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15.04.2024 BayernLB erwartet für 2024 Ergebnis vor Steuern von über 1 Mrd. Euro

Die BayernLB hat im Geschäftsjahr 2023 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1.441 Mio. Euro erzielt (Vj.: 1.122 Mio. Euro). Das Ergebnis ist deutlich von der Zinsentwicklung sowie der konsequenten Umsetzung des mehrjährigen Transformationsprogramms „Fokus2024“ geprägt. Das Konzernergebnis (nach Steuern) betrug 1.165 Mio. Euro (Vj.: 1.055 Mio. Euro).

„2023 war für den BayernLB-Konzern ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr mit starkem Ergebnis. Erfreulich ist, dass das Ergebnis neben der Sonderkonjunktur durch die Zinssituation vor allem auch auf die operative Ertragsentwicklung in allen Kundensegmenten zurückgeht“, sagte Stephan Winkelmeier, Vorstandsvorsitzender der BayernLB. „Die 2023 abgeschlossene Positionierung der BayernLB als fokussierter Spezialfinanzierer und die profitable Wachstumsstrategie bei unserer Tochter DKB zahlen sich aus. Gerade in einem sehr volatilen Marktumfeld mit multiplen Risiken sind wir gut beraten, weiter konsequent an der Sicherung der Profitabilität und der robusten Kapitalisierung des Konzerns zu arbeiten. Denn wir wollen auch weiter ein stabiler und verlässlicher Partner für unsere Kundinnen und Kunden sein“, so Winkelmeier.

Finanzzahlen 2023

Der Zinsüberschuss stieg auf 2.919 Mio. Euro (Vj.: 2.137 Mio. Euro). Davon entfielen auf die DKB rund 1,9 Mrd. Euro, auf die BayernLB rund 1,0 Mrd. Euro. Der Wert profitierte maßgeblich vom gestiegenen Zinsniveau insbesondere im Einlagengeschäft (u.a. Privatkundengeschäft der DKB) sowie von weiteren Volumenzuwächsen im Kundengeschäft.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 473 Mio. Euro (Vj.: 424 Mio. Euro). Ursächlich für den Anstieg waren vor allem das gute Kreditgeschäft im Bereich Corporates bei der BayernLB sowie höhere Erträge aus dem Zahlungsverkehr und dem Kartengeschäft der DKB.

Für das Geschäftsjahr 2023 weist der BayernLB-Konzern Nettoaufwendungen aus der Risikovorsorge in Höhe von 180 Mio. Euro aus (Vj.: Netto-Aufwendungen von 70 Mio. Euro). Insgesamt ist die Risikovorsorge im Kreditgeschäft von einem Anstieg der Einzelwertberichtigungen sowie einer leichten Reduzierung des Post Model Adjustments (PMA) geprägt. Der Anteil des PMA am Bestand der Risikovorsorge belief sich zum Bilanzstichtag auf 337 Mio. Euro (Vj.: 362 Mio. Euro). Darüber hinaus war das Risikovorsorgeergebnis durch Rückführungen von problembehafteten Kreditengagements geprägt. Aus Eingängen auf abgeschriebene Forderungen realisierte der BayernLB-Konzern 102 Mio. Euro (Vj.: 26 Mio. Euro). Dabei resultierte ein maßgeblicher Ertrag aus Zahlungseingängen der HETA Asset Resolution AG, Wien (78 Mio. Euro).

Die NPL-Quote, die den Anteil notleidender Kredite am Gesamtkreditvolumen abbildet, war mit 0,9 Prozent weiterhin niedrig (Vj.: 0,6 Prozent).

Vor dem Hintergrund des veränderten Zinsumfelds stieg das Fair Value-Ergebnis deutlich auf 226 Mio. Euro (Vj.: 67 Mio. Euro). Das negative Ergebnis aus Sicherungsgeschäften in Höhe von -46 Mio. Euro (Vj.: -177 Mio. Euro) ist im Wesentlichen auf die DKB zurückzuführen und steht in Zusammenhang mit einem deutlich verbesserten Zinsergebnis aus Derivaten des Hedge Accounting. Das Ergebnis aus Finanzanlagen lag bei -71 Mio. Euro (Vj.: -11 Mio. Euro). Für den Rückgang waren Veräußerungsverluste aus selektiven Wertpapierverkäufen verantwortlich.

