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11.04.2024 Innerstädtische Transformation: Richtfest der Lichthöfe in München

© Brückner Architekten
Ein Jahr nach der Grundsteinlegung feiert der Münchner Bauträger und Projektentwickler MünchenBau Richtfest für den Büroneubau „Lichthöfe“. Noch in diesem Jahr soll das Gebäude in der Denisstraße mit 9.000 Quadratmetern Bürofläche und 6.000 Quadratmetern Nebenflächen an den alleinigen Mieter Apple übergeben werden. Die Lichthöfe zählen zu den ersten sichtbaren Vorboten des innerstädtischen Wandels. Die Maxvorstadt etabliert sich gerade als Tech-Hotspot. Rund um den Hauptbahnhof entsteht Münchens erster Central Business District.

Von der Industriebrache zum gefragten Tech-Hotspot

Alt, kleinteilig, nicht mehr zeitgemäß: Von den rund 800.000 Quadratmetern Bürofläche rund um den Hauptbahnhof sind laut einer CBRE-Studie gerade einmal 10 Prozent modern. Die Maxvorstadt ist mit dem Richtfest der Lichthöfe auf dem Weg in die Zukunft bereits einen Schritt weiter. Die Fertigstellung verleiht dem entstehenden Tech-Areal ein erstes markantes Gesicht. Die Lichthöfe werden Teil eines großen Campus des US-amerikanischen Technologiekonzerns Apple mit weiteren Standorten direkt nebenan in der Karlstraße und der Seidlstraße sowie in der unweit gelegenen Marsstraße, der Arnulfstraße und an der Hackerbrücke. Nebenan baut Google den Postpalast als Standort um. Insgesamt entstehen mehr als 3.000 neue Tech-Arbeitsplätze.

„Mit dem Richtfest wird die Transformation der Innenstadt noch deutlicher sichtbar. Uns ist es gelungen, den Bau trotz Corona-Pandemie, Zinswende und den schwierigen Marktbedingungen im geplanten Termin- und Kostenrahmen zu realisieren. Im August startet der Innenausbau, davor ist Übergabe an Apple“, sagt Friedrich Neumann, Gründer und Geschäftsführer von MünchenBau und dankt allen Beteiligten. Nach dem Richtfest werden sämtliche Fassadenarbeiten innerhalb der nächsten drei bis vier Monate abgeschlossen. Dies umfasst den Einbau von Fenstern und Pfosten-Riegelkonstruktionen, die Ausstattung des Rohbaus mit einem Wärmedämmverbundsystem und die Verkleidung mit Klinkern. Die Abdichtung der Dächer wird ebenfalls durchgeführt, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Ab August 2024 startet der Innenausbau durch den Mieter Apple. Dieser wird die Büros unter der Begleitung des Bauherrenteams ausbauen.

Die vormals durch Industrie und Gewerbe geprägte Maxvorstadt nördlich vom Hauptbahnhof erlebt derzeit einen Strukturwandel und entwickelt sich durch den Zuzug der Internetgiganten Google und Apple zum gefragten Tech-Hotspot. Eine weitere Aufwertung wird der Standort in der nächsten Dekade durch die Neugestaltung des Hauptbahnhofs in der Nachbarschaft erfahren.

Altes Fabrik-Design im neuen Licht

MünchenBau möchte, dass die Geschichte des Viertels trotz des Wandels sichtbar bleibt. Als Antwort darauf hat das Münchner Architekturbüro Brückner Architekten die Lichthöfe im Fabrikdesign gestaltet. Eine Besonderheit ist das Shed-Dach. Bei dem Sägezahndach handelt es sich um eine Dachform, die vor allem bei Fabrikhallen verwendet wird. Dabei werden mehrere kleine pult- oder satteldachartige Dachaufbauten hintereinander gereiht. „So greifen wir nicht nur die historischen Bezüge der ehemaligen Bebauung des Viertels auf, sondern nutzen die mit rund 4.000 Quadratmetern relativ kleine Grundstücksfläche optimal, um ein Maximum an natürlich belichteter Fläche zu erzeugen“, erklärt Architekt Laurent Brückner die Idee und Namenshintergrund der Lichthöfe. Trotz der Hinterhofsituation mit vier angrenzenden Nachbarn konnte durch den Entwurf eine maximale Nutzung belichteter Flächen erreicht werden. Die Anordnung um die Lichthöfe führte zu einer um bis zu 30 Prozent höheren Effizienz der belichteten Bürobereiche. D. h. die so erzeugten Büroflächen haben mehr Tageslicht und benötigen weniger künstliches Licht.

