bautätigkeit. Für die USA bleibt ein moderat positives Bild der Bautätigkeit bestehen, auch wenn die aktuelle Dynamik deutlich schwächer ausfällt als noch im Großteil des vergangenen Jahres.
12-Monats-Prognose: Stimmung im Infrastruktursektor am stärksten
Im Sektorvergleich wächst die Infrastruktur weiterhin am stärksten – sowohl global als auch in den meisten Weltregionen. Besonders Energie, Transport sowie Informations- und Kommunikationstechnologie zeigen kräftige Zuwächse in den letzten Quartalen. Bei den 12-Monats-Erwartungen nach Sektoren wird Infrastruktur in der Region Amerika, Europa und APAC am optimistischsten eingeschätzt. In MEA erwarten die Befragten zwar auch starkes Wachstum, jedoch wird der private Wohnungsbau dort leicht stärker eingeschätzt.
Parallel dazu wird für den privaten Wohnbau in Europa ein solides Wachstum erwartet – besonders in Spanien und Deutschland (Anstieg von +55 % auf +60 %) sind die Erwartungen sehr optimistisch. Im Gewerbeimmobilienbau sind Weltweit die Erwartungen moderater, aber besser als im Vorquartal.
In APAC sind die Aussichten für die nächsten 12 Monate im Gewerbeimmobilienbau besonders schwach. Diese negative Sicht ist vor allem durch China geprägt. Im Gegensatz dazu werden in Indien, Australien und Neuseeland sowohl private Wohn- als auch Gewerbebauprojekte im kommenden Jahr wachsen.
Finanzielle Einschränkungen behindern Bautätigkeit, Materialkostendruck verschärft sich wieder
Fast zwei Drittel der Befragten geben finanzielle Einschränkungen als Haupthindernis für die Bautätigkeit an. Dabei wurden besonders die schlechten Kreditbedingungen genannt. 62 % berichten von Materialkostenbelastungen, ein erneuter Anstieg nach Rückgängen seit 2022. Zwar wurden die Prognosen für den Materialkostenanstieg leicht gesenkt, doch bleibt das Problem bestehen. Ein weiteres großes Hindernis ist der Fachkräftemangel: 56 % nennen diesen Faktor, besonders im Bereich qualifizierter Handwerksberufe. Auch Projektmanager sind bei 43 % unzureichend verfügbar. In der Region Amerika und Europa sind die Engpässe besonders stark.
Die Beschäftigung in der Branche ging global im zweiten Quartal zurück (Nettosaldo -14 %). Allerdings erwarten die Befragten für die kommenden 12 Monate wieder einen leichten Anstieg. Besonders Indien, die VAE und Saudi-Arabien zeigen starke Erwartungen für ein Jobwachstum.
Europa: Erholung der Bautätigkeit gewinnt an Dynamik
Die Ergebnisse für das zweite Quartal 2025 zeigen eine moderate Verbesserung der Bauaktivität in Europa. Die 12-Monats-Erwartungen bleiben solide, vor allem in den Bereichen Infrastruktur und im privaten Wohnungsbau.
Construction Sentiment Index steigt weiter ins Positive
Der europäische CSI stieg auf +15 (nach +11 in Q1) – der zweite Anstieg in Folge. Damit liegt er klar im positiven Bereich. Auf Länderebene weist kein europäisches Land einen negativen CSI auf, auch wenn Unterschiede bleiben: Spanien und Deutschland führen mit +33, Italien folgt mit +22. Irland (+10) und die Niederlande (+11) liegen moderat im Plus. In Großbritannien blieb der Wert nahezu unverändert (+3). Frankreich zeigt die stärkste Verbesserung: +2 (nach -35 im Vorquartal).
Infrastruktur robust, Wohnungs- und Gewerbeimmobilienbau flacher
Der Bereich Infrastruktur bleibt in Europa mit einem Nettosaldo von +30 % bei der Bautätigkeit klar am stärksten (nach +22 % in Q1). Privater Wohnbau (+8 %) und Gewerbeimmobilienbau (+2 %) entwickeln sich deutlich flacher. Auf Länderebene sticht Spanien heraus und verzeichnet ein Nettosaldo von +73 % im Wohnungsbau (nach +67 % in Q1). In Deutschland hingegen sind die Nettosalden im Bereich Wohnungs- und Gewerbeimmobilienbau je auf 0 % gefallen (von +10 % bzw. +7 %).
Alle Sektoren mit Wachstumserwartung
Für die kommenden 12 Monate wird in Europa der Bereich Infrastruktur am optimistischsten eingeschätzt (+34 % nach +40 % in Q1). Der private Wohnbau folgt mit +31 %, während der Gewerbeimmobilienbau mit +17 % moderat zulegen soll. Auch die Erwartungen für Beschäftigung (+18 %) und Gewinnmargen (+7 % nach –7 % in Q1) haben sich verbessert.
