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16.10.2024 Spürbare Belebung am deutschen Wohninvestmentmarkt

Aktuell stellen Experten wieder ein steigendes Interesse privater Investoren an Wohnimmobilien in Deutschland fest, allerdings mit großen Unterschieden zwischen energetisch sanierten und unsanierten Objekten. Zudem ist eine Belebung des Transaktionsmarktes für Wohnimmobilien, insbesondere für Bestandsimmobilien, zu beobachten. Bei privaten und semiprofessionellen Anlegern wie etwa Family Offices sorgen die gesunkenen Zinsen, die geringe Neubautätigkeit und die niedrige Genehmigungsquote für einen Nachfrageschub. Dies sind die zentralen Ergebnisse der Pressekonferenz „Wohnimmobilien für private und semi-professionelle Investoren“, an der Thomas Meyer, Vorstand Wertgrund Immobilien AG, Daniel Preis, Co-CEO und CSO Domicil Real Estate AG, Philipp Maas, Growth Strategy Advisor PropRate, und Yannik Hansen-Schütz, Co-Geschäftsführer Archy Nova Projektentwicklung GmbH, teilnahmen.

Deutliche Belebung des Transaktionsmarktes für Wohn- und Bestandsimmobilien

„Aktuell beobachten wir eine starke Belebung des Transaktionsmarktes für Wohnimmobilien, vor allem bei Bestandsimmobilien. Insbesondere Family Offices konzentrieren sich auf pflegeleichte Bestände ohne großen energetischen Sanierungsbedarf. Gleichzeitig beobachten wir eine Zurückhaltung bei institutionellen Investoren, da derzeit kein Investitionsdruck besteht“, so Thomas Meyer, Vorstand der Wertgrund Immobilien AG. Trotz der Herausforderungen bei der energetischen Sanierung bestünden hier große Chancen, mit effizientem Management und der richtigen Expertise langfristige Wertsteigerungen zu erzielen. Besonders interessant seien Bestände, deren Preise in den letzten Jahren stark gefallen sind und die jetzt einen idealen Einstiegszeitpunkt bieten.

„Wir sehen weiterhin einen anhaltenden Druck auf die Mietpreise in unseren Immobilienbeständen – besonders im Neubausegment. Die Neuvermietungsmieten in unseren Neubauprojekten sind in den letzten zwei Jahren um bis zu 5 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Gleichzeitig beobachten wir eine geringe Fluktuation, insbesondere in Metropolen wie Berlin, wo die Mieter aufgrund der hohen Mieten lieber in ihren bestehenden Verträgen bleiben“, so Meyer weiter.

Fallende Zinsen kurbeln Nachfrage unter privaten Anlegern an

„Die erneute und zuletzt deutliche Senkung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank in Verbindung mit niedrigeren Tilgungsraten führt zu einer deutlich geringeren monatlichen Belastung nach Steuern, insbesondere im Vergleich zu den Hochphasen der Immobilienpreise in den Jahren 2021 und 2022“, sagt Daniel Preis, Co-CEO und CSO der Domicil Real Estate AG. Diese Entwicklung trifft auf ein knappes Angebot, bedingt durch die schleppende Neubautätigkeit und eine niedrige Genehmigungsquote. „Dieser Cocktail sorgt für einen starken Nachfrageschub“, so Preis weiter.

Insbesondere Wohnimmobilien als Anlageprodukt für die Altersvorsorge sind wieder attraktiv, da sie im Vergleich zu Neubauten weniger von externen Faktoren abhängig sind. Hinzu kämen steuerliche Vorteile, die bei umfassenden energetischen Sanierungen sogar über denen eines Neubaus liegen können. „Gerade im Segment des bezahlbaren Wohnraums steht nach wie vor ein zu geringes Angebot einer hohen Nachfrage gegenüber. Auch im Ankaufsbereich sehen wir, dass sich die Märkte langsam nach oben entwickeln. Daher wollen wir die aktuelle Marktphase nutzen und hier weiter aktiv werden“, erklärt Daniel Preis. Auch institutionelle Investoren kehren langsam an die Märkte zurück, da die Renditen wieder attraktiver werden.

„Interessenten sollten in dieser Marktphase genau prüfen, welche Objekte in einem energetisch soliden Zustand sind und bestenfalls in einer Metropolregion liegen. Sind diese Bedingungen gegeben, ist jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, um zu kaufen “, fügt Daniel Preis, Co-CEO und CSO der Domicil Real Estate AG, hinzu.

Steigende Kaufpreise für Wohnimmobilien erwartet

„Für den gesamtdeutschen Wohnimmobilienmarkt beobachten wir eher eine Seitwärtsbewegung der Immobilienpreise. Vor allem im Umland von Großstädten steigen die Immobilienpreise wieder leicht an. Dieser Trend wird sich, unseren Analysen zufolge, noch weiter verstärken“, erläutert Philipp Maas, Growth Strategy Advisor bei der Meta-Suchmaschine PropRate PropRate. Diese Entwicklung sei auch darauf zurückzuführen, dass viele Gesellschaften und Eigentümer aktuell noch mit dem Verkauf ihrer Bestände beschäftigt sind.

„Wir sehen, dass sich viele Händler und Käufer noch annähern müssen“, sagt Philipp Maas. Trotz der momentanen Marktsituation rechnet PropRate langfristig mit einer deutlichen Preissteigerung, da die geringe Bautätigkeit das Angebot weiterhin verknappen wird. „Aufgrund dieser Marktfaktoren wird der Wert von Wohnimmobilien auf lange Sicht wieder deutlich steigen.“

Nachfrage nach Rendite und positivem ökologisch Impact

Treiber der hohen Nachfrage nach alterativen Anlagemöglichkeiten, etwa in ökologisch ausgerichtete Wohnprojektentwicklungen, sind die stärker wahrnehmbaren Folgen der Klimaveränderung, der Wunsch, durch die Geldanlage nicht nur Rendite, sondern auch einen positiven sozialen und ökologischen Impact zu erzielen wie auch die deutlich zunehmende Relevanz der Themen Nachhaltigkeit und Ökologie beim Bauen und Wohnen. Darüber hinaus ist das Angebot an klassischen Wohninvestments für private und semiprofessionelle Investoren aufgrund der geringen Bautätigkeit in Deutschland aktuell sehr begrenzt.

„Die Nachfrage nach alternativen Wohninvestments etwa in Kommanditgesellschaften ist ungebrochen hoch. Die Klimakrise wird sichtbarer und private Anleger setzen vermehrt auf ‚zukunftssichere‘ Immobilienprojekte mit ökologischer Bauqualität, niedrigen Nebenkosten, sozialem Impact und ansprechender Rendite“, erklärt Yannik Hansen-Schütz, Geschäftsführer Archy Nova Projektentwicklung GmbH. „So haben beispielsweise Privatinvestoren in nur acht Monaten alle verfügbaren Anteile an unserem Wohnprojekt Baakenhafen in der Hamburger HafenCity gezeichnet, dessen Bau in Kürze starten wird. Lediglich als Kapitalanlage in den Pool aus geförderten Mietwohnungen und Gewerbeeinheiten sind noch wenige Anteile verfügbar.“



































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