Architektur mit Haltung: Mehr als nur Kisten mit Löchern

Zugleich wollen die Architekten mit dem Bau architektonische Akzente setzen. „Die gegenwärtige städtebauliche Entwicklung offenbart deutliche Mängel. Die Homogenisierung von Vorschriften und Produkten führt zu dem Ergebnis, dass letztlich jeder dasselbe plant: Schlichte Baukörper mit Öffnungen oder provokant ausgedrückt - Kisten mit Löchern“, sagt Brückner. Im Ergebnis gebe es in München zu viele Duplikate eines durchschnittlichen Produktes. „Mit den Lichthöfen ist es uns gelungen, etwas Neuartiges zu schaffen. Das erfordert von allen Beteiligten Mut und die Bereitschaft, die Extra-Meile zu gehen.“

Nachhaltigkeitsstandards und LEED-Gold-Zertifizierung

Einen Extraschritt gehen die Bauherren auch in puncto Nachhaltigkeit. Um dem Bedarf für 85 Stellplätze sowie Technik- und Nebenräume gerecht zu werden, erstrecken sich die Untergeschosse über drei Ebenen. Die Herausforderungen wie Grundwasser und Nachbarbebauung wurden durch fundierte technische Planung überwunden. Die Tiefgarage bietet Ladestationen für E-Bikes und E-Autos. Es gibt Duschmöglichkeiten für Mitarbeiter. Die Dachflächen und Innenhofbereiche werden großzügig begrünt. Effiziente Heiz- und Kühlsysteme sorgen für eine angenehme Arbeitsumgebung während des gesamten Jahres und tragen zur Ressourcenschonung bei. Die Nachhaltigkeitsüberlegungen reichen weit in den Betrieb des Gebäudes hinein, so dass beispielsweise auch Besprechungsräume permanent auf deren Sauerstoffgehalt überwacht und Zuluft nicht automatisch, sondern gezielt am Verbrauch der Teilnehmer orientiert gesteuert werden.

Damit das Gebäude den neuesten Standards für ökologisches Bauen entspricht, wird eine LEED-Gold-Zertifizierung angestrebt. Auch der künftige Mieter strebt diese Zertifizierung für den Mieterausbau an. Die Kombination aus Nachhaltigkeit und Architekturanspruch positioniert den Neubau laut Neumann bestens im Markt. „Im Zentrum gibt es selbst im aktuellen Marktumfeld nahezu keinen Leerstand. Zudem gehen vom angrenzenden Bahnhofsviertel extreme Impulse aus. Die Neugestaltung des Münchner Hauptbahnhofs ist eines der größten innerstädtischen Infrastrukturprojekte Deutschlands“, sagt Neumann.

Münchens neuer Central Business District nimmt Form an

München ist mit über 1,1 Millionen Pendlerbewegungen am Tag die Pendlerhauptstadt Deutschlands, der Hauptbahnhof Taktgeber des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs. Mit mehr als 450.000 Menschen täglich gehört er zu den meistbesuchten Bahnhöfen Deutschlands. Hinzu kommen die Konzentration hochwertiger Einzelhandelsflächen und die Wohnbebauung. „Das Quartier hat alles, was es für Urbanität braucht“, sagt Neumann mit Blick auf den sich formenden Central Business District (CBD) und seine Auswirkungen.



























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