Der Verwaltungsaufwand des BayernLB-Konzerns betrug 1.617 Mio. (Vj.: 1.569 Mio. Euro), wobei der Anstieg hauptsächlich auf den Aufbau zusätzlicher IT-Kompetenzen bei der DKB zurückgeht. Dagegen hat die BayernLB ihren Verwaltungsaufwand aufgrund der konsequenten Umsetzung der Fokussierungsstrategie nochmals leicht reduziert. Vom Gesamtbetrag entfielen auf die DKB 802 Mio. Euro (Vj.: 740 Mio. Euro) und auf die BayernLB 815 Mio. Euro (Vj.: 829 Mio. Euro).

Der Aufwand aus Bankenabgabe und Einlagensicherung verringerte sich auf 128 Mio. Euro (Vj.: 140 Mio. Euro). Der Pflichtbeitrag zur Bankenabgabe sank um 33 Mio. Euro auf 70 Mio. Euro (bei der BayernLB war ein Rückgang von 61 Mio. Euro auf 35 Mio. Euro zu verzeichnen, bei der DKB ging der Beitrag von 42 Mio. Euro auf 35 Mio. Euro zurück). Grund für die Abnahme war die Reduzierung des Zielvolumens des Single Resolution Fund (SRF). Der Pflichtbeitrag zur Einlagensicherung stieg dagegen um 22 Mio. Euro auf 58 Mio. Euro und entfiel vollständig auf die DKB. Die BayernLB hat ihr Zielvolumen für das Sicherungssystem seit 2021 erreicht.

Das Sonstige Ergebnis betrug 59 Mio. Euro (Vj.: 356 Mio. Euro). Das Vorjahr war im Wesentlichen vom Veräußerungsgewinn nicht betriebsnotwendiger Gebäude in Höhe von 299 Mio. Euro geprägt.

Das Restrukturierungsergebnis lag bei -92 Mio. Euro (Vj.: 108 Mio. Euro), wovon -66 Mio. Euro (Vj.: 1,3 Mio. Euro ) auf die DKB und -26 Mio. Euro (Vj.: 104 Mio. Euro) auf die BayernLB entfielen. Ausschlaggebend für den Anstieg bei der DKB waren die im Zusammenhang mit dem Transformations- und Effizienzprogramm „Fit4Growth“ eingeleiteten Maßnahmen mit dem Ziel, das Betriebsmodell der DKB nachhaltig zu verbessern, weiter profitabel zu wachsen und die Effizienz von internen Prozessen durch fortlaufende Investition in Digitalisierung zu steigern. Die Restrukturierungsaufwendungen der BayernLB sind auf ausgewählte Maßnahmen der IT-Transformation zurückzuführen, die bereits unter dem Transformationsprogramm „Fokus 2024“ gestartet wurden.

Für das Geschäftsjahr 2023 wies der BayernLB-Konzern einen Ertragsteueraufwand von 271 Mio. Euro aus (Vj.: 64 Mio. Euro).

Die Bilanzsumme des BayernLB-Konzerns lag bei 273,4 Mrd. Euro (31.12.2022: 259,3 Mrd. Euro). Die risikogewichteten Aktiva (RWA) blieben weitgehend stabil und betrugen 64,5 Mrd. Euro (31.12.2022: 65,3 Mrd. Euro).

Die BayernLB verfügte zum 31. Dezember 2023 weiterhin über eine Kapitalbasis auf hohem Niveau. Die CET 1-Quote lag bei sehr robusten 19,3 Prozent (Vj.: 17,4 Prozent).

Die Eigenkapitalrendite (RoE) stieg auf 12,7 Prozent (Vj.: 10,5 Prozent). Die Cost-Income-Ratio (CIR) verbesserte sich auf 46,8 Prozent (Vj.: 56,2 Prozent).

Ausschüttung an die Eigentümer

Vom wirtschaftlichen Erfolg der BayernLB sollen auch deren Anteilseigner, der Freistaat Bayern und die bayerischen Sparkassen, profitieren. Die Bank schüttet daher 350 Mio. Euro an ihre Anteilseigner aus (Vj.: 225 Mio. Euro).

