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25.04.2024 Insolvenzen in der Immobilienbranche: Ein Plus von 17,3% im 1. Quartal

Die Insolvenzen der Projektentwickler erreichen nun die Bauunternehmen und nachgelagerte Gewerke. Im ersten Quartal des Jahres 2024 sind bereits 630 Unternehmen in der Immobilienbranche in die Pleite gerutscht. Das sind 18,6 Prozent mehr als noch im Vorjahr und 17,3 Prozent mehr als im Vorquartal. Bei den Großunternehmen mit Umsätzen über zehn Millionen Euro stiegen die Anträge um das Zweieinhalbfache von sechs auf 21, so eine Auswertung von Falkensteg.

„Ich rechne für dieses Jahr mit einem mindestens zweistelligen Anstieg der Insolvenzen“, sagt Christian Alpers, Leiter des Geschäftsbereichs Real Estate bei Falkensteg. 2023 gab die Branche noch die Durchhalteparole ‘Survive until 25‘ aus. „Die Krise wird sich bis weit ins Jahr 2026 hineinziehen, bevor sich eine Trendwende abzeichnet“, schätzt Christian Alpers.

Viele Immobilienprojekte rechnen sich nicht mehr und sind von den Entwicklern storniert oder auf Eis gelegt worden. Dies trifft inzwischen auch die Bauunternehmen und nachgelagerte Gewerke wie TGA (Technische Gebäude Ausrüster), Innenausbau, Maler und Elektriker. „Der Auftragsrückgang wird die Bauunternehmen hart treffen, da sie ihr Personal nicht mehr auslasten und ihre Strukturkosten nicht mehr zeitnah anpassen können, um profitabel zu arbeiten. Die Krise hat damit weitere Stufen der Immobilien- und Bauwirtschaft erreicht und ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht“, so der Real-Estate-Experte Alpers.

Hintergrund der Insolvenzen bei Bauträgern und Entwicklern sind die gestiegenen Baukosten von fast 45 Prozent seit 2020, denen sinkende Verkaufspreise im vergangenen Jahr von teilweise 50 Prozent entgegenstehen. „Das verkraftet kein Businessplan“, so Christian Alpers.

Hoffnungsträger für die Immobilienwirtschaft sind nach Ansicht von Christian Alpers die Unternehmen im Bereich der energetischen Sanierung, also Heizungsbauer, Solarunternehmen und Handwerksbetriebe in diesen Sparten. Auch bei Lager und Logistik-Immobilien sowie im Industriebau (Light Industrial) ist die Auftragslage weiterhin stabil. In diesen Sparten gab es in den vergangenen zwölf Monaten so gut wie keine Insolvenzen.
























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