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01.04.2024 Energiewende in der Praxis – Energie-Modellort Feldheim

Im Windpark wird Strom erzeugt, auf Ackerflächen wächst Mais für die Biogasanlage. Zudem verfügt das Dorf Feldheim nahe Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam-Mittelmark über ein eigenes Nahwärmenetz. Es herrschen fast Laborbedingungen in diesem Modell-Dorf. Bei einer Exkursion nach Feldheim auf Initiative von Dr. Eric M. Tenz, Dezernent für Stadtentwicklung in Oranienburg, und Olaf Lüke, Geschäftsführer der Oranienburg Holding GmbH, konnten sich auch Vertreter des SVV-Ausschusses für Stadtplanung und Bauen, Wohnungswirtschaft und Ökologie sowie der Wohnungsbaugesellschaft mbH Oranienburg (WOBA) am vergangenen Freitag über die CO2-freie Wärme- und Stromproduktion, das Zusammenspiel der erneuerbaren Energien und ihren Nutzen für die Gemeinschaft informieren.

„Feldheim ist ein gutes Beispiel bei uns in Brandenburg, wie die Energiewende funktionieren kann, wenn alle Beteiligten zusammenwirken und an einem Strang ziehen. Davon können wir lernen. Als Stadt Oranienburg, als Stadtverordnete und als Stadtwerke Oranienburg müssen wir gemeinsam Wert darauflegen, dass wir fachlich immer auf dem neusten Stand sind, damit die anstehenden Diskussionen zur Energiewende fundiert geführt sowie die erforderlichen Entscheidungen gut informiert und zielgerichtet getroffen werden können“, sagt Dr. Eric M. Tenz. Feldheim sei ein guter Ort gewesen, um sich zu allen Fragen der Energiewende intensiv auszutauschen. Zu den Schwerpunkten der Exkursion zählten insbesondere die Themen Freiflächen-Photovoltaik, Windenergie sowie dezentrale Versorgungsnetze.

Das kleine Dorf Feldheim hat 130 Einwohner und liegt gut 80 Kilometer südwestlich von Berlin. Es ist nach eigener Aussage das erste energieautarke Dorf in Deutschland. Bereits 1995 wurden dort die ersten vier Windräder auf ehemaligen Ackerflächen errichtet. Heute steht dort ein Windpark mit 55 Windkraftanlagen. Er speist CO2-frei erzeugten Strom ins übergeordnete Netz ein, mit dem rund 55.500 Haushalte versorgt werden können. Zudem erzeugt eine Biogasanlage, die von der ortsansässigen Agrargenossenschaft Fläming betrieben wird, wetterunabhängig Wärme. Die Wärme gelangt über ein drei Kilometer langes Nahwärmenetz in die Haushalte Feldheims und die angeschlossenen Bauernhöfe. Ergänzt durch einen Solarpark auf einem ehemaligen Militärgelände wurde somit von Unternehmen, Privathaushalten und Kommunen in dem Modellort ein Gesamtkonzept für eine dezentrale, regenerative Energieversorgung verwirklicht. Etwa 5.000 Besucher aus aller Welt informieren sich jedes Jahr darüber im „Neue Energien Forum Feldheim“, das von der Energiequelle GmbH betrieben wird.

„Unsere Stadtwerke sind an praktischen Lösungen sehr interessiert. In Feldheim haben die Vertreter des Bauausschusses gesehen, welche Möglichkeiten die erneuerbaren Energien bieten und welche Investitionen hierfür notwendig sind. In Oranienburg gehören wir als Stadtwerke gemeinsam mit der Stadt Oranienburg ebenfalls zu den Treibern von erneuerbaren Energien und insbesondere der Kommunalen Wärmeplanung“, sagt Peter Grabowsky, Geschäftsführer der Stadtwerke Oranienburg. Dabei werden zum Beispiel die Potenziale von Geothermie, Freiflächensolar, Saisonalspeicher oder Großwärmepumpen ausgelotet. Zudem wird bei der Nutzung der erneuerbaren Energien in Oranienburg künftig die Fernwärme ein zentraler Baustein sein und durch dezentrale Wärmenetze ergänzt. Eine Kombination der CO2-freien Energieerzeugung mit einer ergänzenden Biogasanlage, nach dem Beispiel des Modell-Dorfs Feldheim, könne für die Stadtwerke Oranienburg möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt interessant werden, so Peter Grabowsky.



























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