Transformationsprogramm „Fokus 2024“ erfolgreich abgeschlossen

Die BayernLB hat 2023 ihr Transformationsprogramm „Fokus 2024“ abgeschlossen. In den vergangenen vier Jahren hat sich die Bank von einer Universalbank zum Spezialfinanzierer mit klarer Produkt- und Kundenfokussierung weiterentwickelt. Dabei hat sich die BayernLB im Segment Corporates & Markets konsequent auf Zukunftssektoren konzentriert und auch in anderen Bereichen der Kernbank Wachstumsinitiativen in klar definierten Zukunftsthemen umgesetzt. Zugleich wurden Kosten und Komplexität in der BayernLB reduziert. Die Hausbankfunktion für den Freistaat Bayern sowie die Zentralbankfunktion für die bayerischen Sparkassen hat die BayernLB dabei bewahrt.

Parallel dazu hat die DKB das Kundenwachstum vorangetrieben sowie das Er-tragspotenzial gesteigert und die Bank als „geldverbesserer“ mit Fokus auf profitables Wachstum positioniert. Sowohl bei der BayernLB als auch bei der DKB wurde die IT umfassend modernisiert, wofür rund 730 Mio. Euro an Investitionen aufgewendet wurden.

Bei ihrer Transformation hat die BayernLB aber nicht nur auf die wirtschaftliche Fortentwicklung, die sich in einer Steigerung der Profitabilität und einer Verbesserung der Kapitalsituation des Konzerns niederschlägt, Wert gelegt. Auch die Art und Weise der Zusammenarbeit wurde weiterentwickelt. Dabei wurden neue Kooperationsmodelle, vor allem im Corporates-Geschäft, implementiert. Begleitet wurde die Transformation von umfangreichen Change-Maßnahmen, kulturellem Wandel sowie – bedingt durch den im Herbst 2023 abgeschlossenen Personalabbau – umfangreichen Wissenstransfer. Durch eine Vielzahl von Initiativen waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Transformation der BayernLB involviert. Ihre intensive Einbindung und ihr großes Engagement stellten im Zusammenspiel mit dem hohen Commitment aller Ebenen wesentliche Erfolgsfaktoren der Transformation dar.

Ziel für die kommenden Jahre wird es sein, das bestehende strategische Zielbild der BayernLB unter Berücksichtigung von technologischem Fortschritt, Marktentwicklungen sowie dem Wettbewerbsumfeld kontinuierlich weiterzuentwickeln und die Profitabilität des Konzerns zu sichern.

Ergebnisse der operativen Kundensegmente

Immobilien & Sparkassen/Finanzinstitutionen

Das Vorsteuerergebnis im Segment Immobilien & Sparkassen/Finanzinstitutionen lag bei 242 Mio. Euro (Vj.: 287 Mio. Euro). Die Erträge des Segments erhöhten sich, wurden jedoch durch zusätzliche Risikovorsorge im Geschäft mit Gewerbeimmobilien überkompensiert.

Das Geschäftsfeld „Immobilien“ erwirtschaftete ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 4 Mio. Euro (Vj.: 187 Mio. Euro). Die operativen Erträge des Geschäftsfelds blieben trotz marktbedingt moderaten Neugeschäfts mit 319 Mio. Euro konstant (Vj.: 317 Mio. Euro). Der Ergebnisrückgang resultierte im Wesentlichen aus der Erhöhung der Risikovorsorge, die mit -210 Mio. Euro (Vj.: -36 Mio. Euro) der Lage am Markt für Gewerbeimmobilien Rechnung trägt.

Das Vorsteuerergebnis des Geschäftsfelds „Sparkassen & Finanzinstitutionen“ verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 154 Mio. Euro (Vj.: 76 Mio. Euro). Haupttreiber dieser Entwicklung war die mit 84 Mio. Euro (Vj.: 1 Mio. Euro) deutlich positive Risikovorsorge, die im Wesentlichen aus dem Eingang auf abgeschriebene Forderungen gegenüber der HETA (78 Mio. Euro) resultierte. Die Ertragsseite profitierte zudem vom Anstieg des Zinsüberschusses infolge der positiven Marktzinsentwicklung.

