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23.04.2024 Schwierig: Gute Immobilienverwaltung für kleine Hausgemeinschaften

Eine zuverlässige Immobilienverwaltung zu finden, ist für kleine Hausgemeinschaften schon seit Längerem schwierig. Durch den Fachkräftemangel und steigende Verwalterkosten hat sich die Lage zugespitzt, warnt der BVI Bundesfachverband der Immobilienverwalter e. V., dessen rund 800 Mitglieder etwa 15 Prozent des deutschlandweiten Wohnungseigentums betreuen. Ohne Onlineversammlungen werde der Verwalterengpass weiter zunehmen, prognostiziert der Verband.
„Verwalter verzweifelt gesucht“. So geht es derzeit vielen Wohnungseigentümern, wenn ihre eigenen vier Wände nicht in großen, sondern in Wohnanlagen mit zehn Parteien oder weniger liegen. „Gründe dafür gibt es mehr denn je“, sagt BVI-Präsident Thomas Meier. „Der grassierende Fachkräftemangel, steigende Preise und aufwendige Renovierungsarbeiten machen es für Verwaltungen finanziell immer unattraktiver, kleine Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) zu übernehmen.“ So zeigen aktuelle Zahlen, die der BVI gemeinsam mit dem Immobilienverband Deutschland IVD erheben ließ, dass kleine Liegenschaften in der WEG-Verwaltung im Schnitt rund 50 Prozent und in der Mietverwaltung um etwa 40 Prozent teurer sind als Großobjekte.

Verwalter stark ausgelastet

Der Aufwand bei der Betreuung einer kleinen WEG ist nämlich kaum anders als der für die Verwaltung einer großen WEG – egal ob Renovierungen anstehen oder Eigentümerversammlungen zu koordinieren sind. „Allerdings gibt es weniger zahlende Einheiten und das Aufgabenpensum für Verwalter ist durch neue Regularien spürbar gestiegen“, erklärt Meier. So managten Verwalter aktuell nicht nur die Umsetzung des neuen Heizungsgesetzes und damit die Energiewende im Bestand, sie sähen sich auch mit einer steigenden Bürokratieflut konfrontiert – zuletzt mit der Unterstützung bei der Zensusbefragung und der Grundsteuererklärung, oder aktuell mit der energetischen Bewertung von Bestandsgebäuden.

Infolgedessen bezeichnen sich immer mehr Immobilienverwaltungen als „stark ausgelastet“: Laut Erhebung von BVI und IVD trifft dies auf 61 Prozent der befragten Unternehmen zu. Das entspricht drei von fünf Verwaltern. Ein weiteres Viertel der Befragten sieht sich selbst auch „eher als ausgelastet“ an. Das bedeutet: „Sechs von sieben Verwaltern werden sich derzeit sehr gut überlegen, ob sie eine kleine WEG annehmen oder nicht“, sagt Meier. Vor allem auch deshalb, weil der Fachkräftemangel in der Immobilienwirtschaft zunimmt. Aktuelle Studien zeigen, dass mittlerweile zwei Drittel der Unternehmen akute Probleme damit haben, qualifiziertes Personal zu finden. Die steigende Last verteilt sich also auf immer weniger Schultern.

So finden kleine WEGs trotzdem einen Verwalter

Kleine Hausgemeinschaften sollten sich laut BVI darüber im Klaren sein, dass bei der Verwaltersuche derzeit mit Absagen und auch höheren Preisen zu rechnen ist. Gute Chancen bestünden eigentlich nur dann, wenn sich WEGs von vornherein an Unternehmen wenden würden, die auf das Management kleiner Liegenschaften spezialisiert sind, rät der BVI. Beim Erstgespräch lohne es sich, zu erwähnen, dass ein Objekt nahe der Immobilienverwaltung gelegen und der Zustand der Immobilie gepflegt ist, sich die Instandhaltungsarbeiten also in Grenzen halten. So würden die Erfolgsaussichten steigen, eine Immobilienverwaltung zu finden. Um die Lage zumindest teilweise zu entschärfen, hält der BVI zudem das Recht auf Onlineversammlungen für essenziell. Derzeit berät der Bundestag über einen entsprechenden Gesetzentwurf. Er soll ermöglichen, Eigentümerversammlungen nicht nur in Präsenz, sondern auch vollständig virtuell abzuhalten. Dadurch würde der Aufwand in kleinen WEGs sinken.
























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