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27.03.2024 Radolfzell schafft nachhaltigen Wohnraum in Holzsystem-Bauweise

Radolfzell steht, wie viele Gemeinden in Baden-Württemberg und bundesweit, vor der Herausforderung, schnell und nachhaltig leistbaren Wohnraum zu schaffen. Dazu setzt die Stadt am Bodensee nun auf ein neuartiges Konzept und kompetente Partner: In der Güttingerstraße errichten der Holzbauspezialist WoodRocks sowie die Hoffnungsträger Projektentwickler (htp) aus Leonberg bei Stuttgart aktuell eine Wohnanlage für 60 Menschen. Dabei nutzen sie zum einen die besonders wirtschaftliche Holzsystem-Bauweise, bei der Wand, Decken- und Dachelemente industriell vorgefertigt und am Bauplatz selbst nurmehr montiert werden. Zum anderen bauen sie auf Prozess- und Kostenoptimierungen durch einen speziellen Managementansatz, der sehr stark auf den Menschen fokussiert ist. Das Konzept kommt in Radolfzell erstmals zum Einsatz.

Wie wirtschaftlich dieser Systembau tatsächlich ist, zeigt die Errichtung des Holzbaus und des Innenausbaus: Innerhalb von nur acht Arbeitstagen war die regendichte Hülle des insgesamt drei Stockwerke hohen Gebäudes nach den Entwürfen des Stuttgarter Architekturbüros andOFFICE fertig. Dabei wurden direkt die Bäder inklusive der kompletten Wohnungstechnik als fertige „myblock“-Einheiten installiert. Die Module werden fixfertig in den Rohbau eingesetzt. Bereits eineinhalb Wochen nach dem Beginn des Holzbaus waren sämtliche Elektro- und alle Installationen für Heizung, Lüftung und Sanitär fertiggestellt. Aktuell läuft der Estricheinbau. „Normalerweise sind wir doppelt so schnell“, scherzt WoodRocks-Geschäftsführer Alexander Hilbe, „aber das Wetter hat uns diesmal einen Strich durch die Rechnung gemacht.“

Die Stadt Radolfzell als Bauherrin profitiert dabei von einem Angebot, dass htp und andOFFICE mit der Vorarlberger WoodRocks Bau GmbH entwickelt haben. Gemeinsam unterstützen die Partner Städte und Gemeinden, die bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraum für ihre Bevölkerung benötigen. „Konkret ist es uns gelungen, anspruchsvollen, modernen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis hat“, bringt Nathanael Over, Geschäftsführer von htp, die Leistungen auf den Punkt.

Erste Bewohner:innen der sechs Großraum-Wohneinheiten, die nun im Zentrum entstehen, werden 60 geflüchtete Menschen sein, für die die Stadt dringend Wohnraum benötigt hat. Dank der flexiblen Grundrissgestaltung lassen sich die Wohngemeinschaften später in kleinere Einheiten, zum Beispiel für Familien, umbauen.

Bessere Ergebnisse mit LEAN-Management

WoodRocks, ein Tochterunternehmen der Bauexperten Rhomberg Bau und Schrenk Holding GmbH sowie der Hoffnungsträger, errichtet aus hochwertigen, vorgefertigten Holzelementen im Systembau architektonisch ansprechende Wohnanlagen mit flexibel anpassbaren Wohnungsgrundrissen. Zum Einsatz kommt dabei auch der myblock, ein vorgefertigtes Technikmodul für mehrgeschossige Wohngebäude, das die einzelnen Badezimmer inklusive der kompletten Wohnungstechnik für die gesamte Wohneinheit vereint. „Unser Fokus liegt dabei auf Holz als zentralem Baustoff, den wir aber wirklich nur dort einsetzen, wo er sinnvoll ist. Zudem auf Systematisierung und einer frühzeitigen, umfassenden Planung“, erläutert Hilbe. „Wir verstehen Bauen vor allem als ganzheitliches Projekt und rücken den Menschen bedingungslos in den Vordergrund.“

Die Vorteile dieses Zugangs liegen für ihn auf der Hand: „Wir verbrauchen weniger Ressourcen und erreichen im Gegenzug deutliche Kosteneinsparungen, eine bessere Qualität – und glücklichere Menschen.“ „Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die kooperative Planung und Projektkalkulation. Jedes Gewerk kann die Zahlen einsehen und mithelfen, die Kosten zu senken. Dank der Expertise unserer Partner funktioniert das sehr gut“, sagt Nathanael Over.

Nicht nur Bauherr:innen und potenzielle Bewohner:innen der Wohnungen profitieren von dem guten Zusammenspiel von Architektur und Systematisierung sowie dem nachhaltigen Baustoff Holz. Auch im Entstehungsprozess, von der Vorfertigung bis zur Errichtung der Gebäude, kommen motivierte Teammitglieder zum Einsatz. „Ergänzend nutzen wir mit unseren Partnerfirmen natürlich auch Robotik, wo sie sinnvoll ist“, so Hilbe. Mithilfe dieser digitalen Unterstützung, von LEAN-Management – also der Gestaltung der eigenen Wertschöpfungskette mit Fokus auf der Kundenorientierung und der Vermeidung von Verschwendung – und durch die Vorfertigung im Werk wird die Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden merklich reduziert und für Arbeitsbedingungen gesorgt, die sich in der hohen Qualität des Endprodukts widerspiegeln.
























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