Die BayernLabo erzielte ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 72 Mio. Euro (Vj.: 25 Mio. Euro). Der Ergebnisanstieg ist wesentlich von der Steigerung des Zinsüberschusses auf 101 Mio. Euro (Vj.: 57 Mio. Euro) im Zuge der positiven Auswirkungen des aktuellen Zinsumfelds beeinflusst; unter anderem wurden höhere Erträge aus der Anlage liquider Mittel erzielt.

Das Ergebnis vor Steuern der Real I.S. betrug 27 Mio. Euro (Vj.: 31 Mio. Euro). Der Rückgang war im Wesentlichen der schwierigen Situation am Immobilienmarkt mit einem rückläufigen Transaktionsvolumen geschuldet.

Die BayernInvest erreichte ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis (Vj.: 4 Mio. Euro). Ursächlich für den Ergebnisrückgang waren vor allem Aufwendungen aus einer Beteiligungsbewertung sowie ein Rückgang des Provisionsüberschusses infolge höherer Aufwendungen für Vermittlungsprovisionen.

Corporates & Markets

Das Segment Corporates & Markets steigerte sein Vorsteuerergebnis auf 236 Mio. Euro (Vj.: 154 Mio. Euro). Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus der konsequenten Umsetzung der Fokussierungsstrategie, die sich in einer positiven Geschäftsentwicklung mit Ertragssteigerungen niederschlug. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch das Markt- und Zinsumfeld.

Zins- und Provisionsüberschuss des Segments wurden auf 408 Mio. Euro ausgeweitet (Vj.: 379 Mio. Euro). Neben der guten Neugeschäftsentwicklung im Geschäft mit Unternehmenskunden trugen hierzu auch höhere Erträge aus dem Einlagengeschäft bei. Der Anstieg beim Ergebnis aus der Fair Value Bewertung auf 84 Mio. Euro (Vj.: 41 Mio. Euro) resultierte u. a. aus positiven Ergebnisbeiträgen aus dem Handel mit CO2-Zertifikaten. Die Risikovorsorge fiel mit -1 Mio. Euro (Vj.: -17 Mio. Euro) nochmals geringer als im Vorjahr aus und profitierte von der guten Portfolioqualität sowie Risikovorsorgeauflösungen bei Einzelengagements.

DKB

Das Segment DKB lag mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1.003 Mio. Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahres (Vj.: 354 Mio. Euro).

Wesentlicher Treiber der Ertragssteigerung war der Anstieg des Zinsüberschusses auf 1.937 Mio. Euro (Vj.: 1.310 Mio. Euro), der vom gestiegenen Marktzinsniveau und der Ausweitung des Kundengeschäfts profitierte. Den Provisionsüberschuss konnte die DKB ebenfalls erhöhen. Der Wert stieg aufgrund der positiven Entwicklung im Kartengeschäft und im Zahlungsverkehr auf 130 Mio. Euro (Vj.: 80 Mio. Euro).

Das Ergebnis aus der Fair Value-Bewertung erhöhte sich infolge der positiven Entwicklung an den Aktienmärkten auf 31 Mio. Euro (Vj.: -44 Mio. Euro). Das Ergebnis aus Sicherungsgeschäften war mit -54 Mio. Euro weniger negativ als im Vorjahr (Vj.: -175 Mio. Euro).

Die Risikovorsorge fiel mit -59 Mio. Euro (Vj.: -13 Mio. Euro) zwar höher aus als im Vorjahr, profitierte aber weiterhin von einem fokussierten Kreditportfolio in weitgehend konjunkturresistenten Branchen.

Die DKB hat die Zahl ihrer Privatkunden auf rund 5,6 Millionen (Vj.: rund 5,3 Millionen) gesteigert und damit ihre Position als zweitgrößte Direktbank und einer der Marktführer im digitalen Banking in Deutschland weiter gefestigt. Zur nachhaltigen Sicherung der Marktposition erfolgten 2023 u. a. weitere Investitionen in den Aufbau zusätzlicher IT-Kompetenz, was einen Anstieg des Verwaltungsaufwands auf 802 Mio. Euro zur Folge hatte (Vj.: 740 Mio. Euro).

Ausblick

Für das Jahr 2024 erwartet der BayernLB-Konzern ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1.000 bis 1.200 Mio. Euro. Angesichts hoher geopolitischer Risiken und der Inflations- und Zinsentwicklung ist die Prognose mit einem erhöhten Maß an Unsicherheit behaftet.


























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