Auf Länderebene sind Spanien (+50 %) und Deutschland (+86 %) am optimistischsten im Bereich Infrastruktur. In Deutschland nimmt zudem der Ausblick für die Bautätigkeit bei Wohn- und Gewerbeimmobilien weiterhin zu (von +55 % auf +60 % bzw. von +50 % auf +75 %). Frankreich bleibt das einzige Land ohne klar positives Ergebnis in diesem Segment (neutral).
Fazit: Europa erholt sich weiter und überzeugt mit dem zweiten Anstieg des Construction Index in Folge
Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB): „Der globale Construction Index schwächt sich etwas ab. Dagegen erholt sich Europa weiter und überzeugt mit dem zweiten Anstieg des Construction Sentiment Index in Folge. Spanien und Deutschland führen den europäischen Index an. Der Infrastrukturbereich bleibt der Trendgeber bei der erwarteten Arbeitsauslastung. Besonders Energie, Transport sowie Informations- und Kommunikationstechnologie zeigen kräftige Zuwächse in den letzten Quartalen. Doch auch der private Wohnungsbau legt zu. Deutschland verzeichnet hier einen deutlichen Anstieg. Im Gegensatz dazu bleibt der flache Trend bei Gewerbeimmobilien bestehen. Finanzielle Einschränkungen behindern weiterhin die Bautätigkeit und der Materialkostendruck scheint sich wieder zu verschärfen.“
Construction Sentiment Index nun im neutralen Bereich
Auf globaler Ebene fiel der Gesamtindex CSI (Construction Sentiment Index) im zweiten Quartal zurück in den neutralen Bereich und lag bei +5. Das ist weniger als die +9 bzw. +17 der beiden vorherigen Umfragen und stellt den niedrigsten Wert seit 2022 dar. Besonders APAC verschlechterte sich im zweiten Quartal deutlich: -15 (nach -5 im Vorquartal), der schwächste Wert seit 2020. Betont werden muss, dass ein Großteil dieser negativen Entwicklung weiterhin von China ausgeht, während andere Teile der Region vergleichsweise besser abschneiden. Europa verzeichnete hingegen einen CSI von +15 – der positivste Wert der Region in den letzten 13 Quartalen. Auch MEA und die Region Amerika liegen im Plus, allerdings weniger optimistisch als Ende 2024.
Auf Länderebene wurde erneut ein starkes Wachstum der Bautätigkeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Spanien, Saudi-Arabien und Indien verzeichnet. Hier berichten die Befragten von einer deutlichen Zunahme der Aktivität über sämtliche Sektoren hinweg (privater Wohnungsbau, Gewerbebau und Infrastruktur). Am anderen Ende des Spektrums erleben China und Hongkong weiterhin einen Abschwung, ohne dass bislang Anzeichen für eine baldige Trendwende erkennbar wären. In Europa verzeichnen Länder wie Italien und Deutschland mittlerweile eine leicht stärkere Entwicklung der Bautätigkeit. Für die USA bleibt ein moderat positives Bild der Bautätigkeit bestehen, auch wenn die aktuelle Dynamik deutlich schwächer ausfällt als noch im Großteil des vergangenen Jahres.
12-Monats-Prognose: Stimmung im Infrastruktursektor am stärksten
Im Sektorvergleich wächst die Infrastruktur weiterhin am stärksten – sowohl global als auch in den meisten Weltregionen. Besonders Energie, Transport sowie Informations- und Kommunikationstechnologie zeigen kräftige Zuwächse in den letzten Quartalen. Bei den 12-Monats-Erwartungen nach Sektoren wird Infrastruktur in der Region Amerika, Europa und APAC am optimistischsten eingeschätzt. In MEA erwarten die Befragten zwar auch starkes Wachstum, jedoch wird der private Wohnungsbau dort leicht stärker eingeschätzt.
Parallel dazu wird für den privaten Wohnbau in Europa ein solides Wachstum erwartet – besonders in Spanien und Deutschland (Anstieg von +55 % auf +60 %) sind die Erwartungen sehr optimistisch. Im Gewerbeimmobilienbau sind Weltweit die Erwartungen moderater, aber besser als im Vorquartal.
In APAC sind die Aussichten für die nächsten 12 Monate im Gewerbeimmobilienbau besonders schwach. Diese negative Sicht ist vor allem durch China geprägt. Im Gegensatz dazu werden in Indien, Australien und Neuseeland sowohl private Wohn- als auch Gewerbebauprojekte im kommenden Jahr wachsen.
