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12.04.2024 Einzelhandelsvermietung zeigt sich außergewöhnlich konstant

Der Vermietungsmarkt für Einzelhandelsflächen in Deutschland hat zum Jahresbeginn 2024 erneut seine außergewöhnliche Stabilität bewiesen: 109.000 m² Ladenflächen wurden im ersten Quartal angemietet. Dieser Flächenumsatz entspricht exakt dem aktuellen Fünfjahresschnitt für ein Quartal und liegt acht Prozent über dem Vorjahreswert von 101.000 m². Auch die Zahl der Anmietungen nahm zu und stieg von 192 auf 199 an – getrieben von einem wieder sehr expansiven Textilhandel und einem starken Fokus auf die Metropolen.

Aniko Korsos, Head of Retail Leasing JLL Germany: „Der Trend im Einzelhandel geht wieder klar zum konsumorientierten Marktsegment. Obwohl die Inflation sich bei Kunden nun auch bemerkbar macht, kommen sie immer noch sehr gern in die Innenstädte – aber nicht nur zum Einkaufen selbst, sondern ebenso für das Kauferlebnis. Vor allem internationale Konzepte sind in Deutschland auf Expansionskurs und steuern im ersten Quartal 61 Prozent der Neuanmietungen bei. Stark nachgefragt sind große Flächen, doch ist das Angebot in Toplagen sehr limitiert. Zugleich ist Fläche nicht gleich Fläche und der Faktor Qualität spielt für viele Händler eine entscheidende Rolle. Deshalb sind ehemalige Warenhäuser nur sehr schwer wieder mit Einzelhandel zu belegen.“

Rund 48 Prozent aller Abschlüsse entfallen auf die zehn Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig, München, Köln, Nürnberg und Stuttgart. Hier führt München das Feld mit 9.200 m² bei neun Abschlüssen an, gefolgt von Hamburg mit 8.200 m² bei 24 Deals, die vor allem auf das neue Quartier in der HafenCity entfallen. Berlin, sonst gesetzter Flächenumsatz-Spitzenreiter, reiht sich mit 7.700 m² bei zwölf Abschlüssen auf Rang drei vor Düsseldorf (5.800 m²/18 Deals) ein. Verhalten startete der Markt in Köln (2.500 m²/acht Deals) und Frankfurt (1.500 m²/drei Deals).

Wieder eindeutiger Primus unter den Branchen ist der Textilhandel mit einem Anteil von 52 Prozent, während Gastronomie/Food mit 15 Prozent mittlerweile weit abgeschlagen ist. „Viele Textilkonzepte haben die Schließungen während der Pandemie genutzt, um ihr Konzept generell zu überarbeiten und zugleich eine Multichannel-Strategie einzuführen, so dass sie jetzt gestärkt wieder expandieren können“, erklärt Korsos. „Bei Gastronomie/Food ist es eher umgekehrt: Profitierten vor allem die Nahversorger davon, dass sie während der Pandemie nicht schließen mussten und damit für einen deutlich höheren Anteil des Segments sorgten, hat nun der Gastronomiepart mehrere große Herausforderungen, wie Personalmangel, steigende Kosten und eine angepasste Mehrwertsteuer zu bewältigen, was den Anteil des Segments schmälert.

Derweil haben sich die Spitzenmieten auch in den Städten jenseits der größten sieben Metropolen nach mehreren Jahren des schrittweisen Rückgangs wieder stabilisiert. „Den Höhepunkt für die deutschen Einkaufsstädte markiert dabei das Jahr 2017. Entsprechend fällt der 2014 beginnende Zehnjahresvergleich negativ aus, da sich der Markt in der ersten Phase dieser Dekade noch im Wachstum befand“, erklärt Korsos.

























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