Finanzielle Einschränkungen behindern Bautätigkeit, Materialkostendruck verschärft sich wieder
Fast zwei Drittel der Befragten geben finanzielle Einschränkungen als Haupthindernis für die Bautätigkeit an. Dabei wurden besonders die schlechten Kreditbedingungen genannt. 62 % berichten von Materialkostenbelastungen, ein erneuter Anstieg nach Rückgängen seit 2022. Zwar wurden die Prognosen für den Materialkostenanstieg leicht gesenkt, doch bleibt das Problem bestehen. Ein weiteres großes Hindernis ist der Fachkräftemangel: 56 % nennen diesen Faktor, besonders im Bereich qualifizierter Handwerksberufe. Auch Projektmanager sind bei 43 % unzureichend verfügbar. In der Region Amerika und Europa sind die Engpässe besonders stark.
Die Beschäftigung in der Branche ging global im zweiten Quartal zurück (Nettosaldo -14 %). Allerdings erwarten die Befragten für die kommenden 12 Monate wieder einen leichten Anstieg. Besonders Indien, die VAE und Saudi-Arabien zeigen starke Erwartungen für ein Jobwachstum.
Europa: Erholung der Bautätigkeit gewinnt an Dynamik
Die Ergebnisse für das zweite Quartal 2025 zeigen eine moderate Verbesserung der Bauaktivität in Europa. Die 12-Monats-Erwartungen bleiben solide, vor allem in den Bereichen Infrastruktur und im privaten Wohnungsbau.
Construction Sentiment Index steigt weiter ins Positive
Der europäische CSI stieg auf +15 (nach +11 in Q1) – der zweite Anstieg in Folge. Damit liegt er klar im positiven Bereich. Auf Länderebene weist kein europäisches Land einen negativen CSI auf, auch wenn Unterschiede bleiben: Spanien und Deutschland führen mit +33, Italien folgt mit +22. Irland (+10) und die Niederlande (+11) liegen moderat im Plus. In Großbritannien blieb der Wert nahezu unverändert (+3). Frankreich zeigt die stärkste Verbesserung: +2 (nach -35 im Vorquartal).
Infrastruktur robust, Wohnungs- und Gewerbeimmobilienbau flacher
Der Bereich Infrastruktur bleibt in Europa mit einem Nettosaldo von +30 % bei der Bautätigkeit klar am stärksten (nach +22 % in Q1). Privater Wohnbau (+8 %) und Gewerbeimmobilienbau (+2 %) entwickeln sich deutlich flacher. Auf Länderebene sticht Spanien heraus und verzeichnet ein Nettosaldo von +73 % im Wohnungsbau (nach +67 % in Q1). In Deutschland hingegen sind die Nettosalden im Bereich Wohnungs- und Gewerbeimmobilienbau je auf 0 % gefallen (von +10 % bzw. +7 %).
Alle Sektoren mit Wachstumserwartung
Für die kommenden 12 Monate wird in Europa der Bereich Infrastruktur am optimistischsten eingeschätzt (+34 % nach +40 % in Q1). Der private Wohnbau folgt mit +31 %, während der Gewerbeimmobilienbau mit +17 % moderat zulegen soll. Auch die Erwartungen für Beschäftigung (+18 %) und Gewinnmargen (+7 % nach –7 % in Q1) haben sich verbessert.
Auf Länderebene sind Spanien (+50 %) und Deutschland (+86 %) am optimistischsten im Bereich Infrastruktur. In Deutschland nimmt zudem der Ausblick für die Bautätigkeit bei Wohn- und Gewerbeimmobilien weiterhin zu (von +55 % auf +60 % bzw. von +50 % auf +75 %). Frankreich bleibt das einzige Land ohne klar positives Ergebnis in diesem Segment (neutral).
Fazit: Europa erholt sich weiter und überzeugt mit dem zweiten Anstieg des Construction Index in Folge
Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB): „Der globale Construction Index schwächt sich etwas ab. Dagegen erholt sich Europa weiter und überzeugt mit dem zweiten Anstieg des Construction Sentiment Index in Folge. Spanien und Deutschland führen den europäischen Index an. Der Infrastrukturbereich bleibt der Trendgeber bei der erwarteten Arbeitsauslastung. Besonders Energie, Transport sowie Informations- und Kommunikationstechnologie zeigen kräftige Zuwächse in den letzten Quartalen. Doch auch der private Wohnungsbau legt zu. Deutschland verzeichnet hier einen deutlichen Anstieg. Im Gegensatz dazu bleibt der flache Trend bei Gewerbeimmobilien bestehen. Finanzielle Einschränkungen behindern weiterhin die Bautätigkeit und der Materialkostendruck scheint sich wieder zu verschärfen.“